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F. L. Graf zu
Stolberg.,

Ueber purpurne Wallungen des Hellåspontos,
Dich begrüsste, in ihr flammendes Gesicht! —
Und es strebten sie zu greifen

Deine zarten Hånde,

Von ihrem Glanze röthlich, in die Luft empor!
Da lächelte die Natur;

Weihte dich, und säugte dich an ihrer Brust!
Bildete, wie sie bildete die Himmel;

Wie sie bildete die Rose,

Und den Thau der vom Himmel in die Rose tråuft;
Bildete sorgsam den Knaben und den Jüngling so!
Gab dir der Empfindung

Flammenden Blick!

Gab, was nur ihren Schößlingen sie giebt:
Thränen jegliches Gefühls!

Die stürzende welche glühende Wangen neßt,
Und die sanftere die von zitternder Wimper
Rinnt aufs erbleichte Gesicht!

Gab deiner Seele

Einfalt der Tauben und des Adlers Kraft!

Gleich deinem Liede,

Sanft nun wie Quellen in des Mondes Schein,
Donnernd und stark nun wie der Katarakte Sturz!

3.

Dithyramben.

Dithyramben.

Bakchilides.

Schade, daß die Dithyramben Pindar's verloren ges gangen sind, in denen wir sonst gewiß die schönsten Muster dieser Gattung besigen würden, und die Horaz, in seiner bekannten Ode auf diesen erhabenen Lyriker so charakteris firt:

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per audaces nova dithyrambos Verba devolvit, numerisque fertur Lege folutis.

Unter den einzelnen Ueberresten lyrischer Gesänge der Gries chen finden sich nur einige wenige Bruchstücke. Dahin ges hört folgendes, vom Athenaus aufbehaltenes Fragment des Bakchilides, eines berühmten Lyrikers, der ungefähr fünftehalb Jahrhunderte vor C. G. lebte, und Pindar's Nebenbuhler am Hofe des Königs Hiero war. E. Brunkii Anale&ta, T. I. p. 151. Die Uebersehung ist aus herder's Zers streuten Blåttern, Samml. 11. S. 201.

Batchilides.

Γλυκο

Bakchilides.

Γλυκεῖ ἀνάγκα σενομένα κυλίκων

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Θάλπησι θυμόν. Κύπριδος

Ἐλπὶς δ ̓ αἰθύσσει Φρένας,

Αναμιγνυμένα Διονυσίοισι δώροις,

Ανδράσι θ ̓ ὑψοτάτω

Πέμπει μερίμνας.

Αὐτὸς μὲν πόλεων

Κρήδεμνον χύει,

Πᾶσι δ ̓ ἀνθρώποις
Μοναρχήσειν δοκεῖ.

Χρυσῷ, δ ̓ ἐλέφαντὶ τε

Μαρμαίρεσιν οἶκοι.

Πυροφόροι δὲ κατ ̓ αἰγλήεντα

Νήες άγουσ ̓ ἀπ' Αἰγύπτου

Μέγισον πλοῦτον,

Ος πίνοντος ὁρμαίνει κέαρ.

Uebersetzung.

Süße Gewalt, die aus den Bechern stürmt,
Und streichelt unser Gemüth mit der Cypris Hand!
Auch Hoffnung ist in Dionysus Trank gemischt;
Die das Herz ergreift, daß schnell es der Sorgen Last
In die weiteste Ferne wirft.

Der Trinker erobert & tådte, zerstört

Mauern, und dünkt sich schon ein Monarch der Welt,
Bon Elfenbein und Marmor glänzt sein Haus:

Ihm führen schwerbeladne Schiffe von Aegypten her
Großen glänzenden Reichthum zu;

Wie des Trinkers Herz es wünscht.

Horaz.

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