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Bruy-s; ahd. prût; mhd. brut; as. brûd, holl. bruid; ags. bryd, engl., wo der bankerutt des u entstanden ist, und bald i, bald ou oder anderes eintritt, bride; isl. brud-r, schwed. und dän. brud. yusundi; as. thûsundig, holl. duizend; ags. pusend, engl. thousund; ahd. dûsunt; mhd. dûsend; isl. þúsund, schwed. tusen, dän. tusind. As. tûn, holl. tuin, ags. tûn, engl. town; isl. tun, unser zaun. Ags. dûn, hügel, engl. down, aus dem ags. af dûne entstanden; holl. duin.

Handschriftliche Nachträge Schmellers

zu den ,,Mundarten Bayerns."

Von Dr. A. Birlinger.

(Fortsetzung.)

P.

§ 616. dob.lt. die MB. XIX, 561 ad 1367 haben Tebich.

§ 619. P-hochǝ = Pocken, welche also in Pfochen verhochdeutscht sein sollten.

Neuer §p als Assonant wechselt mit k

greupen: greucken

schauppen: schaucken.

Qu.

§ 620. uzar queon statt zweon; quiro statt zwoio.

R.

§ 622. der Böhmerwald (Rank 66. 67. 68.) hat hrennǝ hraudkopfel; hrumpeln; hrössǝ; hrèdǝ (Reiter) hruiə; hrau; hréckɔ̃ u. s. w. Der selige Josef Kopp bewahrte auch als Erlanger

Anmerk.

Professor diese Eigenheit.

Hierher setzt Schmeller noch:

hursch. reschhrasch?

Hors. Ros = Hros?

§ 623. Buhhtl: Bürdel. Taidə gahhten, fichtengerten.

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§ 624. Salwurch f. Sarwurch. Priobn (Priorin). Augsb. hs. 1447. fielingsweg f. fierdingswag. blosentrucken (brôsentrunken). MB. XX, 395 ad 1450 heisst ein Bäcker in München Leonh. Halertaller.

Anmerk. Vergl. das griech. zoaview, balbutire des Alcibiades (Plutarch.) whos; zoλag. Mad. Casayli (née Werzel.) spricht bord,

vard, ord, gård wie bó-l, vá-1; ú-l; gà-l. Der Exerzierplatz Ladugårdsgärdet b. Stockholm lautet Lagålsjällzt.

§ 625 ff. Es scheint sogar in der Endsilbe er schon früh (Augsb. Stdtr.) selbst das ihm in der Stammsilbe vorangehende und n ver dunkelt zu haben: hůnr, kelr (Hüər, kèə'r); hunre MB. XXIII, 124, 261, inre acht tagen; senr magen u. s. w.

Auch das s und r: dirre; diser; erre: erer; swårre: swårer: von unsèrre frowen misse; der erren, anderre freunde; die merr volg; mit der merren volg; bî der erren frowen sáligen. MB. XXIII, 163. dirr sach a. a. O. 217. und anderr erberr lut genug; mit gunst n. no and ander unserr erben a. a. O. 24, 89. 147. 171. Meùhelb. II. Fris. II, 1, 128. 165. irre =irer MB. XXIII, 109. Ferner: 1331: Ze Auhach an dem nehsten Erntag nauch unser frowen tag der erren. MB. XXII, 274. Neuer §. Stelzh. 183: aich, ainch einer. (ao ch) „,kann denn aich vo dá welt sá biriochs sein? (124)“ Und kám ainch dá gostá und wolt mi zum mann u. s. w.

$629. 630 ff.: lûren, lauren: losen (?); Moor: Moos. Vergl. got. dius=Thier.

Anmerk. M. Picard in Villemanoche sagte immer à chiry sur oreure statt à chizy sur oreuse, à la cuirine il y a de l'oreille qui est bien sure.

Vergl. ferner chanteur: chanteuse: dormeur: dormeuse; wie berger: bergère; cousin: cousine; Span. chusma und chuzma; ital. cinrma frz. chourme: chaise, Romant de la rose: chayere, chaire, cathedra. Hier macht Schmeller auch auf das czechischer aufmerksam.

§ 632 ff. Oesterreichisch, selbst wienerisch-hochd. gao, Hao, Ja, aốm, paɔ, faɔ̃, klaỡ, nað statt gar, Haar, Jahr, arm, par u. s. w.

Westlechisch; Schu'z (Schurz) do tǝ (dorten).

Anmerk. Schon im Cod. arg. heisst gaunon was im Cottonianus gornon (trauern), gaurs (traurig). Vergl. parere, paio, paiono. scapino statt scarpino; fostanisch aio statt -aro; Forne statt Fornaro; aia statt aria; staio statt staro; stuoia statt stuera. § 633. Gund statt Grund. Wb. II, 53. fueti' statt fruetig. faudi statt fraudí; Fatze: Fratze u. s. w. frotzeln: fotzeln.

Vergl. das engl. stud und strude.

§ 634. dass die Bayern dem R feind sind und Heä sagen vor Herr, Jam mä vor Jammer bemerkt schon Wackius 1713.

Dagegen steht Cardet, Carnali, Carnal, Corporate, Girbel u. s. w.

die MB. 18, 84 ad 1316 haben: „an chauffringer gazzen. Kauffinger MB. 19, 75, 513, 514. Schon a. 1431: Kâffinger MB. XIX, 124. Vergl. hierher Wigalois: abe, ode, st. aber, oder.

§ 635. d'Rio-r-o die Rieder, d. i. die von Ried. Ob der Enns: dá Bau st. Baur.: o sodl, sàd dá Bau in dá haostubn om gschirn,| han ma denkt n. schau, da gábs nußa und Birn' Stelzh. 71. 72. go (gar) mo (mar, mürb) he (her) hoi (heuer).

dər kindərlin

die kinderlè-ré,

Döderlin die Döderle-ré.

Ferner: Kirchǝ -r-ur. ruəri für ruə-i. die Bür st. Bü

Bühne. Ober-Isar. ǝ kchlâr, eine Klâue (Rotthal) aənə laǝr; Quêich ênǝrlêr. Selbst im Schriftdeutschen er st. 6 d. h. ach in Lauberhütte statt Lauba Laubach Hütte.

rarus, ital. rado; span. ralo.

Anmerk. Geradeso wie n und r in unsern Dialekten findet sich z. B. nach Vadé's oeuvres poissardes den Wörtern, die mit einem vocal anfangen, obschon kein mit s oder t auslautendes vorangeht, ein z und t vorgesetzt za la santé! zen pleurant, zau guet! ten prison. tun peu. zall (elle). mille zécus. buvons tun coup!

S.

$639. In einer Anweisung zur Orthographie (Münchener hs) vom Schulmeister Hueber zu Eggenfelden de 1476 wird noch geschrieben wach, gesmach; weil man, wie es scheint, von Langem her das s vor Consonanten wie sch auszusprechen gewohnt war, und vor w, m, 1, n, Sogut wie vor p und t das ausdrücklich sch ersparen konnte.

Ferner

Zu der Anmerk. S. 144: Vergl. Grimm 497 und 166.

holl. zuster, zoel (schwül), zoet (sweet) u. s. w.

§ 640 47 reisen, reissen, Nebel reissen. Hochd.

ausge

sprochen der reissende Teufel st. raisende. Münchener Ztschr. 1828

1829. gerissen st. gerisen sieh Greis, Wb. — neissen.

Ferner niet waiss-i; oberpfälz. nicht waiz ich.

Zu § 649 stelle: das oberitalische s.

Soll sie viel vom Lobe sagen?

Nein die Augen reden dir,
die sie nieder hat geschlagen
Und verheischen eine Lust
So die mehr als Ihr bewusst.

Opitzisches Hochzeit-Carmen.

Blies: hèschǝ = haißen; „dər vadder hat uns hèschǝ fortgen." ,,da hats gǝhèscht, or sey varrèss.“

Vergl. schüscht, schischt (schönst); Scherschant. Erz pauschen v. bôžen. Hirsch st. Hirz u. s. Arsch st. Ars. Kürschner st. Kürsner. perscho.

W.

Hier citirt Schmeller das Marryatsche

vash (was) shent (cent) shervice; yesh; I vash, gou mush, he ish u. s. w.

Schweizerisch: iisch (Eis), îs. Geischel, (Geisel).

§ 655. Am Königshof im Grabfeld: hausch; gewascht aber ist.
§ 657. Nach n wie z: dunzeln statt dunseln. fauzen st. fausten.
Hier hat Schmeller noch angemerkt: Damask st. Damast.

Shachtel; skattel

stattel

spattel.

$ 658: Zella-zopf -- oder Weckng (Sélen).

§ 659: â mazen (Pegnitz) statt Amaißen. alt: ambeiz; skandinav. embete: emte, engl. emet. Vergl. ferner:

Groppen: Großen.

Grözling: Größling.
Bazl: Beßl.

§ 660 S. 148: westlech. da'st (dascht) st. das ist. Zu der Anmerk. *: der Holländer sezt zwischen einem Substantiv, das auf g, k endet und die Diminutivsilbe -ken ein s ein jongsken, boeksken; roksken (Ceivel 27).

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§ 662 ff. Algau: n'aimə. ni waiß wô. Am Tegernsee. Si sand nà' und nà' Häu'r, das t fragng kàˇst. Lô (Lost.) bi fein frumm=bis, Neuer § zw. 665 ff. s wird einigen Wörtern vorangefügt: schlecken"; spechen; spraiten; schwelken; schmätzen und mätzen; brächten und sprächten; nullen und schnullen; mollen und schmollen u. s. w. Vergl. Gram. II, 701.

§ 666: dait schsch (oberpfälz.).

T.

§ 668 cfr. ad pag. 81. Zu Anmerk. ** Tit. sagt man in Sachsen nicht T-hit.1.

Auch die Dänen und Schweden haben dieses t-h.

The Brogue (oder der eigenthümliche Accent, mit welchem Iren

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