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bei Feuersgefahren. Der Ausbau der Räume des nördlic Pavillons ward vollendet und ein Theil derselben zum A stellen von Büchern benutzbar; auch in den nördlichen Räur des Erdgeschosses durch Heizungsanstalten für eine gleichn sigere Temperatur gesorgt. Die Bestimmung der südlic Räume des Erdgeschosses ward Michaelis 1850 dahin ver dert, dass das Geschäftszimmer der Beamten in den südlich das Lesezimmer nebst dem Journal - Lesezimmer den östlichen grossen Saal verlegt, und dadurch der westli Saal zu neuen Bücheraufstellungen gewonnen ward. Aus den dadurch für die Benutzer und die Verwaltung erreich räumlichen Vortheilen und Annehmlichkeiten war ein weit Gewinn, dass nun die Aufsicht über beide Leseräume E Beamten übertragen und einem dringenden Bedürfniss sold Leser abgeholfen werden konnte, die mündlichen Rath für i Bücherauswahl begehren und sich nur in dessen Ermangel an die wissenschaftlichen Kataloge wenden. Diese letz finden sich im Geschäftszimmer der Beamten, und ihre Eins steht jedem frei, dem die von dem Custos des Lesezimn oder andern Beamten erhaltene Auskunft nicht genügt.

Die Kataloge dienen theils zur Geschäftsführung, th zur wissenschaftlichen Uebersicht und zum Auffinden der zelnen Werke. Die Geschäftskataloge sind so eingericht dass darin Tag für Tag die neuen Erwerbungen unter f laufenden Nummern verzeichnet, und dabei die Namen Verkäufer, Geschenkgeber u. s. w., der bezahlte Preis ausländischen Büchern nebst dem Originalpreise in Schilling Franken, Gulden, Reichsthalern u. s. w.), der Tag der gabe an den Buchbinder und der Rückgabe an die Biblioth und der Nachweis im alphabetischen Kataloge bemerkt w so dass nicht allein die Höhe der Ausgaben für jede Abtl lung leicht zu übersehen ist, sondern auch, da auf dem v deren Deckel jedes Buches die laufende Zahl des Geschä katalogs eingeschrieben wird, alle für die Verwaltung n wendige Nachrichten über jedes Buch rasch zu finden s Die wissenschaftlichen Kataloge gewähren die systematis Uebersicht aller vorhandenen Werke in der Ordnung wie in der Bibliothek aufgestellt sind; sie enthalten jetzt ge 250 mit kurzen alphabetischen Registern versehene Bär Ein allgemeines alphabetisches Register hingegen über säm liche vorhandene Bücher gewährt der grosse alphabetis Katalog, der zu 650 Bänden angewachsen ist. Die seit Jahre 1844 begonnene Ausarbeitung eines neuen wissensch lichen Katalogs ist so weit gefördert, dass gegen 200, Werke auf Zettel verzeichnet, ein grosser Theil dersel geordnet und 23 Bände des neuen Katalogs vollendet, a die betreffenden Fächer numerirt sind. Diese neuen Katal führen die einzelnen Bücher in wissenschaftlicher Ordnung of

der Formate auf; letztere werden durch die Columin die Nummer des Buchs, rechts vom Titel, einge, bezeichnet. Die Nummern werden auf den Rücken gedruckt. Durch Verbindung von Buchstaben, von s. w. bis Zz und Zahlen von 1 bis 9999 ist das geben, siebentehalb Millionen Werke (von A. 1. bis zu unterscheiden. Indem diese Zahlen nach dem d dem wahrscheinlichen künftigen Bedürfniss auf die enen wissenschaftlichen Fächer vertheilt werden, ist se elastische Numerirung die Aufgabe gelöst, jedem ne feste, nicht zu verwechselnde und leicht zu beBezeichnung zu geben und doch bei Vermehrung der bis zum Zwölffachen ihres jetzigen Bestandes die issenschaftliche Anordnung der Bücher, wie sie sich bedingt beste erprobt hat, aufrecht zu erhalten, ohne ch Veränderungen der Baulichkeiten und selbst die elung in ein ganz anderes Gebäude gestört zu werbedarf keiner Bemerkung, dass wo die Bibliothek e einer Reihe besitzt, z. B. zehn chronologisch aufolgende Ausgaben eines Schriftstellers, die Zahlen s aufeinander folgen, z. B. Xp. 197. Xp. 198. Xp. 200.; hingegen da, wo grosse Erwerbungen für die zu erwarten sind, die Bezeichnungen um Hunderte nnd springen, z. B. von der Geschichte von Pensylvanien on Virginien.

Frage, ob es zweckmässig sey, die Kataloge auf der Anstalt drucken zu lassen, muss bei der Königliothek in Beziehung auf die Kataloge der gedruckten bedingt verneint werden, indem Geldmittel dazu nicht n sind, neu zu gewährende Zuschüsse zweckmässiger ehrung der Bibliothek and Verstärkung der für die talogisirung beschäftigten Kräfte verwendet würden, z der Kosten durch den Verkauf nicht gehofft werden nd ein heute vollendeter vollständiger Katalog durch end des Drucks erfolgten neuen Erwerbungen unvollvürde, also wenigstens alle paar Jahre kostbare Nachforderlich seyn würden, durch welche die Schwierigkeit rauchs wächst. Dagegen ist der Druck wissenschaftataloge der Handschriften seit neun Jahren ernstlich cht genommen worden. Die Vorbereitungen dazu sind uf die orientalischen Handschriften gewandt, und jetzt gediehen, dass mit dem Drucke begonnen werden konnte. der grösseren Zahl der Besucher einen Ueberblick der denartigen Besitzthümer der Königlichen Bibliothek zu wurden im Jahre 1847 zu den vorhandenen zwei noch haukasten angefertigt, und darin eine Auswahl merkr Werke ausgestellt, wodurch die Entwicklung der und des Drucks von der ältesten bis auf unsere Zeit

veranschaulicht wird. Die Babylonische Keilschrift, Egyptisch Hieroglyphen, die Hebräische Lederrolle, Griechische Papyru Lateinische Metall-, Elfenbein- und Pergamentschriften vo 1sten bis 15ten Jahrhundert, Deutsche, Arabische und Türk sche, Sanskrit, Pali Prachthandschriften, Chinesische, Indisch Gemälde, Mexikanische Hieroglyphen bilden die erste Abthe lung; darauf folgen im dritten Kasten die merkwürdigst Drucke und Holzdrucke des 15ten Jahrhunderts von der Go tenbergischen und Fustschen Bibel bis auf den Aldinischen P trarca; der vierte Kasten enthält das 16te Jahrhundert, d Handschriften und Drucke Luthers, Melanthons, das sogenann Stammbuch Lucas Cranachs, den Theuerdank; im fünften Kast sind die vollkommensten Drucke unserer Zeit aus Deutschlan Frankreich, Italien, England, Amerika neben einander au gelegt; der sechste enthält Handschriften der neuern Zeit, de Preussischen Regenten von dem Grossen Kurfürsten bis Kön Friedrich Wilhelm III., deutsche Dichter, Gelehrte und Staat männer von Hans Sachs und Leibniz bis auf Göthe, Schill und Stein. Im siebenten Kasten sind musikalische Handschri ten vom 11ten Jahrhundert an bis auf Friedrich den Grosse Mozart und Beethoven, und merkwürdige Drucke vereinig Die weitere Ausdehnung dieser beständigen, jedem Besuch täglich offenen, Ausstellung wird beabsichtigt.

III. Benutzung.

Die Benutzung der Königlichen Bibliothek und ihrer Samm lungen ist seit dem Jahre 1842 nach dem steigenden Bedürfnis erleichtert worden, so dass der Lesesaal statt von 2 bis und im Sommer bis 5 Uhr Nachmittags jetzt täglich von 9 C Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags, das Journal-Lesezimme statt 15, wöchentlich 24 Stunden, von 10 Uhr Vormittags b 2 Uhr Nachmittags geöffnet ist, und das Entleihen und Z rückgeben von Büchern nicht zweimal sondern an allen sech Wochentagen von 9 bis 12 Uhr gestattet wird. Die Grenze der Benutzung sind in der zuletzt unterm 18. März 1850 vo Seiten des Königlichen Ministerii erlassenen Ordnung so we gezogen, als dieses mit dem Zweck der Anstalt und den vo handenen Mitteln irgend zu vereinigen steht. Je grösser di Zahl der Benutzer wird, um so mehr stellt sich die Nothwen digkeit heraus, den Gebrauch der Bücher im Gebäude selb möglichst zu erleichtern und zu begünstigen, und da hier selb die kostbarsten Werke der gelehrten Benutzung freistehen, s ist damit allen billigen und ausführbaren Wünschen genüg Ein Recht auf Nachhausenahme der kostbarsten, selbst un ersetzlichen Werke, Handschriften u. s. w. den Tausende Benutzern der Anstalt einzuräumen, würde mit der Sicherhei solcher Werke unvereinbar seyn, und in kurzer Zeit die em pfindlichsten Verluste herbeiführen, und hat daher auch i

Tiothek der Welt je bestanden 1); dagegen ward der g der Anstalt gemäss, die Förderung aller ächt aftlichen Zwecke auf jede mit der Verantwortlichkeit lichen Oberbibliothekars vereinbare Weise als Pflicht und geübt. Für den Lesesaal ist die Einrichtung dass zu Befriedigung solcher Besucher, welche beWerke ohne allen Zeitverlust zu erhalten wünschen, in sen am Gebäude angebrachten verschlossenen Kasten eit Zettel niedergelegt werden können, und die darauf en Bücher, je nachdem die Zettel vor oder nach 9 elegt sind, täglich von 11 und von 2 Uhr an im bereit liegen. Ebenso werden auf die im Zettelkasten rvorgefundenen Scheine die Bücher regelmässig um uf die später eingelegten Scheine aber am folgenden um 9 Uhr verabfolgt. Die durchschnittliche Zahl h zur Benutzung in und ausser der Anstalt verlangten eträgt dreihundert, und eine gleiche Zahl gelangt n die Bibliothek zurück, was auf jährlich 300 Gee 90.000 aus und eben so viel eingehende Werke Die Zahl der ausserhalb des Gebäudes an Entleiher ten Werke betrug in den Jahren 1845 bis 1850 170.788. elen auf die Jahre 1845, 1846 und 1847: 30,499, nd 32,560 Bücher; auf 1848 nur 20,123, auf die à 25,730 und 26,825. Das Jahr 1848 zeigte 943 abund nur 596 neu hinzukommende regelmässige BeAn auswärtige Gelehrte wurden von 1845 bis 1850 en 2175 Werke versendet; die grosse der Anstalt daerursachte Mühe ward überwogen durch die Rücksicht bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten, deren Förnit der Befriedigung der Bedürfnisse der hiesigen Gevereinigt werden konnte. Denn für diese, für die and Erweiterung der Wissenschaften in der Hauptstadt assischen Staats, ist die Anstalt von ihren Königlichen n und Beschützern vorzugsweise bestimmt, und was ieser Hinsicht wirkt, das bezeugen die von den Mitteln alt getragenen grossen wissenschaftlichen Leistungen an welche sich so eben als jüngstes Glied Jaffe's

as ist die Forderung eines übrigens wohlwollenden Beurtheilers eilage zu N. 206. der Allg. Zeitung von 1850, welcher auch t, wenn er berichtet, die Königliche Bibliothek verschwende. deren Bibliotheken, einen grossen Theil ihres Einkommens auf auf gewöhnlicher Schul- und Handbücher. Das ist nicht der wöhnliche Schul- und Handbücher werden nicht angekauft, sonenfalls nur dann behalten, wenn sie als Pflichtexemplare abgeerden, und dabei ihres inneren Werthes, ihrer Verfasser, ihres iteten Wirkungskreises wegen, eine gewisse Bedeutung haben. llt auch, was über die auf solche Werke verwendete ArbeitsSagt ist.

ganz in der Bibliothek erwachsene Regesta Romanorum pontificum anschliessen; wie aber die Bibliothek dabei dem Be dürfniss der Staatsverwaltung, den verschiedenen Ministerie und den Behörden, den Kammern und ihren Mitgliedern, un allen ihren gebildeten einheimischen und fremden Benutzern mi ihren Schätzen entgegenkommt und zu dienen geeignet un bemüht ist, davon gewährt das tägliche geräuschlos bewegt Leben der Anstalt, worin Ein Beamter im Laufe eines einzige Vormittags neben seinen amtlichen Geschäften nicht selten zwan zig bis dreissig der verschiedenartigsten Anfragen zu beant worten hat, eine für die Anstalt selbst höchst befriedigend Ueberzeugung. Dass sie es in gleichem Maasse für die Be nutzer gewesen sey, dafür scheint die durch so viele Geschenk ausgesprochene Gunst, und die in den schwierigsten Augen blicken der vergangenen Jahre bezeugte allgemeinste Theil nahme, der Anstalt eine auch für die Zukunft bedeutsame Bürg schaft zu gewähren.

Berlin, den 12. November 1851.

Der Königliche Geh. Regierungsrath und Ober-Bibliothekar Dr. Pertz.

Aus einem Schreiben Dr. M. Steinschneiders in Berlin an die Redaction.

(Den Oxforder hebräischen Catalog betreffend.)

Meine Absicht, Ihnen schon jetzt einen ausführlichen Bericht über meine diessjährige Thätigkeit in Oxford zu erstatten, ist durch unerwartete Verspätung meiner Rückkeh aus Mähren für den Augenblick unausführbar, ich werde mich daher vorläufig auf eine kurze Mittheilung beschränken.

Die Hälfte des Sommers nahm noch die Besichtigung der Ausgaben biblischer Bücher des Talmuds und seiner Theile und der verschiedenartigen Ritualien in Anspruch, so dass ich endlich an den Druck des Katalogs der hebräischen Druck sachen zu gehen, und zwar mit den Bibelausgaben z beginnen gedenke, wobei ich die bibliographischen Angaben bei Le-Long-Masch, Wolf und De Rossi in einem bedeutender Umfange zu berichtigen und ergänzen hoffe. Dieser Abthei lung, welche die anonymen Schriften eröffnet, sollen dann die Ausgaben des Talmuds, der Ritualien und sodann die verschiedenen Anonyma in alphabetischer Ordnung folgen. In Bezug auf Talmud war ich unter Andern so glücklich, das vollständigste Material über Bomberg's Ausgaben (drei als solche bezeichnete und noch Nebenausgaben einzelner Bände) sammeln zu können, da mein gelehrter Freund Herr Zedner

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