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Τλη και τρόποις μιμήσεως διαφερουσι.
Πλουτ. ποτ. Αθ. κατα Π. ή

κατα Σ. ένδ.

N64 438

1870

MAW

.

Während seines Aufenthaltes in Schlesien begann Leffing, der in Berlin durch den Verkehr mit Künstlern wie Meil, der Malerin Therbusch u. a. an der bildenden Kunft Interesse gewonnen, aber wenige oder gar keine Werke des Alterthums gesehen hatte, fich mit antiquarischen Studien zu beschäftigen. Einige Kupferwerke und die Schriften der Engländer Spence u. a., der Franzosen Caylus u. f. w., deren er im Laokoon gedenkt, bildeten die beschränkten Quellen, aus denen er seine Anschauungen und Ideen entnehmen und erweitern konnte; aber er wußte das was Winkelmann, dessen Gedanken von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst 1751 erschienen waren, an Kenntniß der Werke des Alterthums durch Anschauen voraus hatte, durch eine fast erschöpfende Belesenheit in den Schriften des Alterthums, an der es Winkelmann beinahe gänzlich gebrach, zu ersetzen. Auf diesem Wege, von den Aeußerungen der Alten ausgehend und dieselben mit richtiger Unterscheidung zwischen Copie und Original auf die ihm bekannten Nachbildungen anwendend, gelangte er mehr zur Anwendung der Theorie, als zur Abstrahirung derselben von den Bildwerken. In dieser freieren Sphäre, die über der factischen Erscheinung eine ungebundenere Bewegung gestattet, forschte er den allge= meinen Grundsäßen nach, aus denen er dann wieder die Anwendung für das Specielle mit seiner strengen logischen Dialektik abzuleiten wußte, so daß er die Grenzen seiner Kenntniß von Kunstwerken in wunderbarer Weise vergessen machte.

Die einzelnen Auffäße, die er in Breslau niedergeschrieben, glaubte er, wie fein Freund Alose berichtet, zu einem Ganzen nicht verweben zu können, und wollte sie anfänglich unter dem Titel Hermäa drucken lassen, womit die Griechen bezeichneten, was man zufällig auf dem Wege fand. Man denke sich einen Menschen von unbegrenzter Neugierde, sagt er in der bereits entworfnen Vorrede, ohne Hang zu einer bestimmten Wissenschaft; unfähig seinem Geiste eine feste Richtung zu geben, wird er, jene zu sättigen, durch alle Felder der Gelehrsamkeit herumschweifen, alles anftaunen, alles erkennen wollen, und alles überdrüssig werden; ist er nicht ohne Genie, so wird er vieles bemerken, aber wenig ergründen, auf mancherlei Spuren gerathen, aber keine verfolgen; Aussichten zeigen, aber in Gegenden, die oft des Anblicks kaum werth find.' In diesem Sinne wollte er die zerfreuten kleinen Auffäße aufgefaßt wissen, die zum Theil vor dem Erscheinen der

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