3. Ueber Goethe's Wort: „Was der Mensch in der XIV. Sprachliche Bemerkungen. Von Straß................................... 352 XVIII. Le Triumphe des Neuf Preux. Von Demfelben..... 379 XIX. Jahresberichte über die Thätigkeit d. Gesellschaft 1846-48, Von dieser Handschrift und ihrer Abstammung aus dem seitdem verschollenen Heldenbuch an der Etsch," welches Kaiser Maximilian 1502 17 prächtig abschreiben ließ, ist in diesen Blåttern (Bd. I, S. 265) schon umständlich geredet, so wie früher (1820) in der Einleitung meiner dritten Ausgabe der Nibelungen (S. XXXVI. XXXIX). Zu Primissers nåherer Vergleichuug dieser Handschrift mit meiner zweiten Ausgabe (1816), in Büschings wöchentlichen Nachrichten (Bd. I, [1816] S. 341), welche Schottky (ebd. Bd. III, 9. 1817) fortseßte, bemerke ich noch, daß von den 17 als ihr eigenthümlich mitgetheilten Stanzen die meisten auch in der Hohen Ems-Laßbergischen Handschrift stehen: 1, 2 (nach 1336), 4, 5 (nach 3268), 6, 7 (nach 3636; doch 7 nur deren Wieders holung nach 3676), 8, 9 (nach 3872), 10, 11 (nach 4464), 12 (nach 4512), 13 (nach 5060). Die Stanzen 14 (nach 6300), 15, 16, 17 (nach 6348), treffen in die Lücke dieser Handschrift (5815— 6583), wo sie sonst auch wol nicht fehlen würden, wie Docens Bruchstücke (5175–386. 6254—452) andeuten, in welchen sie såmmtlich sich finden. Sie hat auch die der H. Ems: Münchner, so wie der St. Galler und Münchner Handschrift fehlenden 5 Stanzen (7705 eine, 7637 und 7653 je zwei). Mit eben diesen Handschriften fehlen ihr dagegen auch die Stanzen 8441 und 8581 (nicht 8457 und 8481), und mit der H.Ems- Münchner Handschrift feh len ihr 417 (zwei Stanzen). Die ganz fehlenden Abenteuren 30, 32, 33, 34, 37, 38, 39, für welche sämmtlich leerer Raum zur Ergänzung gelassen ist (auf ähnliche Weise, wie bei vielen Liedern der Manessischen Handschrift) zeigen deutlich, daß die Nibelungen schon in dem Heldenbuch an der Etsch nicht mehr vollståndig wa ren; welcher Abgang bei der Vergleichung des Mehr oder Minder der Stanzen anzuschlagen ist. Meine dritte Nibelungen-Ausgabe (1820) enthält in den Lesarten die nåhere Vergleichung dieser Maximilianischen Abschrift, welche auch bei der vierten Ausgabe (nach der H.Ems-Laßbergischen Handschrift, 1842) verglichen ist. Die ersten 5 Stanzen gab schon Primisser: hier folgen die beiden ersten Abenteuren, welche in der Handschrift nur Eine auss machen. Die Ueberschrift des Ganzen ist roth, wie die der einzel nen Abenteuren. Die Reimzeilen sind fortlaufend geschrieben, zwischen rothen Linien, mit Punkten oder Strichen nach den Reimen, seltener nach den Einschnitten. Die Stanzen sind mit gemalten Buchstaben, abwechselnd roth und blau, bezeichnet, bilden aber keine Abfäße. Die schwarzen großen Buchstaben der Eigennamen und einzelner Hauptwörter sind roth durchstrichen. Einrichtung, Hand und Schreibweise ist so, wie in den übrigen Gedichten dieser um fassenden Abschrift, und entspricht der noch s. g. Kanzleischrift, welche dem Maximilianischen Drucke des Theuerdank zum Vors bilde diente. Eine Abbildung des Anfanges der Gudrun, welche mit mehreren anderen Gedichten allein in dieser Handschrift er. halten ist, habe ich den Erzählungen aus derselben in meiner Sammlung von 100 Deutschen gereimten Erzählungen des 12–14. Jahrhunderts, benannt,,Gesamtabenteuer“ beigegeben. Im fol genden Abdruck ist die Zählung meiner Ausgaben beibehalten. Sterne bezeichnen die fehlenden Stanzen. Eben diese Stanzen fehlen auch in der Berliner Handschrift (Germania I, 252), die überdieß noch 73-76 ausläßt. Ditz Puech Heyffet Chrimhilt s ift in alten måren wunders vil gefagt E von freuden hochzeiten von wainen vnd von clagen von kuener Recken ftreiten můgt Ir hie wunder horen fagen: Es wuchs in Burgunden Ein vil edel Magedin daz in allñ lannden nicht schöner mocht gefin: Krymbilt gehaiffen fy ward ein schon weib darumb můften degen verliern den leib: 5 die fraw waz Ir Sefter die Fürsten hetten Ir gephlegñ: Die herren waren milt von art hochgeborn mit crafft vermeffen kůen die recken aufferkorn da ze Burgunden was Ir lant genant fy frůmbdtn ftarche wunder feyt in Etzel Landt: Ze Wurmbs bey dem Rein fy wonten mit Irer crafft mit lobelichen Eeren vntz an Ir endes zeit 20 sy sturben feyt iåmmerlichen von zwayer edlen frawen neid: den Ir zwen Aren ergrůmmen, daz fy das můst sehen Ir kunde in difer welt layder nýmmer mer fein geschehen: Von traum fy do gefagt Ir Můter Vten 53 fy kund In nicht befchaiden was der guten den valchñ den du zeuheft das wirt ein Edelman 55 dir wel In got behûeten du můft In fchier verlorn han: Was fagt Ir mir von mannen vil liebe måter mein rechen fo wil ich ymmer fein fuft schön wil ich beleiben bis an meinen todt daz ich von Recken minne nymmer wil gewynnen not: 60 Chrymhilt in Ir můt fich mynne gar bewag feyt lebet die vil gåte vil manigen lieben tag daz fy weft nymmer der mynne wolt Ir leib 70 feyt wart fy wol nach eren eins Recken küenes Ritters weib. Das was derfelbe falche den fy in Irem traum fach durch feins aines fterben ftarb vil maniger måter kindt. D 2. a wuchs in Niderlanden eins edlen kunigs kind in einer reichen purg weiten vnd wol bekannt inden bey dem Rein, das was ze Sauten genant: Seyfrid was gehayffen der fchnelle degen gut 75 80 85 Er verfuechet vil der reiche durch ellenthaften måt * In feinen peften zeiten bey feinen jungen tagen 93 95 Man zoch In mit dem vleiffe als im das wol gezam 100 Er was nu fo gewachfen daz er ze hofe rait die leŭte in fahen gerne manig frau vnd manig mait Vil felten an houe man In reiten lie das kind 5 Nu was Er in der fterche daz Er wol waffen trůg 10 |