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Christliche Beherzigungen auf alle Tage des Jahres, sammt den sonntäglichen Evangelien. Aus dem Französischen des ehrwürdigen Vaters Joh. Graffet, von K. Zwickenpflug. Mit Approbation des hochw. Ordinariats Paßau. Landshut, 36. 2. Bb. S. 280. 3. Bd. S. 310. 4. Bd. S. 307.

1835
FL. 8.

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Wenn diese Betrachtungen des frommen Vaters Joh. Graffet von Seite des Referenten noch einer Empfehlung bedürften, so würde er im Mindesten nicht Anstand nehmen, dieselben in die Reihe der Schriften des Thomas von Kempis zu sehen: denn in ihnen weht derselbe demüthige und feurige Geist, wenn auch in ganz verschiedener Form, wie in des seligen Thomas vortrefflichem Buche de imit. Christi. Es bedurfte jedoch hier nur der Anzeige, daß die genannten Beherzigungen, überseßt mit Fleiß und Kenntniß, von Herrn Pfarrer Zwickenpflug, nun vollständig erschienen sind, in 19 Lieferungen oder vier Bänden; sodann auch der Bemerkung, daß wie im ersten, so auch in den drei folgenden Bänden neben den Beherzigungen auf mehrere Heiligenfeste noch andere, von diesen und den sonntäglichen Evangelien unabhängige Betrachtungen, Stellen aus der heil. Schrift und dem goldnen Buche des Thomas a Kempis, von der Nachfolge Christi vorkommen, welche als Körner, gestreut in den Geist und die Herzen der Christen, nicht ohne viels fache Frucht bleiben werden. Im Uebrigen stimmt Referent über Werth und Zweckmäßigkeit dieser Ueberseßung mit dem in der Anzeige des I. Bandes dieser Beherzigungen Gesags ten vollkommen überein (Katholik, Bd. 58, S. 215, Jahre gang 1835).

Gefänge der Heiligen. Herausgegeben von J. Rauchenbichler, Landshut, 1837. Thomann'sche Buchhandlung (I. N. Attenkofer). S. 316. 8.

Diese Sammlung liefert Gesänge des heil. Ephräm, des heil. Hilarius von Poitieu, des heil, Gregorius von Nazianz,

des heil. Petrus Damiani, des heil. Franz von Assist, des heil. Bonaventura, des heil. Casimir, der heil. Theresia, der heil. Rosa von Lima, des sel. Alphonsus Liguori, nebst einer Beigabe von Aurelius Prudentius und Thomas von Kempis. Herr Rauchenbichlers Verdienst bei dieser Samme lung besteht darin, daß er die beßten Ueberseßungen ab drucken ließ, so daß man das Buch mit wahrhaftem Ges nusse liest. In literarischer Hinsicht ist nichts zu wünschen übrig; in typographischer und ikonographischer Beziehung dagegen, hätte das Werk wohl eleganter seyn können; dann würde es sich zu vornehmern Geschenken eignen, weil heutigen Tages nicht nur der fromme Sinn, sondern auch das Auge seine Nahrung heischt.

Abba (lieber Vater). Vollständiges Gebetbuch für die Gläubigen der Kirche Christi; nach Anleitung der heil. Schriften und der kirchlichen Ueberlieferungen. Von P. Fr. Henricus Goßler, Priester aus dem Orden der mindren Brüder der Observanten. Mit erzbischöfl. und bischöft. Approbationen. Nebst einigen Stahlstichen. Frankfurt a. M., 1837. Verlag von Franz Varrentrapp. S. 382. Nebst einer Einleitung von XLIX. S.

„Obgleich wir an Gebetbüchern keinen Mangel leiden, so war doch das vorliegende nicht überflüssig." Mit diesen und dergleichen Worten beginnen die hochlöblichen Herren Gebetbücher Rezensenten gewöhnlich ihre Anzeigen. Man wird uns also erlauben, derselben uns ebenfalls zu bedienen, und zwar um so mehr, weil wir sie dem Gebetbuche des P. Henricus mit Fug und Wahrheit beilegen können. Es wehet darin ein guter Geist, ein frommer Geist, der da spricht was er in demüthigem Gebete, in glühender Beschaulichkeit von dem höhern Geiste vernommen hat. Der Verfasser wandelt nicht auf blumigen Auen, er hüpfet nicht in trockenen Sandwüsten umher, er steigt nicht in die wässerichten Sümpfe, in welche die gebetschreibenden Nomanenhelden ihren Geis stesunrath niederlegen: er meditirt die Gebete der Kirche,

er liegt auf den Kieen, er redet, wie ein armer, sündiger Mensch, wie wir alle sind, mit seinem Gott sprechen soll; er sucht keine Worte und Phrasen, das Herz und die Fröms migkeit legen sie ihm in dem Mund; daher ist denn auch dieses Gebetbuch lehrreich, salbungsvoll, gemeinnüßig, mithin allen Gläubigen der Kirche Christi zu empfehlen. Druck und Kupferstiche sind sehr schön.

Das Altarblatt. Eine neue Erzählung. Der Jugend und Jugendfreunden gewidmet von Th. Nelk. Mit einem Titelkupfer. Regensburg und Landshut, 1836. Verlag von G. Joseph Manz (Krill'sche Universitätsbuchhandlung).

Alle, die es wissen, welchen Vortheil eine zweckmäßige Lektüre der Jugend zu verschaffen im Stande ist, werden auch für diese neue Gabe dem fleißigen Verfasser den aufrichtigsten Dank bringen; denn sie gibt der jungen Lesewelt nicht nur eine angenehme Beschäftigung, sondern auch vielen Stoff über Gottes liebevolles Walten und gerechte Weltregierung nachzudenken, den Werth der Tugend und Frömmigkeit einsehen zu lernen und zu einem christlichen Verhalten das jugendliche Gemüth anzuleiten.

Bibliothéque de la jeunesse. Tome I. Théodore, ou la piété filiale. Tome II. et III. Une année à Paris, ou les contradictions de la raison, par M. le Chanoine H...... Vienne. De l'Imprimerie Méchitaristique. in 18.

Den Wünschen vieler deutschen Familien zu entsprechen, hat es der unter der Leitung der Mechitaristen bestehende Verein zur Verbreitung guter Bücher, übernommen, die Ausgabe einer Reihe von Jugendschriften in französischer Sprache zu veranstalten, welche durch die Reinheit des Style und die Gefälligkeit der Darstellung eben so eine ans genehme Unterhaltung zu verschaffen, wie durch die sorgfäl

rige Auswahl der Gegenstände den Geist zu bilden und das Herz zu veredlen geeignet seyn soll. Ein französischer Geistlicher, der in seinem Vaterlande mit Auszeichnung als Schriftsteller genannt wird, hat die Redaktion dieser Jugendbibliothek übernommen, so das sich von Seiten des Redaks teurs, wie des rühmlich bekannten Vereines, nur Vortreffliches erwarten läßt. Die drei bereits erschienenen Bänds chen entsprechen den gehegten Erwartungen zur Genüge. Das erste Bändchen enthält ein Beispiel ausgezeichneter, durch religiöse Erziehung erzeugter und herrlich belohnter kindlicher Liebe; die zwei folgenden, mehr für die schon erwachsene Jugend bestimmt, zeigen an einem in Paris lebenden Studenten, auf welche Abwege und in welches Elend schlechte Gesellschaften, Trinkgelagen, Theater und schlechte Bücher führen können. Lucian, der auf diese Art Verführte, wird durch seinen, ihm allein in jeder Prüfung treuen Freund Moriz, ebenfalls einen Studenten, dem nahen Verderben entrissen, von der Nothwendigkeit und Vortrefflichkeit der christlichen Religion, wie von dem Unsinne und den zahllosen Widersprüchen derer, welche ohne Religion leben zu können wähnen, überzeugt, zu den tröstlichen und den Mens schen veredelnden Uebungen der Religion zurückgeführt und aus einem verirrten Libertin in einen Christen und glücklis chen Menschen umgewandelt. Diese zwei Bändchen liefern aus den Werken der sogenannten französischen Philosophen und Encyclopädisten wichtige Auszüge zur richtigen Beurs theilung ihrer im vorigen Jahrhunderte in Frankreich_blühenden und ihre verderblichen Folgen über alle Länder Europa's bis auf die neueste Zeit verbreitenden Weisheit, und verdienen jedem in die Welt tretenden jungen Mann als vade mecum mitgegeben zu werden. Nur Scenen, wie die S. 157, & T. II., wo der Tugendsinn eines christlichen Weibes geschildert wird, sollten, weil sie das jugendliche Gemüth verlegen, wegbleiben. Uebrigens verdient diese

Jugend Bibliothek allen bessern Familien, welche ihren Kindern französische Lectüre zu verschaffen wünschen, empfohs len zu werden.

Der praktische Seelsorger an dem Krankenbette und bei den übrigen geistlichen Amtsverrichtungen, zugleich Betrachtungen und Gebete für jeden Katholiken bei besondern Veranlassungen. Zwei Bändchen. Coblenz, 1837. Druck und Verlag von R. F. Hergt. S. 302. EL. 8.

Diese zwei Bändchen, die zusammen 302 Seiten stark sind, aber auch getrennt gebunden werden können, enthal ten einen reichen Schaß von Betrachtungen und Gebeten, die zunächst für Seelsorger bestimmt sind, aber auch von andern Katholiken mit Nußen gebraucht werden können. Es kommen darin vor Betrachtungen und Gebete, theils ganz ausgeführt, theils nur in kurzen Gedanken angedeutet, für die wichtigsten Begebnisse im christlichen Leben. Die Seelsors ger, welche z. B. am Krankenbette oder bei Sterbenden, bei Kopulationen oder Taufen u. s. w. kleine Betrachtungen, Gebete oder Ermahnungen nebst dem kirchlichen Ritus für zweckdienlich halten, finden hier einen ganz geeigneten Leits faden. Manchmal wünschen auch Laien, was sehr anzuras then ist, zu solchen kirchlichen Handlungen besonders und im Geiste der Kirche sich vorzubereiten, dazu können sie in diesen Bändchen die erwünschlichen Anleitungen finden. Die Sprache ist einfach und herzlich, wie der Inhalt durchaus belehrend und erhebend ist. Mit dieser Empfehlung stimmen auch die verschiedenen bischöflichen Approbationen, die dem Buche beigedruckt sind, überein.

Was soll ich thun, damit ich selig werde? Ein Erbauungsbuch für die häusliche und öffentliche Andacht in fünfzehn Betrachtungen. Von Dr. Heinrich Stephani, E. Kirchenrath und Dekane. Heilbronn a. N. 3. D. Classische Buchhdlg., 1834 G.VIII. 151. Dieses Buch hätte sich am Wahresten angekündigt, wenn es erschienen wäre unter dem Titel: Erbauungs- oder An

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