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wie z. B. die synoptische Tafel von De Wette und Lücke, Rödiger, Grah, welche zur Vergleichung und Nebeneinan derstellung der verschiedenen eregetischen Standpunkte ihrer Urheber gute Dienste leisten können.

Zur bessern Uebersicht schickt der Herr Verfasser einen Conspectus Synopseos, einen Index Evangeliorum dominic. et festiv. voran, woraus schon die stete Rücksicht auf das Katholisch-kirchliche hervorleuchtet. Die Synopse begreift fünf Bücher (mit deren zweitem die Evangelienharmonie bes ginnt und, da wo es nöthig ist, am untern Rande fortläuft), nach den Paschafesten, der Geburt und der öffentlichen Predigt des Johannes, so daß jene die epochemachenden Bes gebenheiten abgeben im öffentlichen Leben Jesu, diese dagegen in der Zeit vor seiner Geburt und darnach bis zum 13. Jahre. Originell und neu ist diese Disposition, wie man sieht, nicht; sie hat indeß nach des Verfassers Ansicht das Meiste für sich in Vergleich mit andern synoptischen Versuchen, z. B. von Hug, Olshausen.

In dem Anhange bietet der Verfasser mehrere synoptische Versuche dar, z. B. von Griesbach, Bernard Lamy (1753), Sebastian Barradas, Graß 2.; vorzüglich hat uns aber angesprochen die Mittheilung von Marginalien aus der Feder des frommen, und nun selig im Herrn ruhenden Bischofs Mich. Wittmann, welche, wenn auch längst niedergeschrieben, doch der Beachtung der katholischen Eregeten und Kritiker sehr wohl zu empfehlen seyn möchten. Sie enthalten nämlich neben dem synoptischen Versuche, eingestreute kritische und eregetische Winke, tiefer und scharfsinniger gedacht, als so manches voluminöse Buch aus der neuern Zeit, und machen ihrem würdigen Verfasser so wie seinem immer und überallhin thätigen Geiste große Ehre. Wir können daher nicht umhin, hierorts dem hochw. Herrn Herausgeber für die Sammlung dieser kostbaren literarischen Reliquien Wittmanne unsern Dank abzustatten.

2. Dieser lateinischen Synopsis reihet sich würdig die lateinisch - griechische an, welche der hochw. Herr Verfasser ein Jahr später herausgegeben hat. In dieser Synopsis ist der griechische Tert nach der berühmten Ausgabe des Kardinals Ximenes, mit den bedeutendsten Lesearten der beßten neuern griechischen Bibelausgaben mitgetheilt. Dem griechischen Terte zur Seite steht die Vulgata; und wo es zweckmäßig erscheint, werden die Kapitel mit einer in lateinischer Sprache zusammengefaßten Harmonia geschlossen. In dieser griechisch-lateinischen Synopse ist Mehreres weggelassen, was in der lateinischen steht'; dagegen ist jener beigegeben eine chronologische Tabelle von der Verkündigung der Menschwerdung des Sohnes Gottes bis zum Tode des Evangelis sten Johannes, und ein dreifaches Verzeichniß der evange lischen Perikopen, nämlich auf die Sonntage, die Feste und die Ferien. Den Schluß macht eine kleine Concordanz. Das Ganze ist mit großem Fleiße bearbeitet, und verdient in jeder Beziehung die dankbarste Aufnahme.

Introductio in Biblia N. F. ad usum Scholarum edita a C. Unterkircher, Prof. stud. bibl. N. F., D. Ph. et E. P. Oeniponti, Wagner 1835. XVI. und 384

Tridenti.
G. 8.

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Was der gottselige Thomas von Kempen über die Un bekanntschaft mit der heil. Schrift überhaupt sagt: „sie sey der Ursprung aller Irrthümer, die Thüre zum Verderben, der Verlust des Heiles;“ dasselbe gilt auch, obwohl in eis nem zwar beschränktern Sinne, von der Unbekanntschaft mit den einleitenden Wissenschaften in die heil. Schrift. Denn der Streit um die religiösen Prinzipien in unseren Tagen dreht sich, wie in den frühesten Jahrhunderten des Christens thums großentheils um die Quellen der Religionslehren, als welche man bald dieses, bald jenes bestimmt. Es thut darum, abgesehen von allem Nußen, den das biblische Studium dem christlichen und aufrichtigen Leser gewährt,

besonders Noth den Priestern, den Predigern und Vertretern der heil. Lehre, daß sie sich mit den Hülfswissenschaften der biblischen Eregese bekannt machen. Dieses Bedürfniß ist nun wohl auch so allgemein gefühlt, daß in allen höhern Lehranstalten der katholischen Kirche Lehrstühle für die eres getischen Wissenschaften errichtet sind; und die Kirche darf sich mit Recht der eifrigen Thätigkeit freuen, womit so viele ausgezeichnete Männer den heil. Acker der Bibel bebauen. Zu diesen Männern gehörte seiner Zeit der würdige Verfasser der vorliegenden Einleitung in das N. T. zum Ges brauche für Schulen. Wohl that der selige Herr Verfasser, daß er die lateinische Sprache, die alte durch die Dauer geheiligte zur Mittheilung wählte, indem hiedurch die jüngern Theologen dem alten kirchlichen Idiome, so wie der in selbem abgefaßten Schriften nicht ganz entfremdet werden.

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Non est opus novum, quod in lucem prodire vides sed tantum scripta Professoris in usum studiosorum, quoad maximam partem ex aliis auctoribus collecta, gesteht der Herr Verfasser Vorrede S. III., und so brachte es auch die Bestimmung des Buchs für angehende Theologen mit sich. Die Schriften, welche der Hr. Verfasser benußte, sind die Einleitungen ins N. E. von Hug, Sandbüchler, Goldhagen u. s. w.: am meisten Ausbeute aber gewährte Hug, mit dem der Herr Verfasser jedoch in vielen Punkten nicht übereinstimmt, ja man könnte wohl unsere Schrift einen gedrängten Auszug der Hug'schen Einleitung nennen. Daher rührt es denn auch wohl, daß dem Verfasser so manches Neuere z. B. in der Literaturgeschichte des neutestamentlichen Tertes entgangen ist, was indeß auch nicht so wesentlich zum Gegenstande einer Einleitung gehört, anderes Wichtigere ebenfalls unberücksicht ist, z. B. die neuesten unkritischen Resultate der protestantischen Eregeten. Dieser Mangel hat jedoch, wie bemerkt, seincn Grund in der Unselbständigkeit des Verfassers, indem er sich blos mit dem

schon Vorhandenen begnügte, wozu er sich durch die Tens denz seines Buchs allerdings befugt glauben konnte. Uebri gens findet man das Gewöhnliche einer neutestamentlichen Einleitung in unserem Buche vollständig, in deutlicher Kürze vorgetragen, weßhalb dasselbe zu einem Lehrbuche ganz wohl geeignet zu seyn scheint, besonders da der Verfasser sich immer an die kirchlich-katholischen Bestimmungen anschließt, was für Anfänger in der Wissenschaft von unberechenbarem Vortheil ist, zumal in unserer Zeit, die so gerne das Urtheil der heil. Kirche vielfach nicht mehr respectiren möchte.

Theotimus. Anleitung zur christlichen Frömmigkeit für die Jugend, von Dr. Karl Gobinet. Aus dem Französischen übersezt von Joseph Lipf, Domvikar und bischöflichem Sekretair. Mit einem Stahlstiche. Mit Approbation des bischöf= lichen Ordinariates Regensburg. Regensburg, 1837. Druck und Verlag von Friedrich Pustet. S. 550. in l. 8.

Karl Gobinet, geboren 1613, der Verfasser dieser, für die Jugend so empfehlenswerthen Schrift, war während einer langen Reihe von Jahren Vorstand des Kollegiums von Plessis-Sorbonne. Er suchte sich zu seinem Berufe, die seiner Pflege anvertrauten jugendlichen Seelen nämlich Gott und der Tugend zu gewinnen, dadurch zu befähigen, daß er, was aller Religionslehrer erste Sorge seyn sollte, vorerst an seiner eigenen Vervollkommnung zu arbeiten bemüht war, damit er nicht nur durch seine Unterweisungen zu belehren, sondern auch durch seinen frommen Wandel zu erbauen im Stande seyn möchte. Während ich aber, so sagt er in der Vorrede, an meiner eigenen Ausbildung arbeitete, fand ich, daß dasjenige, was ich für mich vorbes reitet hatte, auch zur Belehrung für die Jugend geeignet sey, wenn es einiger Massen in Ordnung gebracht würde, und daß es mir so noch mehr nußen würde; denn das beste Mittel zu lernen ist, Andere zu lehren. Ich brachte daher meine Arbeit in jene Ordnung, wie sie nun vor mir liegt;

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ich handle darin von fünf Dingen, die mir am nothwendigs sten schienen, um jugendlichen Seelen zu einer vollkommenen Anleitung zur christlichen Frömmigkeit zu dienen, und zwar zuerst von den Beweggründen, die sie zur christlichen Frömmigkeit verbinden, zweitens von den Mitteln zur Erlangung derselben; drittens von den Hindernissen und Schwierigkeiten die ihnen dabei aufstoßen; viertens von den Tugenden, die sie sich eigen machen sollen; fünftens von der Wichtigkeit der Standeswahl und den Mitteln, eine rechte Wahl zn treffen." Und über all diese Dinge wird eine vollständige, das jugendliche Gemüth gewiß ansprechende, Geist und Herz veredelnde Unterweisung ertheilt. Nicht nur der Jugend, sondern auch Lehrern, Eltern und Allen, welchen die Erziehung der Jugend obliegt, sollte dieses schöne und zweckmäßige Buch in die Hände gegeben werden, damit sie alle die große Kunst lernen möchten, die Kleinen dem Erlöser zuzuführen.

Der Herr Ueberseher hat ein gutes Werk gethan, den Theotimus auch in deutscher Sprache sprechen zu lassen, damit auch die deutsche Jugend von ihm Gott ehren und das Böse verabscheuen lerne, was ihr wahrlich eben so noth thut, wie der Jugend in allen andern Ländern.

Duartalschrift für praktisches Schulwesen. Mit besonderer Rücksicht auf das Königreich Bayern. Im Vereine mit mehreren Schulmännern und Schulfreunden herausgegeben von Franz Anton Heim, Prediger an der Domkirche zu Augsburg, und Dr. Franz Vogel, vormaligem II. Inspector im kgl. Schullehrer-Seminar zu Dillingen, nunmehrigem Stadtpfarrer zu Rain. Erster Jahrgang. Drittes Quartalheft. (Mit einer Musik - Beilage.) Augsburg 1837. Verlag der Karl Kollmann'schen Buchhandlung.

Auch diesesmal ist die Quartalschrift ihrem Versprechen treu geblieben, denn sie enthält:

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