Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

wissermaßen eine Anleitung zu einem gottseligen Leben ents hält, nur willkommen und von großem Nußen seyn. Das Lesen dieser Sammlung ist nicht nur den Söhnen und Töchs tern, sondern auch den Vätern und Müttern und den Chris sten jeden Alters zu empfehlen.

Worte Jesu Chrifti an das Herz des Jünglings; in einunddreißig
Betrachtungen. Aus dem Italienischen. Innsbruck, 1837.
Bei Felician Rauch. S. 118 in 12.

Dieses Büchlein hat im Italienischen in kurzer Zeit die neunte Auflage erlebt, und wird gewiß auch den deutschen Jünglingen großen Nußen bringen. Es enthält für jeden Tag des Monats eine Betrachtung über eine dem jugendlichen Alter naheliegende Wahrheit, welche eben so wenig eine trockene Abhandlung über eine Tugend oder ein Laster ist, als sie mit schönen Redensarten und Empfindeleien spielt; sondern dem Jüngling eine kräftige Nahrung für Geist und Herz auf eine taugliche Weise bietet, und ihm Liebe zur Tugend und Abscheu vor dem Laster mitzutheilen, ganz geeignet ist.

Die Hauptkennzeichen eines wahren Christen. Entworfen von Michael Singel, Präses und Prediger der Marianischen Congregation zu Regensburg. Regensburg, 1835. Verlag der G. J. Manz'schen Buchhandlung. S. 150 in 12. Vorliegende sechs Betrachtungen: 1. über den Nußen der Ererzitien; 2. den lebendigen Glauben; 3. die Liebe zu Gott; 4. die Liebe zum Nächsten; 5. die Demuth und 6. über die Bußfertigkeit, wurden bei den, von der Marianischen Congregation, vorgeschriebenen Geistesübungen in Regensburg gehalten, und den Mitgliedern dieser Sodalität vom Verfasser als Neujahrsgeschenk mitgetheilt. Ganz wohl aber that Herr Singel, daß er seine Vorträge zur weitern Verbreis tung nochmal abdrucken ließ, weil sie in einfacher und leicht verständlicher Weise und ganz im Geiste unserer heil. Kirche

[ocr errors]

auseinander seßen, was nicht nur den Mitgliedern der Ma rianischen Congregation in Regensburg, sondern den Chris sten aller Orte und aller Stände zu wissen Noth thut und recht oft zu beherzigen ersprießlich ist. Sollten nicht auch alle Congregations-Vorsteher, so wie die Pfarrer der einzelnen Gemeinden die an den meisten Orten bestehenden Bruderschafts-Andachten nach dem Vorbilde des Herrn Verfassers benüßen können, den Kirchenversäumnissen und dem täglich sich mindernden Empfange der heil. Sakramente vors zubeugen und ihren Untergebenen mehr kirchlichen Sinn und religiöses Leben mitzutheilen, als an manchen Orten zu fins den ist? Vielleicht wäre durch die Bruderschaften das zweck mäßigste Mittel gegeben, diesem vielfach gefühlten und ges äußerten Bedürfnisse abzuhelfen.

Jugend - Bibliothek. Hyacinthen. Lesefrüchte und Orginalien für Freunde christlich erbaulicher Erzählungen. Herausgegeben von Franz Seraph Häglsperger. Mit einem Titelkupfer. München, 1837. Bei Jakob Giel. 8. VIII. 280.

Dieses achtzehnte Bändchen christlich erbaulicher Ers zählungen wird Jung und Alt gleich willkommen seyn, wie die frühern Bände dieser anziehenden Sammlung, die schon eine kleine Bibliothek bildet, und immer mehr ihrem Titel entspricht. Den Kennern dieser Jugendbibliothek brau chen wir dieselbe nicht erst zu empfehlen, da mit jedem Bändchen die Leselust eher steigt als abnimmt. Den Nichtkennern dürfen wir aber nur sagen, daß in einer Anzahl von Erzählungen verschiedene Begebnisse des Lebens dargestellt sind, in welchen die erhabenen christlichen Wahrheiten zur Anschauung gebracht werden. Dadurch wird der wichtige und so wahre Spruch: verba movent, exempla trahunt in seiner ganzen Bedeutung, verwirklicht. Wir empfehlen das her diesen Band gleich den frühern für jegliche Erbauungsund Jugend-Bibliothek.

Die himmlische Flamme des Gebetes und der Betrachtung vom heil. Petrus von Alkantara, Beichtvater der heil. Théresia. Herausgegeben und mit einer Morgen, Abend, Meß-, Kreuzweg und Vesper - Andacht vermehrt von einem katholischen Geistlichen, Landshut, 1837. Druck und Verlag der Joseph Thomann'schen Buch -, Kunst- und Musikalien-Handlung. (Joh. Nepomuk Attenkofer). l. 8. G. IV. 255.

In diesen Uebungen des Gebetes und der Betrachtung wurden die erhabensten Wahrheiten des Christenthums dem Verstande und Gemüthe tief eindringlich vorgestellt, und eingeprägt. Darum wird diese Schrift ouch dem wahren. Christen sehr willkommen seyn, und ihnen große Förderung des innern Lebens durch Urtheilung höherer Einsicht in die heil. Geheimnisse der Religion und durch Einübung der übers irdischen Vollkommenheiten des christlichen Berufes gewähren. Der heil. Petrus von Alkantara gehört, wie überhaupt alle wahre Diener Gottes, nicht zu denen, die blos in gelehrten Worten menschlicher Weisheit reden, und dadurch auch weder sich noch Andere über die beschränkten menschlichen Einsichten erheben können; sondern er gehört zu denen, die in schlichter christlicher Sprache die höchsten Wahrheiten aufs schließen. Die den Betrachtungen beigegebenen Andachten machen das Buch auch für das gewöhnliche christliche Leben empfehlenswerth. Für den Druck hätte besser gesorgt wer den sollen.

XI.

Die Betglocke.

So oft ich an einem freundlich heitern Frühlingsmors gen oder an einem schönen Sommer- und Herbstabend oder auch mitten durch des Winters schauerliche Stürme den feierlich ernsten Ton der Betglocke vernehme, ergreift mich ein ganz eigenes Gefühl. Von jeher machte es einen äußerst wohlthuenden Eindruck auf mein Gemüth, wenn ich von einer Anhöhe eine ganze Reihe von Nebel umhüllter Dörfer überschaute und nun bald hier bald dort den Feierabend ans künden hörte, und dann die müden Arbeiter, in christlicher Einfalt den englischen Gruß betend, wohlgemuth dem heis mischen Heerde wieder zueilen sah. Es kam mir vor, als hörte ich eine Stimme aus den Wolken, einen Boten aus höheren Welten, einen Herold des Himmels, der den Chris sten am frühen Morgen in des Herrn Weinberg zur Arbeit ruft, am hellen Mittage ihn ausruhen heißt und am späten Abend ihn wieder zum süßen Schlummer einladet. Ihre Löne, so gewohnt und doch immer so ansprechend, riefen bald ernstere, bald sanftere Gefühle in mir hervor; bald schien es mir, als hörte ich die Stimme des Rufenden in der Wüste: Thuet Buße, denn das Himmelreich ist nahe; bald hörte ich den Chor der jubelnden Engel, die da sangen: Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden den Mens schen, die eines guten Willens sind. Und fortgerissen von diesen heil. Empfindungen, faltete auch ich unwillkürlich die Katholik. Jahrg. XVIII. Sft. III.

15

Hände und stimmte mit ein in das Gebet der frommen Landleute. Nun erst mir die Bedeutung dieses dreimaligen Geläutes vollends klar geworden, und ich zur Einsicht über den Zweck dieses Aufrufes zum Gebete gelangt bin, erkenne ich auch hierin die liebende Fürsorge unsrer heiligen Kirche, und vermisse höchst ungerne die Vernachläßigung dieser frommen Sitte, besonders in höhern Kreisen. Wer da in den Geist der von der Kirche angeordneten Gebräuche einzudringen, und sie in ihrem innern Zusammenhange mit dem gesammten christlichen Glauben so wie in ihrer Rückwirkung auf's christliche Leben aufzufassen versucht, wird bald von ihrer Zweckmäßigkeit und Angemessenheit sich überzeugt halten, und bewundernd anstaunen, worüber er sonst vielleicht stolz den Stab gebrochen hat.

Die Kirche, eine treue Nachahmerinn Gottes, spricht nicht blos durch das lebendige Wort zu den Herzen ihrer Kinder. Wie der Allmächtige, nachdem Er längst im Sohne den Menschen erschienen ist, immerdar noch durch wunderbare Ereignisse im großen Weltalle wie in der Geschichte der Völker und Staaten seine warnende Stimme ertönen läßt, so auch nimmt die Kirche zur Kunst und zu Zeichen ihre Zuflucht, um die Eindrücke des vernommenen, aber nicht tief genug empfundenen Gotteswortes, an bleibende Denks male zu knüpfen und immer von Neuem wieder aufzufrischen. So ein äußeres Zeichen, so eine Stimme der Kirche an alle Christgläubigen ist nun auch die Betglocke. Und welches wäre denn ihre Bedeutung? Welche Wahrheiten soll sie uns ins Andenken zurückrufen? Warum erschallt sie täglich dreimal? Warum am Morgen, Mittage und Abend?

Es ist jenes für die Menschheit ewig denkwürdige Ereigniß der Menschwerdung Christi, woran die Betglocke uns täglich erinnern soll; es ist jene eine große Wahrheit: das Wort, welches vor dem Urbeginne der Zeiten bei Gott und selbst Gott war, ist in der Fülle der Zeiten Fleisch

« ZurückWeiter »