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genug dargestellt und anerkannt werden kann. Dabei ist Canisius nicht blos ein Name, der in den höhern Regionen der Gesellschaft, wenigstens der wahrhaft katholischen einen lieblichen Klang hat; sondern auch bis in die Hütte des letten Dorfbewohners ist er mit seinem so trefflichen Katechismus eingedrungen und liebgewonnen worden. Und viele fromme und strengkatholische Eltern bedauern, daß sie den Katechismus des ehrwürdigen Canisius aus den Händen ihrer Kinder durch Katechismen verdrängt sehen, die so unbedeutend sind, daß sie mit dem flüchtigen Jahr oft schon wieder einem andern nicht viel haltbarern weichen müssen.

Ueber diesen ehrwürdigen Vater Canisius gibt nun die mitgetheilte Lebensgeschichte die lehrreichsten und erbaulich sten Aufschlüsse. Darum schon eignet sie sich zu einer recht allgemein zu verbreitenden Lectüre. Was aber eben dieser Ueberseßung, die als gelungen anerkannt werden muß, noch einen besondern Vorzug gewährt, sind die geschichtlichen Notizen über die in der Lebensgeschichte vorkommenden merkwürdigen Männer. Dadurch wird der Leser beinahe ganz in die Mitte der damals vorzüglich in den weiten Kreisen, worin Canisius sich bewegte und wirkte, handelnden Personen verseßt, und lernt aus einzelnen Hauptzügen sie in so weit kennen, als es zum Verständnisse der damaligen Zeitbestrebungen sachdienlich ist. Der Leser findet gleichsam eine Bildergallerie der damals irgendwie merkwürdigern Männer, aus deren skizzirten Bildern ihm das ganz ausgeführte von Canisius in allen seinen Zügen um so kenntlicher und sprechender entgegentritt. Referent empfiehlt dieses Werk besonders für geschichtliche Belehrung und christliche Erbauung.

Priestergebete vor und nach dem göttlichen Meßopfer. Zweite Auflage.

Augsburg, 1836. Verlag von B. Vanoni jun. 59 S. in 12. Wenn Referent etwas an diesen Gebeten nicht zweckges mäß findet, so ist es die Länge, namentlich der Gebete vor

der heil. Messe, die nicht weniger als 32 Seiten einnehmen. Freilich unsre gebildete Zeit hat nicht gern mit langen Gebeten, oft aber auch nicht mit kurzen gern zu thun; indeß der Heiland selbst lehrte: Wenn ihr betet, so macht nicht viele Worte; und wir meinen, mit wenigen Worten könne auch ein langes Gebet und ein viel sagendes und salbungsvolles hervorgebracht werden. Sonst empfehlen sich die Ges bete durchgehends durch ansprechende Kindlichkeit und Einfachheit, wie sich solches wohl schon erwarten läßt, da sie den kirchlichen Breviergebeten ante et post missam theils nachgeahmt, theils aus ihnen überseßt sind. Sehr zweckdienlich findet es Referent, daß die Litanei vom heil. Altarsakramente beigegeben ist, indem sich dadurch die christliche Seele nochmal die Hauptmomente des heil. Opfers vergegenwär tigt, und so das heil. Meßopfer selbst nachhaltiger auf das Leben des Andächtigen einwirkt. Denn unstreitig wirkt die heil. Handlung in dem Maße, als ihre Eindrücke stets ers neuert, stets aufgefrischt und gegenwärtig erhalten werden. und deßhalb verdient wohl das Büchlein die größtmögliche Verbreitung sowohl unter Laien als Geistlichen.

Die beiden Gottfriede oder das Sparkäftlein. Eine Erzählung. Der reifern Jugend gewidmet von A. Dörle. Mit einem Stahlftiche. Augsburg, 1837. Verlag der Matth. Rieger'schen Buchhandlung (I. P. Himmer).

Die reifere Jugend zu einem frommen Leben zu ermuntern, weil dieses allein Zufriedenheit und Ruhe in allen Verhältnissen gewährt, und die Verheißung für Zeit und Ewigkeit hat; sie zum Fleiß mit Sparsamkeit zu ermahnen, indem dieser allein vor Mangel wie vor vielen Sünden schüßt und auch die Habe der Armen wunderbar vermeh ren kann, dazu ist diese Erzählung ganz geeignet. Auch kann der Verirrte daraus lernen, wie er durch Reue und Bes kenntniß seiner Fehler, Gottes Gnade und Segen sich zu

erwerben und durch ein gebessertes Leben die Achtung ja die Liebe der Menschen wieder zu verdienen im Stande ist. Mögen beide Gottfriede der eine in beharrlicher Tugend, der andere in Verbesserung des verübten Bösen viele Nachahmer finden.

Die Erzählung ist fließend, klar, einfach und für jeden verständlich.

Der verlorene Sohn. Eine Erzählung für die reifere Jugend. Von W. M. N***. Mit einem Stahlstich. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit Königl. Würtemb. Privilegium gegen Nachdruck. Augsburg 1837. Matth. Rieger'sche Buchhandlung. (3. P. Himmer).

Dieses aus dem Volksleben geschöpfte Familiengemälde verdient den Eltern, wie ihren erwachsenen Kindern in gleicher Weise empfohlen zu werden. Die Eltern macht es aufmerksam, wie unrecht und unheilbringend für ganze Familien es ist, wenn sie einem ihrer Kinder besondere Liebe zuwenden, und ein anderes durch Kälte und Gleichgültigs. keit oder auch durch unzeitige Strenge von sich entfernen. Die Gesinnungen der Eltern machen auf die Gesinnungen der Kinder den entschiedensten Eindruck, wie ihre körperliche Gesundheit sich in den aufblühenden Söhnen und Töch tern gewöhnlich wieder findet. Das innere Leben des Kindes erwacht gewöhnlich früher als man denkt, und hält mit der Entfaltung des körperlichen Daseyns fast gleichen Schritt. Deßwegen muß die sittliche Erziehung, noch ehe sie mit Worten und Unterricht begonnen werden kann, durch das Beispiel der Eltern erzielt, und noch ehe das Beispiel auf die noch nicht erwachten Sinne des Säuglings Eindruck machen kann, durch die mütterliche Liebe angebahnt, später fortgeseßt und zuleßt vollendet werden. Wort und That und Ges sinnung müssen Hand in Hand gehen, wofern die Erziehung zu der Eltern Freude und der Kinder Glück gedeihen soll. Jede Einseitigkeit hierin hat die nachtheiligsten Folgen.

Aber auch Kinder können in dieser schönen Erzählung sehen, wie sie wahres Glück nur in den Armen der Reli gion und der Tugend finden, während böse Gesellschaft und Vernachläßigung der religiösen Uebungen nur zu Verirrungen und Leiden, zu Verbrechen und bitterer Reue, zu Noth und dem äußersten Elend den Weg zu bahnen geeignet sind. Uebrigens empfiehlt sich diese Erzählung durch ihren reinen Styl, ihre natürliche Darstellung und oft ergreifende Schils derung vor vielen andern, und verdient mit vollem Recht unter die Klasse der bessern gesezt zu werden.

Wie kann der Empfang der heiligen Sakramente der Buße und des Altars... empfohlen und vervielfältigt werden? Beantwortet von einem katholischen Geistlichen aus der Diöcese Trier. Coblenz, 1837. Bei J. Hölscher. gr. 8. S. IV., 92.

Diese, mit bischöflicher Approbation, wie es immer geschehen sollte, versehene Schrift bespricht, wie schon aus dem Titel ersichtlich ist, einen höchst wichtigen Gegenstand der seelsorglichen Amtsführung. Der öftere und würdige Empfang der heiligen Sakramente der Buße und des Altars soll, wie der eifrige Verfasser darthut, erzielt wer den durch gründlichen Unterricht, durch würdige Verwaltung und durch sonstige geeignete Mittel. Wie hicbei zu verfahren sey, und wie die entgegenstehenden Hindernisse entfernt werden können, wird im Verlaufe der Abhandlung faßlich und gründlich dargethan. Aus der ganzen Entwicklung sieht man, daß das Leben der Christen, die es in der That oder die es nur dem Namen nach sind, so wie das Wirken der Seelsorger, die mit wahrem, einsichtsvollem Eifer oder nur handwerksmäßig oder gar in einem noch geringern Grade sind, mit allen seinen Beziehungen aufgefaßt und nach seinem wahren Werth beurtheilt ist. Möchten doch die Seelsorger recht ihr hochheiliges Amt mit all dessen Obliegenheiten ins Auge fassen und durch Anregungen, wie sie in vor

liegender Schrift und in manchen andern Zusprüchen an sie ergehen, demselben treu entsprechen. Gott wird dereinst Rechenschaft über jede aus Schuld des Seelsorgers verlorne Seele fordern. Dieses ist eine schreckliche, aber unbezweifelbare Wahrheit.

Das Lob Gottes im Geiste der römisch-katholischen Kirche. Ein Gebetbuch mit großer Schrift für bejahrte Leute. Vom Verfasser der Gebet- und Andachtsbücher: "Schritte zur vollkommnen Liebe Gottes c.; Jesus Christus, der wahre Gott und Mensch 2c. Mit 1 Stahlstiche. Regensburg, 1837. Verlag von G. Joseph Manz. gr. 12. S. X., 545.

Der ehrwürdige Verfasser dieses Gebetbuches, der durch verschiedene Gebet- und Erbauungsschriften sich im Kreise frommer katholischen Leser viele Verehrer erworben hat, will durch das vorliegende Gebetbuch einem Bedürfnisse bejahrter Leute abhelfen. Dieses suchte er in mehrfacher Beziehung zu thun, indem er nämlich die ihm geeignet scheinens den Gebete aus anderen Büchern gesammelt und zu diesem Zwecke eigens gefaßt; verschiedene Uebungsweisen für eine und dieselbe Andacht, z. B. Meßgebete, Kommuniongebete u. s. w., mitgetheilt; in allen Gebeten und Betrachtungen auf die Vorbereitung für die Ewigkeit hinzuweisen und das Verlangen nach den Wohnungen der ewigen Ruhe und Seligkeit bei Gott zu erwecken gesucht hat. Die Buchhandlung hat die Absicht des Verfassers redlich unterstüßt, indem sie schönes weißes Papier, große Lettern und gute Schwärze gewählt hat. Das Buch wird bejahrten Leuten willkommen seyn.

L'Université catholique, recueil religieux, philosophique, scientifique et littéraire. Paris.

Wir haben zwei Hefte der Université catholique vor uns liegen, die ihren frühern Schwestern auf eine würdige Weise sich anreihen. Im Novemberheft hält der Herr Vicomte de Villeneuve seine dreizehnte Vorlesung über die Geschichte des

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