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auf demselben symbolischen Grundriß und Baue aufgeführt ist, auch die ganze Natur. Wir erhalten damit einen Wink und Beweis zugleich, wie die tiefsten Geheimnisse der Erlösung sich nur, und immer auf die Lebensgefeße der Schöpfung gründen, und nur und allezeit sie lösen und erfüllen.

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Ferner hätten wir im ersten Buche nach der Diathese der Signaturen und Strömungen noch etwas berücksichtiget gewünscht, was wir „Symbolik der Leibes- und Gliederaktionen“ überschrieben hätten. Darin wäre dann (was der Verfasser schon meist über das Allgemeine der Stellung und Nichtung des Leibes und der inneren Organe gethan, und ausgelegt) noch besonders von der Bedeutung aller äußeren Situationen des Leibes und seiner Glieder die Rede gewesen, in so fern sie nämlich den Geist und dessen Verhalten abs spiegeln. Angefangen zuerst mit den Attituden des Gesammtleibes, als: gerade Stellung; Hauptbeugung ; mittlere, tiefe Beugung (vorleßte bis in die Herzgrube, leßte in die Nabelgegend); Prostration zur Erde; Einwicklung in sich, so daß der Kopf des oberen Systemes in die Nähe des Abdominalgehirnes in freisförmiger Involution sich senkt.— Dann Stellung der Füße, als Repräsentanten der unteren, tellurischen Thätigkeit und ihres Verhaltens zum Ewigen; Knieen c. Ferner Richtung der Arme als Symbole und Leiter, und gewissermaßen auch Träger der höheren Macht. Ihre Kreuzung über der Brust, involutive Verbindung beim verschiedenen Händefalten; Erhebung derselben in bald halbkreisförmiger, bald senkrechter Nichtung nach oben; horizontale Ausstreckung derselben. Endlich Faltung der Hånde, mit ihren verschiedenen Arten die Sammlung und Stimmung des Geistes symbolisirend.

Wir müssen zwar gestehen, daß dieses Alles sich eigentlich mehr in eine höhere, wir möchten sagen speculative Liturgik eigne; da aber die Signatur des Geistes in den

Organen abgehandelt wurde, so hätte doch auch nebenher von den Symbolen des Geistes, d. h. wie die innewoh nende Geistigkeit von den Organen auch äußerlich, durch die Persönlichkeit bestimmt, ausgeprägt wird, furz die ers wünschliche Erklärung gegeben werden können.

Müssen wir die Grundlage des ersten Buchs eine vorzugsweise physiologische nennen, die des zweiten eine histo rische, und der folgenden bis zum fünften incl. eine nach gemeiner Betrachtungsweise angewandt pathologische, eigent lich aber transzendent (oder, wenn man so sagen möchte, supranaturalistisch) physiologische; so hätten wir um der deutlicheren Schematisirung willen, und zur Erleichterung einer klaren Uebersicht für Jeden, gewünscht daß, obgleich später an den einzelnen Stellen sattsam das Allgemeine ein leitend überall erörtert worden, doch dem ersten Buche noch ein Paragraph beigegeben worden wäre, welcher in Kürze das Generellste der später aufgezählten, höheren, sogenann ten pathologischen Erscheinungen in thesi und schematisch in sich begriffen hätte. Es hätte da die Rede davon seyn können, wie der ganze Mensch in seinen Systemen und Kräften (nach den später aufgeführten Erscheinungen) ergriffen und gehöht (vertieft) werden mag, wie sie ihn lösend binden, und bindend lösen. (Schluß folgt.)

Geschichtliche Darstellung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat. Von der Gründung des Christenthums bis auf Juftinian I. Von Caspar Riffel, Profeffor der Theologie und Pfarrer der katholischen Gemeinde zu Gießen. Mainz, bei Kirchheim, Schott und Thielmann, 1836. S. 680. in gr. 8.

Ein Buch wie das vorliegende, mit historischer Treue, mit scharfblickendem Bewußtseyn und genauer Umsicht geschrieben, kann dermalen nicht anders als sehr zeitgemäß erscheinen. Einmal ist es zum Bedürfnisse des forschenden Zeitalters geworden, Alles an den Maaßstab des Urchris stenthums zu legen, um nur dem Geltung zu gewähren,

was in den ersten Jahrhunderten der evangelischen Lehre sein Daseyn erhärtet. Zum Andern haben kaum zu einer ans dern Zeit die Tendenzen der Außerkirchlichkeit überhaupt und die des Staates insbesondere sich deutlicher kund gegeben, jene von dem Christenthum sich zu entfernen, dieser gegen die Urkirchlichkeit die richtigen Verhältnisse zwischen Kirche und Staate aufzuheben, und überhaupt nur ein Verhältniß von Oben nach Unten, als Herr zum Sklaven, als Bes drücker zum Bedrückten zu begründen. Oder man nenne uns, bei wenigen Ausnahmen, die Länder, in welchen die Autonomie der Kirche nicht theoretisch und factisch, oder doch wenigstens factisch aufgehoben ist. Oder hat sich diese Thatsache auch noch nicht so ganz schroff ins Leben geseßt, so find doch gewiß die deßfallsigen Bestrebungen und Geburtsnöthen in keiner Weise zu verkennen.

Herr Profeffor Riffel hat demnach einen sehr glücklichen Gedanken gefaßt, sowohl die Herren der historisch-philosophischen, als die der staatswirthschaftlichen Bank, an die Quellenjahrhunderte zurückzuführen, und ihnen aus den von ih nen selbst geseßten Normaljahren zu zeigen, wie es nach den von ihnen implicit zugestandenen Grundsäßen dermalen und hinfort gehalten werden müsse, wenn Staat und Kirche sofort im Bewußtseyn und Besiße ihres eigentlichen Lebens bestehen sollen.

Der Verfasser theilt seine Schrift in zwei Perioden ein; die erste umfaßt die vorconstantinische Zeit, die andere stellt die Kirche der im christlich gewordenen römischen Reiche bis auf Justinian I. dar. Die erste Periode bietet für die gegens wärtige Frage ein ergiebiges Erntefeld dar, wiewohl beim ersten Anblicke gerade das Gegentheil zu resultiren den Anschein gewinnen möchte. Denn wie kann unter dem heidnischen Schwerte und Henkerbeile, im Amphitheater unter Löwen und Tigern, auf dem Rößchen und der Folterbank, im Strome des vergoffenen Christenblutes von Rechtsfragen

und Verhältnissen zwischen Kirche und Staat die Rede seyn? Und doch ist es so. Die heidnischen Verfolgungen waren nur gegen das Daseyn der Christen gerichtet, nicht gegen ihre Rechtsverhältnisse, da wo ihre Eristenz geduldet ward. In neueren Zeiten dagegen erkennt man die christliche Kirche an, und garantirt ihr Daseyn, und zieht gegen ihre natür lichen und angeerbten Rechte zu Felde. Auf welcher Seite am meisten Inconsequenz hervortrete, unterliegt keinem Zweifel. Es wäre zu wünschen, daß Herr Riffel diesen Gedanken besonders hervorgehoben und nach allen Seiten erläutert hätte.

Mit ganz vorzüglichem Interesse haben wir die zweite Periode gelesen, die eigentlich den Kernstoff des Werkes ents faltet; auch scheint der Verfasser dieselbe wahrhaft con amore behandelt zu haben, denn er bewegt sich darin kräftig und frei wie in seinem Lieblingselemente. Auch beginnt sie schon S.76 und dehnt sich bis zu Ende des inhaltschwes ren Buches aus.. Im ersten Theil zeigt er den allgemeinen Einfluß des Christenthums auf den Staat; im zweiten die Veränderungen in dem äußeren Zustande der Kirche; im dritten die Theilnahme des Staates an den inneren Anges legenheiten der Kirche.

Wir wünschen dieses Buch nicht nur in die Hände der Kleriker, sondern auch der Rechtsgelehrten und Staatsmänner. Einiges wird man darin auszusehen finden, besons ders wenn man vor dem Totaleindruck aburtheilt. Ueber haupt aber verdient der Herr Verfasser volle Anerken nung ich möchte sagen in jeder Beziehung; daher sehen wir der weitern Entwicklung des Gegenstandes bis auf unsere Zeiten mit wahrer Ungeduld entgegen, ohne daß wir jedoch den Herrn Verfasser bewegen möchten, das Ers gebniß seiner gelehrten historischen Forschungen dem Publis tum mitzutheilen, ehe er auf dem Terrain eben so heimisch geworden, wie in den fünf ersten Jahrhunderten. Denn

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gerade dieses tiefe Eindringen in den gewählten Stoff muß seinem bereits erschienenen Buche zum chrenvollsten Glücke werden.

Faberism exposed and refuted: and the apostolicity of catholic doctrine vindicated: against the second edition, ,,revised and remoulded," of Faber's ,,Difficulties of Romanism." By the Rev. F. C. Husenbeth. Norwich, 1836. S. 740. Vorr. XXIII, in gr. 8.

Bekanntlich hat der jeßige Bischof von Straßburg, Herr v. Trevern, während seiner Emigration in England, ein Werk herausgegeben, unter dem Titel: Discussion amicale (zwei Bände), das der Mölker Benedictiner, P. Stupfel, ins Deutsche übertragen hat (Wien bei Wimmer). Ein ges wisser Herr Faber in England griff in seiner Schrift (Difficulties of Romanism) dieses Buch an; der gelehrte Prälat vertheidigte sein Werk und gab 1829 einen dritten Band (Défense de la Discussion amicale) in Druck, worin er Hrn. Faber siegreich widerlegte, und ihm sogar geflissentliche Ents stellungen nachwies. Dieser trat abermal in einem Nachs trag zu seiner Difficulties of Romanism in die Schranken, schimpft aber mit einer solchen Pöbelhaftigkeit und verdrehte mit einer so stirnlosen Frechheit alles was ihm entgegenstand, daß der Oberhirte ehrenhalber mit einem solchen gemeinen Borer sich nicht mehr einlassen konnte. Herr Husenbeth, der des Herrn Bischofs Antwort (resp. dritten Band) ins Englische übersetzt hatte, unter der Aufschrift: An Answer to the rev. G. S. Faber's Difficulties of Romanism etc. London and Norwich, 1828 1), übernahm das Geschäft der Widerlegung

1) Wie man sieht, trägt die Ueberseßung eine frühere Jahrzahl als das Original. Die Ursache liegt wohl darin, daß der Herr Bi schof von Straßburg sein Manuscript vor dem französischen Drucke zur Uebersetzung mitgetheilt, und Herr Husenbeth seine Arbeit gleich die Preffe gegeben und so dem Original den Vorsprung abgewonnen hat.

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