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machen; daher auswärtige Papiere in Verruf bringen. (Von allen Seiten Bravo!)"

Dr. Taolat: Und diesen sogenannten classischen Bildnern eine Wolke von Lastern und Verbrechen vorwerfen, semper aliquid haeret, wie es in einer maghrebischen Sprache heißt."

Genelün Chujak: „Und Könige erdichten, die ste umgebracht."

Budha Gaschib: "Und Städte citiren, die ste in Asche gelegt."

Maitreja: Und die Kriege und Seuchen namhaft machen, die sie hervorgebracht."

Laitsony: Und das rothe Meer nicht vergessen, in welches sie durch ihre restrictio mentalis die armen Aegypter hineingejagt."

Laoli's Antrag und Wieckelwandschudland's Amandement wurden mit 600 Stimmen gegen 25 angenommen, und eine Summe von 800,000 Dirrhem votirt für die Errichtung einer Statüe zu Ehren der Göttin der Vernunft.

Kirchliche Nachrichten.

Großbrittannien. In einem Briefe O'Connell's an Culquhoun kommt folgende Stelle vor: „Sie sagen ferner, ich sey ein spizfindiger Katholik, und Sie ein aufrichtiger Protestant. Herr, ich läugne das Eine vie das Andere. Ich bin kein spißfindiger, im Gegentheil ein einfacher, plumper, ungezierter und innigstüberzeugter Katholik, der sich in Demuth den Entscheidungen jener Kirche unterwirft, die Christus eingesezt hat, um Streitigkeiten zu schlichten und die Einigkeit zu wahren. Sie andrerseits sind kein aufrichtiger Protestant, und ich übernehme den Beweis. Wären Ste es, so würden Sie dem protestantischen Princip anhängen wie die Diffenter. Sie sind ein Staatskirchenmann. Ich wünsche, sagen Sie, die Erhebung meiner Kirche, aber eben so sehr, sagen Sie weiter, wünschen Sie die Erhaltung Ihrer Kirche. Ueber

den ersten Theil dieses Sages läßt sich streiten. In gewissem Sinne wünsche ich allerdings die Erhebung meiner Kirche, nämlich ihre Erhebung in Nüglichkeit, Gelehrsamkeit und vor Allem in Frömmigkeit. Indem ich sie mit innigster Ueberzeugung für die wahre Kirche Gottes halte, wünsche ich sie mit jedem Lage mehr zu erheben in Verbreitung der Religiosität und allgemeiner Menschenliebe. Verstehen Sie aber unter „Erhebung meiner Kirche" das, dem Sie eifrig ergeben zu seyn scheinen: Anhäufung weltlichen Reichthums und irdischer Macht, die Begünstigung und Unterstützung der Kirche von Seite des Staats, dann, Herr, sind Sie im argen Irrthum befangen. Sie mißdeuten meine Gesinnung, hoffentlich weil Sie sie mißverstehen. Ich wünsche für meine Kirche weder Mamon noch Gewalt in der Zeitlichkeit, eben so wenig die Fürsorge des Staats. Reichthum, Macht und Staatsschutz sind kein Segen für eine Kirche, und ich schwöre es zu Gott, vor dessen ewigem Nichterstuhle Sie und ich stehen werden: einer solchen Erhebung meiner Kirche können Sie nicht eifriger entgegen seyn, als ich es selbst bin und immer seyn werde. Was nun Ihre Antithese betrifft, Ihren Eifer für die Erhaltung Ihrer Kirche," so erlauben Sie mir zu sagen, Sie verstehen wohl Ihre eigenen Worte nicht. Die Kirche ist ein geistiges Wesen, ein Inbegriff göttlicher Wahrheit und heiliger Lehre. Der Mensch kann das nicht stürzen, was Gott ewig zu seyn bestimmt hat. Nicht dieses Göttliche suchen Sie zu wahren, denu das kann der Mensch nicht gefährden, sondern die Zehnten, die Kirchensteuern, die Zwangszahlungen, die großen Kirchengüter und alle jene Prieftergewalt in weltlichen Dingen, die euer eitler Stolz in den Händen von Leuten sehen will, die angeblich so glauben wie ihr. Sie sagten ferner, ich helfe meinen Priester die Bibel dem Volke vorenthalten, dagegen sey es Ihr eifriger Wunsch, daß jeder Ihrer Landsleute sich der Bibel erfreue und sie behalte. Ich antworte Ihnen, Sie können nicht halb so eifrig wünschen, wie ich selbst, daß jeder Christ sich der Bibel erfreue und sie behalte. Es ist dieß ein acht katholischer Ausdruck; es liegt darin der wahre und

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reine Gebrauch der Bibel, frei von jenem thörichten, ja sundhaften Mißbrauch, der jeden Einzelnen zu seinem eigenen Ausleger der heiligen Schriften macht, und ihn versucht - nur allzuoft zu seinem Verderben versucht, das Wort Gottes zum Schaden seiner Seele zu verdrehen und zu verfälschen. Wir stimmen in diesem Punkte mehr überein, als Sie werden zugeben wollen. Sie gehören einer Staatskirche an, bekennen sich zu einem Autoritätsglauben; Sie sind es zufrieden, daß Jedermann die Schrift lese, so lange er sie nämlich in dem Sinne deutet, den die bischöfliche Kirche derselben beilegt; aber Wehe rufen Sie über den, der in der Schrift, wie ich, die Grundlage einer, durch alle Zeiten dauernden, sichtbaren und untrüglichen Kirche, oder der in ihr, wie ich, die vollsten und unwiderstehlichsten Beweise der katholischen Doctrin von der Transsubstantiation findet!"

Die Times theilen mit besonderem Nachdruck die Formel des Eides mit, welchen Ihre Majestät am 20. November im Hause der Lords, gleich nachdem sie die Stufen des Thrones bestiegen, mit fester Stimme schwor. Er lautet: „Ich Victoria u. s. w. bezeuge und erkläre, vor dem Angesichte Gottes, feierlich und aufrichtig, daß ich glaube, daß in den Sacramenten des Abendmahls keine Transubstantation des Brods und Weins in den Leib und das Blut Christi bei oder nach deren Weihung durch irgend Jemand stattfinde, and that the invocation, or adoration of the Virgin Mary or any other saint, and the sacrifice of the Mass, as they are now used in the church of Rome, are superstitious and idolatrous. Und im Angesichte Gottes bezeuge und bekenne ich feierlich, daß ich diese Erklärung in allen ihren Theilen mache in dem einfachen und gewöhnlichen Sinne der mir vorgelesenen Worte, wie sie von den englischen Protestanten verstanden werden, ohne irgend eine Ausflucht, Zweideutigkeit oder geistigen Vorbehalt, und ohne daß mir im Voraus eine Dispensation zu diesem Zwecke vom Papste oder irgend einer andern. Behörde oder Person bewilligt worden wäre, und ohne zu denfen, daß ich vor Gott oder Menschen dieser Erklärung oder eines

Theils derselben erledigt werde oder werden kann, falls auch der Papst oder irgend eine andere Person oder Personen von irgend einer Gewalt davon dispensiren, oder sie annulliren, oder erklären würde, daß sie von Anfang an null und nichtig gewesen."

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Die Trappisten, deren viele nach der Julirevolution aus Frankreich nach Irland auswanderten, und daselbst durch Urbar machung öder Landstrecken wohlthätig wirken, errichten jezt auf einem großen, unangebauten Grundstück in der Grafschaft Waterford, das ihnen Sir Richard Keane geschenkt, ein neues Klofter: die katholischen Bischöfe Irlands, der Erzbischof Dr. Muray an der Spize, fordern zu milden Beiträgen für die neue Stiftung auf, indem sie auf den Nugen hinweisen, den das neue Kloster nicht nur durch religiösen Unterricht, sondern auch durch seinen Fleiß im Feldbau der Umgegend bringen werde. Die Limes andrerseits finden darin einen neuen Anlaß, über das Umsichgreifen des Papftthums und der Möncherei in Irland zu schmähen. Die Trappisten, meint das Blatt, seyen unter den Mönchen gerade die allerschlimmsten, (Allg. 3tg.)

Griechenland. Aus folgender Schilderung des kirchlichen Zustandes kann man leicht ersehen, wie eine schismatische Kirche in sich selbst zerfallen muß, wenn auch die weltliche Macht noch so sehr dieselbe zu halten und zu organisiren strebt. „Die Erneuerung der Synode brachte auch dieses Jahr die kirchlichen Parteien hinter einander, in welche das Land fortdauernd gespalten ist. Es war darauf abgesehen, die sogenannte orthovore Partei aus der Synode zu entfernen und diese kirchliche Behörde dadurch mit dem Geist übereinstimmend zu machen, in welchem sie ursprünglich gestiftet und der Staatsgewalt unmittelbar war unterworfen worden: das aber ist der Geist des kirchlichen Rationalismus. Wie in jeder Kirche, so stehen sich auch in der griechischen beide Parteien schroff entgegen: die rationalistische Partei, welcher sich die Regentschaft anschloß, und in deren Sinne fie handelte, sieht in der Aufhebung der Klöfter, in der Centralver

waltung des Kirchengutes, in der Verminderung der Bischöfe, in der Umwandlung derselben zu Staatsdienern, in der von der Negierung zu vollziehenden und mit jährlichem Wechsel verbundenen Ernennung zur Synode, in Unterwerfung der Synode unter das Ministerium in allen nicht rein kirchlichen Angelegenheiten, in Ueberwachung derselben selbst bei diesen durch den Cultminister, in der Suprematie der Regierung über die Kirche und in der Trennung dieser von dem Patriarchen in Konstantinopel, zu dessen Diocese Griechenland gehörte, und von der heil. Synode daselbst, das Meisterstück der neuern Staatsweisheit, die GrundLage der geistigen Emancipation von Griechenland und die glorreichste That der ersten Regentschaft. Das Alles aber ist den Orthodoren ein Gräuel und Aergerniß, Sie finden in jener Uns terwerfung der Kirche den Anfang ihrer Auflösung, als solcher, und in jener Trennung eine Keßerei, durch welche sich die Negierung die öffentliche Meinung eine Zeitlang entfremdet habe, und eine Gewaltthätigkeit, indem die zusammengerafften Prälaten eine soche Trennung auszusprechen gar nicht befugt gewesen seyen. Sie dürfen annehmen, daß diese leßtere Ueberzeugung die Ansicht des Volkes und der Mehrheit des Klerus ist und sich eben darum bie gegenwärtige Verwaltung auch auf diesem Punkte in den Schwierigkeiten verwickelt findet, welche die früheren ihr bereitet haben. Sie kann auch hier nur schonen, was noch aufrecht steht, und versöhnen, was sie gereizt findet. Bei der neuen Ernennung hat deßhalb der König die vorzüglichsten Mitglieder der Synode, die während ihrer Amtsführung ihre der nationalen Ansicht entsprechende Ueberzeugung hervorgestellt hatten, den bisherigen Präs sidenten der Synode als solchen, nämlich den Bischof von Kynuria und den Bischof von Attika, bestätiget, so viele Gegenwirkungen auch bestanden, um durch Wechsel der Glieder der Synode eine andere Farbe zu geben. Die Zurückführung der kirchlichen Verz hältnisse in die thörichterweise und leichtsinnig verlassene Bahn kann indeß nur allmählich geschehen und erfordert große Vorsicht, denn es gilt auf der einen Seite die Unabhängigkeit der

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