Neue teutsche Merkur, Band 13

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1776

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Beliebte Passagen

Seite 9 - Stellt sich dir's nicht einmal ? Des Menschen, der in aller Welt Nie findet Ruh noch Rast, Dem wie zu Hause so im Feld Sein Herze schwillt zur Last, Mir ist es, denk ich nur an dich, Als sah den Mond ich an ; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht, wie mir getan.
Seite 9 - Im Felde schleich' ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Thal, Und ach mein schnell verrauschend Bild Stellt sich dir's nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmuth und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk...
Seite 128 - Sorglos über die Fläche weg, Wo vom kühnsten Wager die Bahn Dir nicht vorgegraben du siehst, Mache dir selber Bahn! Stille, Liebchen, mein Herz! Kracht's gleich, bricht's doch nicht! Bricht's gleich, bricht's nicht mit dir!
Seite 17 - Wie wurd er so schnell uns wieder neu! Entschlüpfte plötzlich dem satten Blick Und kam in andrer Gestalt zurück; Ließ neue Reize sich uns entfalten Und jede der tausendfachen Gestalten So ungezwungen, so völlig sein, Man mußte sie für die wahre halten! Nahm unsre Herzen in jeder ein, Schien immer nichts davon zu sehen Und, wenn er immer glänzend und groß Ringsumher Wärme und Licht ergoß, Sich nur um seine Achse zu drehen.
Seite 17 - Achse zu drehen. O Psyche, warum ist unser Glück Hienieden nur immer ein Augenblick? In seligem Taumel genoß ich ihn kaum, Weg war der zauberische Traum! Und ich - wie weit von dir verschlagen ! In einem alten Rumpelwagen, Nicht mehr durch lüftiger Wolken Höh...
Seite 8 - Im Felde schleich ich still und wild, Lausch mit dem Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild, Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Tal, Und ach, mein schnell verrauschend Bild, Stellt sich dir's nicht einmal...
Seite 5 - Glänze rithlich, in die Luft empor ! Da lächelte die Natur; Weihte dich, und säugte dich an ihrer Brust! Bildete, wie sie bildete die Himmel ; Wie sie bildete die Rose, Und den Thau der vom Himmel in die Rose...
Seite 15 - Sinnen, Durch alle unsre Adern rinnen. So hat sich nie in Gotteswelt Ein Menschensohn uns dargestellt, Der alle Güte und alle Gewalt Der Menschheit so in sich vereinigt ! So feines Gold, ganz innrer Gehalt, Von fremden Schlacken so ganz gereinigt ! Der, unzerdrückt von ihrer Last, So mächtig alle Natur umfaßt, So tief in jedes Wesen sich gräbt, Und doch so innig im Ganzen lebt...
Seite 270 - Bei unsern jetzigen Romanschreibern ist es nun einmal Gesetz geworden, Meinungen statt Leben zu schreiben, seitdem Sterne den Ton dazu gegeben hat. Indessen geben wir ihnen zu bedenken, ob der Leser nicht dadurch mehr gewinnen würde , wenn sie , statt der überall aufgehängten Tafeln eigner Inscriptionen , entweder den Weg einschlagen wollten, eine pragmatische Geschichte ihres Helden zu liefern, oder, ohne Monologen, das Märchen so episch zu machen, als ihnen möglich wäre.
Seite 15 - Wie wurden mit ihm die Tage zu Stunden ! Die Stunden, wie augenblicks verschwunden, Und wieder Augenblicke, so reich, An innerm Werte Tagen gleich ! Was macht er nicht aus unsern Seelen?

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