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Befreiung vom Irdischen -von der Tendenz mit dem Blatte Geld zu verdienen sichtbar, nirgend geographische oder historische Einsicht, keine Ahndung von Gedanken, das deutsche Volk in dem Fremdlande auf die Stufe zu bringen, worauf es im Vaterlande steht; kurz, es sind Druckschriften gemeinster Art! Man lese und überzeuge sich!

Amerikanischer Correspondent.

Samstag, den 19. Sept. 1829.

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Unsere heutigen europäischen Berichte, die sich durch die Ankunft zweier Schiffe von Eurapa sehr angehäuft haben, nehmen einen so großen Raum des vorliegenden Blattes ein, daß wir verschiedene, nicht uninteressante Artikel vom Inlande, auf nächste Nummer zurücksehen müssen. In Betreff des russisch-türkischen Krieges, widersprechen unsere Mittheilungen, aus den spätesten Londoner Blåttern gezogen, die auf der ersten Seite gelieferten Auszüge über Havre. Berücksichtigt der Leser, daß wir nur Berichterstatter sind, und nichts Anders berichten können, als was in dem Augenblicke vor uns liegt, so wird er auch nicht verlängen, daß die von uns ausgesprochenen Urtheile als unabänderlich anzusehen seyn sollen. Wir hätten das. Manuscript zur ersten Seite der heutigen Nummer leicht kassiren können; doch hielten wir den Abdruck um so rathsamer, als der Leser, wenn er uns Wahrheitsliebe zutraut, daraus abnehmen kann, wie wenig zuverlässig die Berichte sind, welche man über die Vorfälle im Orient erhält. Welcher Publizist kann, wenn er auf diese Weise Blindekuh spielen muß, erwarten, das Ende des Spiels vorherzusagen, oder zu erweisen. Oftmals bleiben ihm überdies nicht nur die Augen verbunden;" selbst seinen Händen legt man Schellen an, und erst dann befreit man ihn von seiner Bande, wenn er Miene macht sich mit der öffentlichen Meinung ganz auszuföhnen. —

An Stadtneuigkeiten ist so großer Mangel, daß mehrere hiesige Blätter diese Rubrik mit Theater-Recensionen oder vielmehr mit unbedingten Lobeserhebungen über diesen oder jenen Schauspieler ausfüllen. Die französische Truppe steht in der Gunst derselben, allem Anscheine nach obenan, dann folgt die

des Philadelphia Theaters, und zuleht die des Theaters in der Walnut Straße. Nach diesem müssen wir also urtheilen, daß etwas Aehnliches jemals weder gesehen noch gehört worden.

Die Geschäfte fangen an, hier seit Kurzem ein ziemlich lebhaftes Ansehen zu gewinnen. Wir erfahren, daß im Laufe dieser Woche einige sehr bedeutende Verkäufe sowohl in Colonialals Manufakturwaaren gemacht worden. Im Kornhandel geht es ebenfalls etwas besser. Feines Mehl erhält sich auf 5 Thaler 75 Cents. Mit anderen Landesprodukten finden die Bauern gegenwärtig einen besseren Markt als sie sich vor einigen Wochen versprachen. Ihre Butter verkaufen sie noch immer für 18 Cents ein horrender Preis, der allerdings Genügsamkeit zur Bedingung macht. Federvieh ist im Ueberfluß vorhanden. Gestern bot man uns Tauben für 50 Cents das Duzend an; da aber diese unschuldigen Vögelein allzuviel Butter verzehren, so verzichteten wir darauf. Ein deutscher ZeitungsdruckerMagen muß sich schon in unseren gegenwärtigen Zeiten mit Kartoffeln und Rindfleisch behelfen, vorausgesezt, daß unsere Leser nichts dagegen haben.

Mittwoch, den 16. September.
Schulen.

Folgender Auffah ist aus dem Cantoner Baterlandsfreund (Ohio) vom 3. September gezogen: - ,,Schreiber dieses ist ein Schulmeister von Profession, der manche Jahre hindurch Lehrgegenstände verschiedener Art mit großen und kleinen Schü lern, durchgearbeitet hat; er hat daher sowohl das Angenehme als das Harte und Mühselige des Lehrerberufs selbst genoffen und erfahren."

Meine Schule hat für mich nichts Angenehmes," würde vielleicht mancher Schulmeister hier denken, wenn er dies låse.

Leider sind manche Schulen noch bloße Zwangsanstalten; in denen die Jugend, statt heilsamen Unterricht zu empfangen, vielmehr darauf finnet, so viel Muthwillen als möglich im Berborgenen auszuüben. Wehe dem armen Manne, der sich Meister einer solchen Schule nenne! Durch Schläge und

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andere Züchtigungen wird er nimmermehr einen beffern Geist in seine Schule bringen je heftiger und ergrimmter ihn die Unarten seiner Schüler machen, desto årger treibt es die halsWir fahen einen dergleichen unglücklichen Starrige Rotte. Schulmann einst in einem eigentlichen Gefecht mit seiner lieben Jugend begriffen. Von allen Seiten tönten beleidigende Herausforderungen -man glaubte ein Concert von Hunden, Kazen, Schaafen, Böcken 2c. zu hören. Der alte Schulmeister hielt sich zwar ritterlich; mit wunderbarer Behendigkeit wandte er sich auf alle Seiten, indem sein haselner Stecken auf die Rücken und Köpfe der Rebellen kräftig operirte; aber alle seine Anstrengungen würden vergeblich gewesen seyn, wenn nicht einige Beffergesinnte unter den Knaben selbst die Ruhe wieder einigermaßen hergestellt hätten. Ein Auftritt dieser Art (ehemals keine Seltenheit) ist freilich empörend; aber nicht minder kläglich ist es, ein Häuflein gutartiger Kinder vor einem tyrannischen, herzlofen Lehrer zittern zu sehen, dessen Hochmuth durch jede Kleinigkeit beleidigt wird, und der im Züchtigen ein unnatürliches Bergnügen findet. Das Element, in welchem allein jeder Unterricht erfreuend und beglückend gedeihen kann, ist Liebe; der Lehrer hege die Empfindungen eines guten Baters gegen seine Schüler, und sie werden mit dem Gefühle dankbarer Kinder ihm zugethan seyn; ein heiliges Gefeß der Natur treibt sie zu dieser Erwiederung!

Mittwoch, den 25. August.

Städtische Betrachtungen und Reflegionen.

Man hat uns schon wieder mit einer anonymen Mittheilung gegen einige sehr respectable Männer dieser Stadt belde stigt, wiewohl wir schon zu wiederholten Malen erklärt haben, daß wir dem Mantel der Anonymitåt, unter welchem man flatschen, schimpfen und verläumden zu dürfen glaubt, nicht huldigen. Wer einen Kampf mit einem solchen Anonymus beginnt, gleicht einem Schüßen, der nach verdeckten Scheiben schießt. Wir zeigen demnach den oder die Herren Einsender des obenerwähnten Productes an, daß Leßteres bei Ansicht dier

fes in Flammen aufgegangen und zur Asche gervotden ist, und sprechen ohne Eigendünkel zugleich den Wunsch aus, daß ur fere Herren Collegen, die Zeitschrift rédacteurs, statt hin und wieder ihren Lesern schmähende Auffäße von anonyma Verfassern zu bieten, unserem Beispiele folgen möchten. Ber locken die Mittheiler solcher Producte nicht gewissermaßen den Leser, Dinge zu lesen, von welchem sonst oft, stände der Name des Berfertigers an der Spiße, nichts mehr als die ser Name gelesen würde? Welcher vernünftige Kaufmann wird einen Wechsel kaufen, den ein sogenannter salva venia Lump ausgestellt?

Der berühmte spezifische Lungen-Balsam, der, einzig aus heilsamen Kräutern bereitet, vor allen übrigen Balsamen und Panaceen den entschiedensten Vorzug hat, ist gleichfalls bei Unterzeichnetem zu bekommen. Er heilt nicht allein alle Lungenbeschwerden, da wo noch Heilung möglich ist, aufs schnellsten sondern hat auch in den gefährlichsten Fällen von Asthma, Schwindsucht, Lungenentzündung, bösartigen Catarrhen und Husten, augenblicklich die günstigsten Resultate hervorgebracht. Keiner ist echt, der nicht auf der Auffen seite des Glases mit der Unterschrift des Unterzeichneeen vers sehen ist.

Friedrich Klett, Deutscher Apotheker, an der N. D. Ecke der 2. und Callowhell Straße in Philadelphia.

Bollständiges

alphabetisches Register

über

die beiden Bånde des Columbus oder der America:

nischen Miscellen von 1829.

(NB. a bedeutet erster Band, b zweiter Band.)

Avançay, Prov., a. 10.

Abbadia, Villa, b. 297.

Abdul Rahamau Prinz, Sklave,
a. 65.

Abrantes, Villa, b. 297.

Acajutla, Hafen. b. 163. 190.
Acalapa, Fluß, b. 162.
Aconcagua, Prov., a. 8.
Adams, Canton, a. 149.
Adams, John Quincy, Botschaft,
a. 98.
Adams, Ortschaft, jest Jackson
genannt, b. 393.
Agoa fria. Villa, b. 297.
Agostinho S. Antonio do Cabo
de S., b. 296.
Aguachapa, Dorf, b. 190.
Aguan, Fluß, b. 162.
Ajajuela, Bezirk, b. 174.
Alabama, Mädchen,Mangel, a.
56.

Alachua, Canton, Flor a. 344.
418. Zuckerbau 421.
Alagoas, Provincia und Cidade:
dos, b. 296.

Alaman, Don Lucas, a. 437.
Albany, Canton, a. 148. 334.
Albany, Hauptstadt, a. 334.
Mehl, 387. Arsenal, 414.
Handel, b. 96. Mäßigkeitsge:
sellschaft, 446.
Albarazado, b. 169.
Albina, b. 169.

Albion, Haupt-Ort, a. 335.

Alcantara, Villa, b. 294.

Alcobaço, Villa, b. 297.

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Alvear, Carlos Maria, Kriegs,
minister, b. 274.

Alzaga, Don Feliz, b. 318.
America, das Spanische, b. 131.
Americanische Staaten (die neuen)
Territorial Eintheilung, a 8.
Grund dortiger Ruhetörung,
242.
Amerika's Verhältniß zu Europa
am Ende des Jahrs 1828, a.
1., politisches Verhältniß, 467.
Amherstburg, a. 409. 421.
Aña, Antonio Lopez de Santa,
General, Proclamation, a. 69.
b. 323 commandirt 376.
Anadia, S. João de, b. 296.
Ancherona, Tomas und Juan, b.
150. 269.

Anco, Prov., a. 10.
Andaguailas, Prov., a. 1.
Anden-Pässe in Chile, a. 92.
Anderson, Canton, a. 57.
Andrew, S. Kirchspiel, a. 40.
Andrews, S., Hafen (N. B.) b.
218.

Ridin'gs America. Bd. II. 1829.

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