Licht we r. Lichtwer. S. Th. I. S. 52. Nur die Armuth unfrer literas tur an meisierhaften Gedichten dieser Art nåthigt mich gez wissermaßen, auch aus Lichtwer's Recht der Vernunft, in fünf Bücheru (Leipz. 1758. FI. 4.), eine kurze Stelle mitzus theilen, ob man gleich die Wolfischen Lehrsåke dieser Wissens fdaft fast in keiner Prose matter und ermüdender vortragen kann, als in den meisten Stellen dieses Gedichts geschehen ift. Der Stof war allerdings, in manchen einzelnen Gesichts: punkten gefaßt, einer poetischen Behandlung fähig, aber L. nahm ihn in feinem ganzen systematischen Umfange; und so mußte die Ausführung nothwendig verunglücken, wäre sie auch von einen großern und gedankenreichern Dichter vers sucht worden. Aus dem Recht der Vernunft, B. V. Thu keinem leicht zu viel; giet 205, dem Los gebühret; Verschleuß auch deinen Mund, wenn sich die Sdımáy: sucht rühret; hüllt. schlingt. ten Was nicht Gewalt ges Lichtwer. Was Waffen nicht vermodyt, das ward durch glatte Zungen, gen. 0! wäre doch der Mensch der Tugend stets getreu; ncinen: nen; råchen. Spott. Zwar daß den guten Zweck fein schlauer Feind vers nidite, Sdaş! fchwaze. 1 Unwiederbringliche, vorlångst vergangne Zeit, Streit: Målder. Der Lichtwer. 1 Der Apfel auf dem Baum, 'war dessen der ihn brac); gen, gen; Schalle, Indessen häufte sich der Sterblichen Geschlecht; Recht. gen; duld; Astråa flog davon, mit ihr Vernunft und Huld: Und die Gemeinschaft selbst hub an das Szaupt zu neis gen; So ward gemeines Gut nun dem Besitzer eigen. Dem Jáger ward der Hirsch, der Fisch dem der ihn fing, Der Vogel dem zu Theil, in dessen Meß er ging. Die Perl in tiefen Meer erbeutete der Finder; lind was der Feind besaß, erfocht der Ueberwinder. Dieß ist das große Recht, das den, der es besikt, Allein zum Herrn erklärt, vor andrer Anspruch schüßt. Monarch auf seinem Grund, und Kinig eigner Güter, lein; sein. Der Lichtwer. Der Heerbe Leben steht allein in seinen Hånden: Nur ihmu gebührt die Macht, sie andern zuzuwenden. chen; den. 1 Dufth. Durch. Dufs. S. Th. II. S. 441. Der Inhalt feines Lehrgedichts, die wissenschaften, in neun Büchern, scheint, auf den er: ften Anblick, von einem noch ungleich großern Umfange zu seyn, als das von Lichtwer gewählte Subjekt. Aber Durch hatte nicht die Absicht, die Regeln aller Wissenschaf ten didaktisch vorzutragen, sondern nur, wie Hr. Engel in feiner Poetif, S. 109. sehr wahr bemerkt, fie zu befingen. „Nur hie und da hat er eine wichtige Hauptwahrheit, die ganz vorzüglich zu seinem Zwecke gehérte, die Wissenschaf: ten als Wohlthåterinnen des menschlichen Geschlechts zu fchildern, herausgehoben, und sie als eigentlich didaktischer Dichter behandelt.“ Genau genomnien, gehört daher dies res, an schönen Stellen reiche, Gedicht mehr in die erste, oder philosophische, als in die gegenwärtige, artistische, Straffe. Das ganze zweite Buch, woraus folgende Stelle ausgchoben ist, betrifft die Dichtkunft. Uus dem Gedicht: Die Wissenschaften. B. II. Gott sah von seinem Throne mitleidig auf die Nadt, Gleich stieg in einem Strahle, der durch die Fins sterniß Ent: *) Venus:lzania. Man unterscheidet vier verschiedene Venus, Cic. de Nat. Deor. L. III: c. 23. Hier verstehet |