George Lord Lyttelton, geb. 1709, gest. 1773. erwarb fich zwar als Dichter nicht so ausgezeichnetes Ansehen, als durch die Ehrenstellen, die er bekleidete, und durch Teine Ges schichte beinrichs II. Seine Gedichte verdienen indeß ima mer noch Aufmerksamkeit; und in den darunter befindlichen Episteln herrscht, wie Dr. Johnson sich ausdrückte, eine ges wiffe fanfte Gleichmüthigkeit, die nicht sehr ermüden kann, weil sie kurz sind, wenn gleich der Geist des Lesers selten das durch erhoben oder überrascht wird.
Immortal Bard! for whom each Muse has wove The fairest garlands of th’ Aonian grove, Preseryd, our drooping genius to restore, When Addison and Congreve are no more, After fo many stars extinct in night, The darken'd age's last remaining light! To thee from Latian realms this verse is writ, Inspir'd by memory of ancient wit: For now no more these climes their influence boast, Fall'n is their glory, and their virtue loft; From tyrants and from priests the Mufes fly, Daughters of Reason and of Liberty. Nor Bajae now, nor Umbria's plain they love, Nor on the banks of Nar or Mincio rove; To Thames's flow'ry borders they retire, And kindle in thy breast the Roman fire. So in the shades where cheer'd with summer rays Melodious linnets warbled sprightly lays, Soon as the faded falling leaves complain Of gloomy Winter's inauspicious reign, No tuneful voice is heard of joy or love, But mournful silence faddens all the
Lord Lyttelo Unhappy Italy! whose alter'd state ton.
Has felt the worst leverity of Fate. Not that barbarian hands her falces broke, And bow'd her haughty neck beneath her yoke, Nor that her palaces to earth are thrown, Her cities defert, and her fields unsown; Rut that her ancient spirit is decay'd, That sacred wisdom from her bounds is fled, That there the source of science flows no more, Whence its rich streams supply'd the world before.
Illustrious Names, that once in Latium shin'd, Born to instruct and to command mankind, Chiefs, by whose virtues mighty Rome was rais'd, And Poets, who those chiefs sublimely prais'd! Oft' I the traces, you have left, explore, Your af hes visit, and your urns adore, Qft kils with lips devout some mould'ring stone, With ivy's venerable fhade o'ergrown, Those hallow'd ruins better pleas'd to see, Than all the pomp of modern luxury.
As late on Virgil's tomb fresh flow'rs I strow'd, While with th' inspiring Mule my bofom glow'd, Crown'd with eternal bays my ravish'd eyes Beheld the poet's awful form arise:
„Stranger!” he said, whose pious hand has
paid These grateful rites to my attentive shade, When thou shalt breathe thy happy native air, „To Pope this message from his master bear:“
Great Bard! whose numbers I myself inspire, To whom I gave my own harmonious lyre, If high exalted on the throne of Wit Near me and Homer thou aspire to fit, No more let meaner Satire dim the rays „That flow majestic from thy nobler bays; „In all the Aow'ry paths of Pindus stray, ,,But fhun that thorny, that unpleasing way;
„Nor
„Nor, when each soft engaging Muse is thine,
Lord Lyttet Address the least attractive of the Nine. Of thee more worthy were the task to raise A lasting column to thy country's praise,
To sing the land which yet alone can boast „That liberty, corrupted Rome has lost,
Where Science in the arm of Peace is laid, „And plants her palm beside the olive's 1 hade. Such was the theme for which my lyre I strung, Such was the people whose exploits I lung, „Brave, yet refin’d, for arms and arts renown'd,
With diff'rent bays by Mars and Phoebus crown'd; Dauntless opposers of tyrannick sway, But pleasd a mild Augustus to obey.“
„If these commands submissive thou receive, Immortal and unblam'd thy name shall live ; „Envy to black Cocytus shall retire, „And howl with Furies in tormenting fire; ,,Approving Time 1 hall confecrate thy lays, And join the patriot's to the poet's praise.“
S. 5. II. S. 435. --- Im zweiten Bande feiner fåmmtlichen Schriften ftehen sieben Briefe von ihm, meis ftens in Prore, mit untermischten Versen. Eben die beitre, edle, belehrende Weisheit, welche nicht nur dem Lelyrgedich: te, sondern auch den mehresten Inrischen Stücken dieses treff: lichen Dichters Würde und Eindruck ertheilt, würzt auch die angenehme leichtigkeit, und den vertraulichen, feinen Scherz dieser Briefe.
An Herrn Hofadvokat 3 ***
Du, den Ly&us mir, den mir die jungen Freuden, Umfrånzt mit Epheu, zugeführt, Als mich der Himmel hieß auf Römhilds Fluren wei:
deni, Der oft mit mir beim Wein dem Borzug nachgespürt, Wie achte Weisen sich vom PSbel unterscheiden, Menn, undetåubt von rauhen Leiden, Vom Glanz der Großen ungerührt, Sie jenen standhaft sehr, sie diese nicht beneiden: Mein G **, wenn sonst nichts beweist, Daß ein verwandtes Blut in unsern Adern fleust; Wenn weder Leichenstein, noch Wappen übrig bliebe: So überzeugen meinen Geist Der Herzen gleichgesinnte Triebe, Zu Wein und Musen gleiche Liebe, Zu mådden auch und schlauverwehrter Lust Auf ihrern Mund, an ihrer Brust. Ich höre mit entzückten Ohren, Wenn dein umlorbeert Saitenspiel Von unsrer Freundschaft (dallt, und wie ein gleich Se:
fubt Dich mir gewählt, mich dir erkohren. Ach! Fude, Bauer, Schelm, Betrüger oder Thoren Sild, unter lårmendem Gewühl, Mein Umgang, seit ich dich verloren:
Nachs
Nachdem, im Schooß der Vaterstadt, Nun wieder, wie vorhin, ju dornichten Geschäften, Die unser himmlisch Theil an Staub und Erde heften, Mid Themis angewiesen hat. Du, dem ein günstig Glück ein sorgenfreies Leben und ohne Sklavendienst, was du bedarfst, gegeben; Dem unverwehrt ist, frei zu feyn Und ungestört sich zu erfreun: Darf meine Mure dich in deinem Lehnstuhl støren, Und adytest du auf ihre Lehren, Wenn mit entwslktem Angesicht, Sie, als ein Seneka, im Schooß der Wollust spricht: Freund so verlange nicht, Mit Ketten mühevoller Pflicht, Die um der Ehrsucht Arme rausden, Dein stilles Glücke zu vertauschen.
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Der Weise, dessen Herz von Menschenliebe
flammt, Flieht nicht vor anvertrauten Bürden. Doch drångt er seinen Hals nicht in das Joch der Würs
den, Aus einem niedern Stolz, den seine Brust verdammt. Sein Herz ist groß genug, die Große zu verachten, Die farbicht schwillt und plat, eh kleine Seelen dach:
ten, Die nach dem bunten Lande schmachten, Und um ein schimmerreiches Amt, Das ihrer nicht bedarf, noch sie bedürfen, laufen, Der Chorheit Stlaven sind und neue Feffeln taufen. Der Chor bleibt stets ein Thor, aud in der Ehre
Schooß; 1tnd wird von innrer nechtschaft Schande, Von Knechtschaft schlimmrer Art, aus eines Rudrers
Bande, Selbst unterm Purpur niemals los. Die Hdhe, wo er steht, macht keinen Gecken groß: Sie läßt wie klein er sexy, nur desto weiter sehen. Ein Sturm des Glücks verschlågt ihn an entweihte
Hihen;
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