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Wörterbuches eine Arbeit von nicht geringer Mühe und überhaupt nicht
Jedermanns Sache ist.

Der zweite Theil enthält wohlgewählte, meist auf Darstellung, polnischen Lebens gerichtete polnische Lesestiicke, mit einem ganz vortreftlichen Wörterbuche, während der dritte Theil die deutschen, zum Uebersetzen in's Polnische bestimmten Lesestücke giebt, die durchweg, einen folgerechten grammatischen Gang festhalten und dabei den Zweck des zweiten

Theiles „polnisches nationales Sein möglichst zur Anschauung zu bringen“ bebas

init grossem Geschicke weiter verfolgen.

Indem wir so dem Fleisse und der grossen Umsicht des Herrn Ver

fassers die vollste Anerkennung zollen und dies Werk hiermit als das beste, prudente das unserer Meinung nach für Schulzwecke geschrieben worden ist, angeTortor

legentlichst empfehlen, wolle er uns, bezüglich des ersten Theiles, einige Bemerkungen gestatten.

Zunächst stört es im Vorworte einer 2. Auflage eine Anzahl Verbesserungen und an sich so sehr unerheblicher) Zusätze zur ersten zu finden, die eben so gut im Buche selber ihren Platz hätten finden können; der

Verfasser gesteht ja selbst, dass sie die Frucht mehrjähriger Erfahrung 2-ben a

seien. Sodann erscheint uns der ganze erste Abschnitt, die Lautlehre enthaltend, äusserst flüchtig behandelt oder wenigstens so stylisirt. Manches ist geradezu unverständlich. Was soll es z. B. heissen, wenn auf S. 1 von einfachen Vocalen die Rede ist, auf S. 2 die Diphthongen naturlange Vocale genannt werden; wenn auf S. 2 von den Consonanten gesagt wird, sie seien gemischter Natur, auf S. 3 wieder, von doppelter Natur? Was sind (S. 4) gestossene Consonanten, was (S. 8) schwankende? Verstehe das, wer kann! So wird ferner der Buchstabe p auf S. 1 unter den Consonanten aufgeführt, die zwar hart sind, aber durch ein folgendes i () erweicht werden ; auf S. 3 ist er wieder doppelter Natur; S. 4 weich, S. 8 wieder hart, und dann wieder schwankend. So ist auch die Natur des j nicht klar dargelegt und die Behandlung des ganzen Abschnittes überhaupt so knapp, dass sie nicht selten an's Unklare streift. Was soll z. B. S. 3 Zeile 10 der Schüler unter wegen verstehen? Und grade dies Kapitel ist in Smith und Schleicher so lichtvoll und ausreichend behandelt. Bei der Behandlung der Verben dürfte der Standpunkt des Quartaners und Tertianers (s. Vorrede) kaum festgehalten worden sein, für die uns dies Kapitel viel zu knapp gehalten erscheint.

Alle diese Punkte würden sich leicht dahin gestalten lassen, dass dies Buch nicht nur denjenigen nützlich werde, welche Gymnasialbildung besitzen, sondern überhaupt Jedermann, was es ja in so hohem Grade verdient.

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363.

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Essai d'un Dictionnaire des Homonymes français par E. Zlata

gorskoï (slawisirt aus Goldberg). Ouvrage adopté en Russie, par le comité des études etc. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1862.

Wir haben es hier mit einem Werke zu thun, das geeignet ist, unsere ganze Sympathie in Anspruch zu nehmen, da es nicht der leichte Auswuchs einer Laune, noch das Objekt einer erspriesslichen Speculation, sondern thatsächlich das Resultat eines Lebens mühevollster Arbeit ist, bei welchem der Herr Verfasser den der unterzeichnete Referent seit Jahren persönlich kennt, seine Gesundheit zugesetzt hat, indem er bei seinen Recherchen so unermüdlich verharrte, dass er nunmehr dem Erblinden nahe ist.

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Da diesem Werke, das von einer ungeheuren Belesenheit spricht, an erschöpfender Bericht des rühmlichst bekannten Dr. Peschier, Prof. in Ibingen, so wie ein (sehr schmeichlhafter) procès verbal de la section de litterature de l'institut national Genevois beigefügt ist, deren erster die Verdiend: des Verfassers gebührend würdigt, so gestatten wir uns hier einen Thal desselben im Originale zu reproduciren:

Mr. Zlatagorskoï ne s'est pas contenté de tendre la main aux premières phrases venues, d'enregistrer ces citations banales dont fourmillent nos dietionnaires. Tous les exemples, signés ou non signés, ont une valeur individuelle, parce que l'auteur s'est montré sévère sur le choix de ces témoignsges et que son érudition ne s'égare jamais. Toutes les branches de l'esprit humain ont été mises à contribution pour offrir au lecteur un ensemble de citations aussi varié qu'imposant.

L'antiquité grecque et latine, revivant dans un français pur et classique a payé un large tribut à ce recueil: Homère, Euripide, Platon, Thucydide

. Tacite, Virgile, Cicéron, Sénèque et bien d'autres encore ont fourni leur cose tingent. Les Pères de l'Église y font entendre leur voix éloquente et le littératures d'Orient y sont représentées avec éclat. La France, comme de juste, y occupe le premier rang et a fourni une large moisson d'exemples Ceux-ci datent en partie de la période qui vit la langue sortir des lange où elle avait été si longtemps et si salutairement enveloppée. Le 13e sièce y tend la main à celui de Louis XIV, ainsi qu'au 18e et à l'époque où n'a vivons. Joinville et Froissart y alternent avec Clément Marot, come l'auteur des Essais avec celui des Provinciales; la muse altière de cor neille y coudoie le tendre et doux Racine, tandis que la période : vamment cadencée du cygne de Cambrai ou la phrase solennelle de l'aigle de Meaux s'y mêlent sans façon aux malices de Voltaire et aux aimaba négligences de style de Mme de Sévigné. Ainsi se trouve résolu le pro blème lexicographique de joindre l'utile à l'agréable, de plaire en instruisant. Au lieu de locutions insignifiantes, au lieu d'exemples sans valeur et sans portée dont l'affluence fatiguerait le lecteur, nous trouvons ici un chois de passages recueillis avec autant de patience que de goût et qui attestent une singulière ardeur d'investigation.

Ce travail, comme on le voit, sort entièrement des proportions d'une compilation ordinaire et s'élève à toute la hauteur d'une æuvre d'éruditioa. La Russie peut être fière de compter dans son sein des hommes nourrs d'aussi fortes études et assez initiés aux mystères de la langue française pour doter leur pays et toutes les contrées où cet idiome est parlé, d'un Dictionnaire écrit en français et que la France lui enviera. Pour notre part, nous souhaitons ardemment la publication d'une cuvre aussi importante et qui répond à un besoin généralement senti.

Es ist dem nur noch hinzuzufügen, dass Herr Zlatagorskoï ein Deutscher ist, der seinen Namen, Goldberg, slawisirt hat, und ferner, dass jedes homonyme Wort von einer deutschen, russischen und englischen Uebersetzung begleitet ist, bevor die den Sinn desselben näher erläuternden französischen Citate mitgetheilt werden, und endlich dass das Werk . bis auf wenige Druckfehler in den russischen Uebersetzungen der erklärten Worter musterhafter Correctheit ist. Berlin.

Prof. Dr. Aug. Boltz.

von

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I. Unter den beispielen einer vom accusativ auf den dativ übergegangenen verbalrektion findet sich $. 249 (II, 191) „ahd. weren (gewähren)“ angeführt. Dies wird, da jede weitere bemerkung fehlt, von keinem, der nicht sonst von dem eigentlichen sachverhältnis unterrichtet ist, verstanden, leicht aber von manchen ohne ihre schuld in arger weise misverstanden werden, zumal da gerade hehlen unmittelbar vorhergeht. Wie nemlich lat. celare mit doppeltem accus. verbunden ward, ebenso in der älteren deutschen sprache hehlen, mhd. hëln; jetzt aber setzen wir den dativ der person. Was scheint nun hieraus für das folgende beispiel sich anders zu ergeben, als dass hier ein gleiches verhältnis obwaltet, d. h. während wir gewähren, mit dem dat. der pers. und dem accus. der sache verbinden, braucht die abd. sprache bei wërên einen doppelten accusativ?. Allein keinesweges ist dies der fall. Zwar der persönliche accus. ist richtig, aber die sache steht im genitiv. *) Betrachtung des einen kasus obne den andern ist ein unding; beider bedarf das verb zu seiner ergänzung. Es ist als ob man lehren wollte, im lat. stehe „donare“ ausser mit dem dativ, wie im deutschen „schenken,“ auch mit dem accus. der person, worauf denn recht folgsame anfänger vielleicht zur abwechselung einmal schreiben würden: dono te hunc librum (statt hoc libro). Gewäbren, mhd. wërn, gewërn, heisst eigentlich „in besitz setzen,“ und diesem begriffe sind der persönliche accusativ und sachliche genitiv grade angemessen; die neubochd. struktur scheint der analogie von geben, schenken, reichen, verleihen u. a. gefolgt zu sein.

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II. In den worten (I, 47): „lange vokale werden kurz z. b. einmal, wol, gern (aus ein-mal, wohl, begehren“) offenbart sich, wie bei Becker'leider nur zu häufig, eine überaus mangelhafte auffassung der wahren entwickelung unserer sprachformen. Das erste der drei genannten wörter steht auf einer

*) Auch mbd. bëln konnte statt des accusativs den genitiv der sache vertragen (Gr. gr. IV, 636).

ganz anderen stufe als die beiden andern, und von ihm allein kann die be hauptung zugegeben werden. Nemlich einmal (semel) im gegensatze pod einmal (aliquando) lässt allerdings den ursprünglich langen vokal (mbd. mál) kurz erscheinen. In wol und gern dagegen ist die kurze keineswegs eine gewordene sondern von jeher gewesen, steht folglich in gar keinem verhältnis der entwickelung zu der dehnung in wohl und begebren, welche auf wenig mehr als auf eingewurzeltem misbrauch berubt. Dem mod. wol (ahd. wola) und gërne (ahd. gërno) folgen im nhd. wol (vgl. die vokalkürze im niederd. wull und engl. well) und gern od. gerne. Die schreibung wohl ist zwar sehr gebräuchlich, auch ein unterschied zwiscben wohl u. wol beliebt worden; aber der kurze vokal von wol ist nicbt eos dem langen von wohl bervorgegangen, sondern in wohl steckt dieselte deboung wie in dem ehemals ebenfalls giltigen gahr f. gar. Aebnlich ist das verhältnis von begehren zu gern (vgl. entbehren, zehren: mhd. enbern, zěrn), wenn gleich rückkebr zur organischen einfachheit hier naturlich gerechten hindernissen begegnen und deshalb ungewünscht bleiben durtie.

Parieren. Unter der zahllosen menge von verben auf -ieren, welche in deutscber rede und schrift verweilen, werden sich nicht viele, vielleicht kaum tia zweites finden, das wie parieren (ob befugt oder nicht, bleibe hier dabisgestellt) drei ganz verschiedene fremdworter bezeichnet und gewissermassen in sich vereinigt. “) Das eine bat lateinischen, die beiden andern zunachst romanischen ursprung.

Parieren in der bedeutung gehorchen stammt vom lat. parere: zu verdeutlichung heisst es auch wol „order parieren.“ Aber nicht in allgemeinstem sinne, zumal nicht von den freien gehorsam der liebe, sonders vorzüglich mit bezug auf augenblickliche befolgung eines herrischen bereik ist jenes fremdwort im gebrauch; daher auch der zusatz „order.“

Anstatt des deutschen „wetten“ wird häufig, insbesondere beim spiel. parieren gesagt, das dem franz. parier (unstreitig v. lat. par, ital. pari; gleiches gegen gleiches setzen) nachgebildet ist.“)

Endlich gilt parieren als technischer ausdruck in der fechtkunst, wena einem biebe oder stosse ausgewichen, derselbe abgewehrt wird. Diess wort leitet sich vom franz. parer (ital. parare), welches zunächst zurichten, schmücken bedeutet und dem lat. parare entlehnt ist. Die begriffe rereinigen sich leicht, weil derjenige, der sich schützen, ausweichen, etwas ablenken, verhindern will, dazu der bereitung und rüstung bedarf, sie bestehe worin sie wolle.

*) Das mhd. parrieren, barrieren (verschränken) geht aus dem franz. barrer hervor.

**) Auch ein subst. paré, das im franz. gar nicht existiert, bört man in gewissen kreisen von mund zu munde wandern. Mülheim a. d. Rubr.

K. G. Andresen.

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Allgemeines. J. G. Th. Graesse, Trésor de livres rares et précieux ou. nouveau dictionnaire bibliographique. 24. Livr. (Dresde, Kunze.)

2 Thlr.

Lexicographie.
D. Sanders, Wörterbuch der deutschen Sprache. 26. Lfrg. (Leipzig,
Wigand.)

20 Sgr. Mozin-Peschier, Vollständiges Wörterbuch der deutschen und franzö

sischen Sprache. 4. Aufl. 1. und 2. Lfrg. (Stuttgart, Cotta.) à 18 Sgr.

Grammatik.

J. Kehrein, Grammatik der deutschen Sprache vom 15. bis 17. Jabrbun-
dert. 3 Thle.
2. Ausg. (Leipzig, Wigand.)

2 Thlr. K. Weinhold, Grammatik der deutschen Mundarten. 1. Theil: Alemannische Grammatik. (Berlin, Dimmler.)

31/3 Thlr. Fr. Bauer, Grundzüge der neuhochdeutschen Grammatik. (Nordlingen, Beck.)

14 Sgr.

Literatur. Gesammelte Aufsätze der deutschen Literatur von R. H. Hiecke, herausgegeben von Dr. G. Wendt. (Hamm, Grote.)

1 Thlr. Geschichte der deutschen Poesie in den letzten 3 Jahrhunderten, von 0. F. Gruppe. I. Bd. 5. Lfrg. (Stuttgart, Bruckmann.)

161/2 Sgr. A. Boden, Ueber die Echtheit und den Werth der „Zu Lessing's An

denken“ durch Prof. Dr. Wattenbach herausgegebenen Briefe von und an Elise Reimarus. (Leipzig, Winter.)

10 Sgr. Briefwechsel des Grossherzogs Carl August mit Goethe in den Jahren 1775 bis 1828. (Leipzig, Voigt & Günther.)

6 Thlr. C. G. Carus, Goethe, dessen Bedeutung für unsere und die kommende Zeit. (Wien, Braumüller.)

1 Thlr. C. Schuchardt, Goethe's italienische Reise. 2 Bde. (Stuttgart, Cotta.)

2 Thlr. Schillerfeier 1859, Verzeichniss der zum 100jährigen Geburtstage Schiller's seiner Tochter übersandten Festgaben. (Stuttgart, Cotta.)

15 Sgr. F. Fränkel, Friedrich Schiller als Mensch und Dichter. (München, Finsterlin.)

10 Sgr. R. Foss, Ludwig Uhland. Ein öffentlicher Vortrag. (Berlin, Besser.) 6 Sgr.

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