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12. J. Patullo: Account of a Journey to the Lake of Ranow in the Interior of Kroee. (Ebenda.)

13. Ruprecht und Regel: Die ersten botanischen Nachrichten über das Amur-Land (Schluss). (Erman's Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland, 17. Band, 2. Heft.)

14. Nachrichten über das Chanat Kokan, nach dem Russischen von Weljawinow-Sernow. (Ebenda.)

Karten.

15. Dr. Theod. Kotschy: Skizze des Bulghar Dagh im Cilicischen Taurus zwischen den Cydnus-Quellen und dem Sarus bei Bozanti. Mst. 1:125.000. (Zu Nr. 1.)

16. C. W. M. van de Velde: Map of the Holy Land. Mst. 1:315.000. Gotha, Justus Perthes, 1858.

17. C. W. M. van de Velde: Plan of the Town and Environs of Jerusalem, constructed from the English Ordnance-Survey and measurements of Dr. T. Tobler. With memoir by Dr. Titus Tobler. Gotha, Justus Perthes, 1858.

18. Gedaene Coursen door den Schipper Commandeur Marten Gerritsen Vries met het fluytschip Castricum Ao. 1643. (Zu Nr. 7.) 19. Die projektirte Mittelmeer-Euphrat-Eisenbahn nach der Aufnahme von Mac Neill. Mst, 1:500.000. Mit Profil. (Zu Nr. 8.) 20. Section of the Indian Archipelago. (Zu Nr. 9.)

21. Vorder-Indien oder das Indo-Britische Reich zur Übersicht der Gebietsverhältnisse um die Mitte des Jahres 1857, so wie der Völker, Sprachen und Dialekte. Aus Dr. H. Berghaus' Atlas von Asien. Zweite Auflage, auf Grundlage offizieller statistischer Quellen und mit Rücksicht auf die neuesten geographischen Forschungen ungearbeitet und vervollständigt. Nebst historischen und statistischen Tabellen. Mst. 1:4.000.000. Gotha, Justus Perthes, 1858. 22. Englische Admiralitäts-Karten:

a) Java Island from the surveys of Baron Melville de Carnbee 1848. Corrections to 1857. Mst. 1:1.337.000. Cartons: Kalang Bayang Harbour; Lagoendy Strait; Batavia Bay; Sourabaya Strait; Spoedie Strait: Samarang Bay; Zand Bay; Tytando Inlet; Channel inside of Kambangan Island from Tytando to Tylatiap; Tylatiap Inlet; Patytan Bay; Segoro Wedie.

b) The Strait of Sunda from the surveys of Lieuts Rietveld and Boom. 1848. Additions to 1. Nov. 1857. Mst. 1:300.000.

e) China Sea. Carimata Strait. 1852. Corrections to 1857. Mst. 1:530.000.

[1, 15. Nachdem Herr Kotschy bereits im J. 1836 als Begleiter von Russegger's Syrien und den Taurus, namentlich auch einen Theil des Bulghar Dagh, besucht hatte, wünschte er zur Vervollständigung der damals angestellten unvollständigen botanischen Untersuchungen und besonders auch zur Berichtigung der nach blosser Schätzung gemachten Höhenbestimmungen auf einer zweiten Reise das Versäumte nachholen zu können. Durch höhere Unterstützung dazu in den Stand gesetzt führte er dieselbe in den Sommer- und Herbstmonaten des Jahres 1853 aus. Am 22. Juni gelangte er über Tarsus nach Güllek am Fusse des Bulghar Dagh und unternahm es von hier aus, diesen Theil des Cilicischen Taurus auf zahlreichen Ausflügen auf das genaueste zu durchforschen; dieselben erstreckten sich im Osten bis zum Flusse Sarus, im Westen bis zu den Quellen des Cydnus und im Norden über den höchsten Rücken des Gebirges hinaus nach Bulghar Maaden. Herr Kotschy erzählt diese interessanten Wanderungen durch die engen Thäler, Alpen und schneebedeckten Spitzen dieses eigenthümlichen, wilden Gebirgs mit der Ausführlichkeit, aber auch mit der Frische und Lebendigkeit eines passionirten Naturforschers und Reisenden in der vor uns liegenden Bearbeitung seines Tagebuchs (312 Seiten), welcher er in einem Anhange (131 Seiten) ein geordneteres Résumé der wissenschaftlichen Resultate beigefügt hat. Wenn auch Herr Kotschy seinem Fachstudium, der Botanik, die meiste Aufmerksamkeit gewidmet hat, so ist doch auch der Geograph, der Geolog und Zoolog für die hier niedergelegten Beobachtungen dem Verfasser nicht weniger dankbar. Eine ausführliche Topographie des Bulghar Dagh, welchen er bis zur höchsten Spitze, dem 11,000' hohen Metdesis, erklommen hat, eine detaillirte Darstellung der Verbreitung der Pflanzen und Thiere an demselben und zahlreiche barometrische Höhenbestimmungen sind speziell die geographische Ausbeute dieser Reise, welche somit unsere mangelhafte Kenntniss dieses Theils Klein-Asiens erheblich befördert hat. Ausser einer sauber radirten Ansicht des Bulghar Dagh vom Meere aus ist dem Buche eine Kartenskizze desselben im Maassstab von 1:125.000, so wie ein Höhentableau (Mst. Länge: 1:64.000, Höhe: 1:16.000) zur Übersicht über die Vertheilung der Pflanzen und Thiere beigefügt.

2. Die Resultate, welche Herr Kotschy über die Vertheilung der Pflanzen am Bulghar Dagh, hauptsächlich am Südabhange desselben, während einer dreimonatlichen Durchforschung dieses Theils des Cilicischen Taurus gesammelt und auch seinem Reisewerke einverleibt hat, sind in unveränderter Form in einer besonderen Broschüre (77 Seiten Oktav) abgedruckt, um als Erläuterung mit dem Höhentableau besonders ausgegeben zu werden. Letzteres umfasst die Cilicische Ebene vom Meeresspiegel an und das Gebirge selbst bis zur höchsten Spitze (0'-11,000') und ist in Regionen von je 1000 Fuss eingetheilt, zwischen deren Grenzen der Standort einer jeden Pflanze durch eine Zahl angegeben ist. Mit Beiziehung der Landkarte und Orientirung nach derselben auf dem Tableau dürfte es daher nicht schwer werden, sich Kenntniss über einen jeden beliebigen Standort einer Pflanze zu verschaffen.

4. Die in jüngster Zeit so sehr auschwellende Literatur über Palästina und Jerusalem ist neuerlich durch den Amerikanischen Arzt und Missionär J. T. Barclay um einen starken, über 600 Seiten haltenden Oktavband vermehrt worden. In seinem zwiefachen Beruf hatte er während eines Aufenthalts von drei Jahren reichliche Gelegenheit, mit allen Theilen der heiligen Stadt und allen Klassen ihrer Bevölkerung genau bekannt zu werden. Er heilte einen Türkischen Effendi, welcher als Architekt zur Restauration der heiligen Orte nach Jerusalem gesandt war, von einer langjährigen Krankheit und hatte durch Vermittelung des dankbaren Patienten das Glück, der erste Christ seit den Zeiten der Fränkischen Herrschaft zu sein, welcher freien Zutritt in die bisher verschlossenen Räume des Tempels und zu andern heiligen Orten erhielt. Es gelang ihm hier, so wie in der Umgebung der Stadt, werthvolle Entdeckungen zu machen, z. B. die Feststellung des wahren Orts der Kreuzigung u. A. Die Aufhellung zweifelhafter, die Topographie betreffender Stellen der heiligen Schrift, das rechte Verständniss der Werke des Josephus und Berücksichtigung der mittelalterlichen Geschichte Jerusalems waren ausserdem leitende Momente für seine Untersuchungen. Bei der grossen Ausführlichkeit des Werks, den vielen beigegebenen Illustrationen einzelner Lokalitäten, Grund- und Aufrissen scheint der Verf. wenigstens ein brauchbares Guide Book für Touristen geliefert zu haben, und wenn die beigedruckten,,kompetenten" Stimmen der Amerikanischen Presse nur zur Hälfte wahr sind, so hat derselbe jeden Falls das grosse Verdienst, jedes weitere Schreiben über Jerusalem unnöthig gemacht zu haben. Als Beitrag zur physischen Geographie Palästina's ist das XV. Kapitel nicht ohne Interesse, in welchem Klima und Produkte der Umgegend von Jerusalem abgehandelt werden und eine Art Wirthschaftskalender für die üblichen Feldarbeiten, Zustand der Vegetation u. s. w. in jedem Monat des Jahres gegeben wird, ferner eine Tabelle der monatlichen Durchschnitts-Temperatur für die Jahre 1851-55 und eine andere für den Regenfall von 1846-1854 (dieselbe haben wir schon früher gegeben; s. Heft 7, S. 296). Als ein Kuriosum dürfte der letzte Theil des Buchs noch besondere Erwähnung verdienen, in welchem Herr Barclay genau beschreibt (und durch Skizzen illustrirt), wie Jerusalem und Palästina aussehen werden zur Zeit des tausendjährigen Reichs. Dabei kann aber der praktische Amerikaner nicht unterlassen, für jene zweifelhafte Periode des wiederkehrenden goldenen Zeitalters bereits einige nützliche, höchst weltliche Winke zu geben, z. B. in Betreff der besten Linie,,for the construction of a railroad to the seaboard", oder ,,how to make the rivers serviceable for internal boat navigation". Am komischsten aber ist er jeden Falls, wenn er bei dem Gedanken an den starken Fall des grossen Flusses, der zu jener Zeit laut Prophezeiung vom jetzigen Tempel nach dem Todten Meere abfliessen wird, zu allererst ausruft: ,,What inconceivable power for the propulsion of machinery!" Vorläufig wäre es jeden Falls höchst wichtig, etwas zur wirklich wissenschaftlichen Erforschung der noch wenig bekannten Theile jenes Landes zu thun, wie der Gegenden östlich vom Jordan.

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5. Das nützliche und sachkundige Werk von J. Capper, Mitglied der Königl. Asiatischen Gesellschaft und vormals Redacteur des ,,Ceylon Examiner', ist in seinem ersten Theile hauptsächlich historischen Inhalts. Nur die ersten 60 Seiten dieses Theils enthalten eine gedrängte Übersicht der Konfiguration des Landes und der hierauf sich gründenden natürlichen Eintheilung desselben, seiner geologischen und ethnographischen Verhältnisse, der Klimatologie und der natürlichen Produkte aus dem Pflanzen- und Thierreich. Der zweite Theil behandelt die Lokalregierungen und fiskalischen Systeme Indiens, die Hinduische Kunst und Wissenschaft, Industrie und Ackerbau, die Handelsgeschichte und die Bevölkerung nach Sprache, Religion, Gebräuchen, Moralität u. s. w. 6. Einen interessanten Beitrag zur Literatur über Japan hat Herr Friedr. Aug. Lühdorf geliefert. Derselbe langte im Mai 1855 als Supercargo der (Bremer) Brigg Greta in Hakodade an, die von der Ameri

kanischen Regierung gechartert war, um einen Transport Kohlen für das Amerikanische Geschwader in den Japanesischen Gewässern eben dahin zu bringen, und, zeitweise die Amerikanische Flagge führend, diese Gelegenheit benutzte, um unter dem Schutze des zu Gunsten derselben von Commodore Perry im vorhergegangenen Jahre abgeschlossenen Vertrags von Kanagawa mit den Japanesen einen Handel zu eröffnen. Trotz der beschränkenden und hindernden Auslegung, welche von den Japanesen diesem Vertrag bekanntlich gegeben wird, gelang es Hrn. Lühdorf sowohl in Hakodade als auch später in Simoda, seine Absicht auszuführen, wenn auch unter grossen, nur durch unermüdete Ausdauer und kluges Benutzen der Umstände zu besiegenden Schwierigkeiten. Von Simoda aus unternahm es die Brigg, den Rest der dort weilenden Russen, welche die Bemannung der in dem Erdbeben vom Jahre 1854 gescheiterten Russischen Fregatte Diana gebildet hatten, nach einem Russischen Hafenplatz im Ochotskischen Meere zu bringen, während der Verfasser zum weitern Betrieb seines Handels in Simoda zurückblieb. Unglücklicher Weise wurde die Brigg kurz vor ihrem Reiseziel von der vor Port Ajan stationirten Englischen Flottenabtheilung aufgebracht und nach Hongkong gebracht, so dass Herr Lühdorf gezwungen war, seinen Aufenthalt in Simoda in höchst unfreiwilliger Weise bis Anfang Januar 1856 zu verlängern, zu welcher Zeit er endlich durch die Ankunft eines andern Fahrzeugs erlöst wurde. Die mit den Japanesen geführten Verhandlungen, und was sonst während eines Zeitraums von acht Monaten in den Kreis seiner Beobachtungen kam, theilt Herr Lühdorf durch den Abdruck seines Tagebuchs in der vorliegenden Schrift mit, die zwar vorzugsweise den Interessen des Kaufmanns gewidmet ist, jedoch zu gleicher Zeit als eine Ergänzung zu der Geschichte der Perry'schen Expedition betrachtet werden kann, da während des Verfassers Anwesenheit auch von Amerikanischer Seite die ersten Versuche gemacht wurden, den Vertrag von Kanagawa praktisch auszubeuten, so wie ebenfalls zu derselben Zeit die hierdurch hervorgerufenen Verhandlungen des Amerikanischen Commodore Rodgers mit der Japanesischen Regierung, zum Theil unter des Verfassers Beihülfe als Dolmetscher, Statt fanden, welche dieser auch in einem Anhange in extenso mittheilt. Eigentlich Neues in Bezug auf die Geographie Japans dürfte in dem Lühdorf'schen Werke nicht zu suchen sein; weniger allgemein bekannt sind dagegen die Details, welche über den Aufenthalt des Englischen Admirals Stirling vor Nagasaki und über die von diesem mit der Regierung gepflogenen Verhandlungen in dem einleitenden historischen Überblick erzählt werden. Noch erwähnen wir ein merkwürdiges Aktenstück, von welchem der Verfasser so glücklich war, eine Abschrift nehmen zu können, nämlich den Originaltext des 1613 von den Engländern mit Japan abgeschlossenen Handelstraktats, welcher diesen weit grössere Vortheile verlieh, als der jüngst eingegangene Vertrag. Facsimile und Übersetzung dieses Traktats, von dessen Existenz die Engländer nicht unterrichtet gewesen zu sein scheinen, werden ebenfalls mitgetheilt.

7, 18. Im Jahre 1635 richtete ein längere Zeit in Japan thätig gewesener Beamter der Holländisch-Ost-Indischen Kompagnie eine Denkschrift an den damaligen General-Gouverneur in Batavia, um diesen zur Aufsuchung einer angeblich unter 37° N. Br. im Osten von Japan gelegenen gold- und silberreichen Insel zu bewegen. In Folge derselben wurden unter dem nachfolgenden General-Gouverneur, dem bekannten Antonio van Diemen, 1639 zwei Schiffe unter Matthys Quast ausgesandt, die jedoch unverrichteter Sache zurückkehrten, obgleich sie übrigens die jetzigen Bonin-Inseln entdeckt zu haben scheinen (vgl. S. 261). Eine zweite Expedition wurde 1643 unter M. G. Vries ebenfalls von v. Diemen ausgeschickt, und wenn es auch dieses Mal eben so wenig gelang, die gesuchte Insel aufzufinden, so hatte diese Reise doch die Entdeckung und Aufnahme der ganzen Ostküste Japans von 34° 58' bis 41° 25' N. Br., so wie verschiedener kleinerer Inseln, Durchfahrten u. s. w. zur Folge. Man besass über diese wichtige Reise bisher nur wenige Notizen und das während derselben geführte Journal galt für verloren, bis es vor Kurzem in dem Besitze eines Privatmannes zum Vorschein kam. Es ist von C. J. Coen, Obersteuermann auf dem von Vries befehligten Schiffe Castricum, in musterhafter Weise abgefasst und auf Veranlassung des Instituts für Sprachen-, Land- und Völkerkunde in Niederländisch - Indien von P. A. Leupe herausgegeben, zugleich mit der schon früher aufgefundenen, von v. Diemen und andern Mitgliedern des Raths von Indien abgefassten, weitläufigen Instruktion für die betreffende Reise. Demselben ist eine Kopie der durch Vries entworfenen Original-Kurskarte beigegeben und ebenfalls auf Veranlassung des genannten Instituts ein von v. Siebold verfasster Anhang hinzugefügt, in welchem dieser Gelehrte einen ausführlichen Kommentar zu dem von Vries befolgten Kurs in den Japanischen Gewässern

längs der Ostküste von Nipon und dem von Letzterem entdeckten Jezo liefert; ferner eine vergleichende Beurtheilung und nähere Bestimmung der Beobachtungen und Entdeckungen dieses Seefahrers aus dem Gesichtspunkt des gegenwärtigen Standes unserer Kenntnisse jenes Seegebiets und endlich eine Übersicht der durch jene Reise erlangten Resultate für Hydrographie, Natur- und Völkerkunde. Der erste Theil dieser Erläuterungen ist zugleich in einer solchen Weise abgefasst, dass derselbe als ein Wegweiser für Seeleute bei einer Fahrt längs der Ostküste Japans nach Jezo, Krafto (Sachalin) und den Kurilen dienen kann.

8, 19. Im Februarheft der Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde theilt H. Kiepert einige Notizen über das von der Englischen Regierung begünstigte Projekt einer Eisenbahn vom Mittelmeer nach dem Euphrat mit, nebst einer gedrängten Übersicht der durch die bis jetzt vorgenommenen Vermessungen erhaltenen Resultate. In einer beigefügten Kartenskizze (Mst. 1:500.000) nebst Profil der Bahnlinie giebt Kiepert die Details der vor nicht langer Zeit von Me Neill ausgeführten trigonometrischen Vermessung von dem als Ausgangspunkt bestimmten alten Hafen von Seleucia bis zu dem 20 Deutsche Meilen entfernten Aleppo. Während der Bahnhof der letzteren Stadt 1147 Engl. Fuss hoch liegen würde, würde die bedeutendste Steigung dieser Strecke nur 1:60 betragen und nach den Angaben des Englischen Konsuls Barker schon dieser Anfangstheil der ganzen Bahn sich durch Übernahme des Aleppinischen Waarentransports, der jetzt wöchentlich 10,000 Lastthiere in Anspruch nimmt, bezahlt machen.

9, 20. Die interessanten Mittheilungen des Herrn George W. Earl im dritten Hefte des zweiten Bandes (Neue Folge) des Logan'schen Journals des Indischen Archipels sind eine Fortsetzung von Bd. VI, S. 277 derselben Zeitschrift und enthalten eine Beschreibung der submarinen Plateaux des Indischen und Australischen Oceans. Das eine ist das sogenannte ,,Asiatische Plateau" (Bank of Soundings der Seefahrer) und erstreckt sich von dem südöstlichen Ende des Asiatischen Kontinents nahezu 1200 Meilen in der Richtung nach dem Nordwesten von Australien; es endet mit der süd-süd-westlich von Celebes gelegenen kleinen Insel Kalatoa. Die Durchschnittstiefe der See auf diesem Plateau ist 28-30 Faden und übersteigt selten 45 Faden. Der Boden ist ziemlich gleichmässig ein thoniger Schlamm, vermischt mit Sand und Muscheln. Die äusserste Länge des Plateau's vom Grund des Golfs von Siam beträgt 1700 Meilen und die grösste Breite 800 Meilen. Das zweite Plateau ist das Australische; es nimmt mindestens dieselbe Grundfläche ein wie das erstere, reicht aber nur auf Einem Punkt 450 Meilen vom Ufer; es beginnt im Nordwesten und Norden Austra liens und endet im Osten mit dem Grossen Barrier Riff. Bodenbeschaffenheit und durchschnittliche Tiefe sind ungefähr dieselben wie bei jenem. Zwischen beiden Plateaux von der Insel Timor, der nordwestlichen Begrenzung des Australischen, bis zur Insel Kalatoa, befindet sich ein tiefer Meerestheil, zu dessen Messung die gewöhnliche Lothleine eines Schiffes nicht ausreicht und aus welchem mehrere vulkanische Inseln hervorragen. Der Verf. vermuthet, dass die Tiefe des Meeres hier tausend Faden nicht überschreite. Derselbe hat diesem Aufsatz eine Kartenskizze hinzugefügt, welche zum Theil die Grenzen jener Plateaux zeigt und ein Profil enthält, das die Bodenerhebungen und Meerestiefen auf einer geraden Linie darstellt, welche vom Berg Ophir auf der Halbinsel von Malaka bis in die Bucht von Carpentaria gezogen ist; ferner eine Tabelle, welche die Tiefe des Meeres von zehn zu zehn Meilen auf einer Linie angiebt, welche von dem Pedra Branca-Leuchtthurm in der Strasse von Singapore bis zum Kap Bongainville an der Nordwestküste von Australien sich erstreckt.

10. Muar ist ein kleiner Malaien - Staat östlich von der Englischen Kolonie Malaka und von dieser durch den Fluss Kassang getrennt (s. Geogr. Mitth. 1857, Tafel 21). Um Streitigkeiten zwischen dem Radja von Muar und seinem Lehnsherrn, dem Sultan von Johor, beizulegen, reiste Kapitän Macpherson im September 1857 von Malaka über Ajer Panas, Jassing und Rheim nach Tschabow und einem dem letzteren Orte gegenüber gelegenen kleinen Fort des Radja von Muar, Namens Dok. Von da ging er nach Tschingtsching, schiffte sich hier auf dem Kassang ein und fuhr den Fluss bis zur Mündung hinab. Er war erstaunt über die Fruchtbarkeit des Landes und die Wohlhabenheit der Bewohner in diesen östlichen, selten besuchten Theilen der Kolonie; den Kassang hält er aber nicht für eine günstige Handelsstrasse, denn obwohl er bis fast an Tschingtsching eine bedeutende Wassermasse führt und durchweg tief ist, so bildet er doch so viele Krümmungen, sich dabei oft zu See'n und Lagunen ausbreitend, dass seine Befahrung eine unverhältnissmässig lange Zeit in Anspruch nimmt. Grössten theils geht sein Lauf durch dichten Urwald, Alligatoren enthält er in

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11. T. Braddell erörtert die Haupt- Wendepunkte in der Geschichte des Handels mit dem Indischen Archipel bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, indem er sie in fünf Perioden theilt: die Phönicische und Sabäische, die Alexandrinische und Sabäische, die Alexandrinische, die Mohammedanische und die spätere Europäische.

12. Logan reproducirt aus den ,,Bencoolen Miscellanies" vom Jahre 1820 den interessanten Bericht eines Herrn Patullo über seine Reise nach dem See Ranau, der nordöstlich von Kru im südlichen Theile von Sumatra gelegen ist und den Fluss Ajer Wallah speist, welcher mit dem Si Labung zusammen den Kamring, einen der Haupt-Quellflüsse des Palembang, bildet. Patullo beschreibt ausführlich den See, der sich in Gestalt eines Halbmondes 16 Engl. Meilen in der Länge und 8 Engl. Meilen in der Breite von NW. nach SO. ausdehnt, seine gebirgigen Umgebungen und seine Bewohner, über deren Anzahl und Wohnplätze er eine detaillirte Tabelle giebt.

13. Eine systematische Aufzählung und Beschreibung der von Maack am Amur gesammelten und von Ruprecht bestimmten Bäume und Sträucher mit Angabe der Standorte.

14. Erman's Archiv entnimmt einem Aufsatz des Hrn. WeljawinowSernow im,,Wjestnik" der Russ. Geogr. Gesellschaft für 1856 (Heft V) einige spezielle Nachrichten über die beiden Hauptstädte von Kokan, Taschkend und Kokan, über die Strassen, welche beide Städte verbinden, und über den Handelsverkehr des Chanats bis zum Jahre 1854.

16. Die grosse Karte des Heiligen Landes von Van de Velde, in acht Bl. und im Maassstab von 1:315.000, beruht auf den eigenen Aufnahmen des Verfassers in den Jahren 1851 und 1852, auf den Vermessungen des Major Robe und Rochfort Scott, des Lieut. Symonds und anderer Englischer Ingenieur-Offiziere im Jahre 1841 und auf den Untersuchungen von Lynch, Robinson, Wilson, Burckhardt, Seetzen u. S. W. Sie erstreckt sich von der Bai von Tarabalus bis 31° N. Br. und vom Mittelländischen Meere bis 37° Östl. L. v. Gr. Wie sie ihrem Inhalt nach den neuesten Standpunkt der geographischen Kenntniss vom Heiligen Lande in der vollständigsten Weise repräsentirt, so wurde auch auf den Stich und die sonstige äussere Ausstattung die grösste Sorgfalt verwandt. Ausser einer Reihe von Profilen sind in grösserem Maassstabe als Kartons beigegeben ein Plan von Jerusalem, konstruirt nach der Aufnahme des Lieut. Symonds im März 1841 und nach den Messungen von Dr. T. Tobler in den Jahren 1845 und 1846, und eine Karte von den Umgebungen von Jerusalem nach Symonds, Dr. E. Smith, Robinson, Dr. T. Tobler und van de Velde's eignen Aufnahmen. Die Erläuterung der Karte findet sich in einem umfangreichen Mémoire (356 Seiten), welches gleich der Karte in Englischer Sprache abgefasst ist. Es enthält u. a. Tabellen der astronomischen Bestimmungen, der Höhenmessungen und der Entfernungen und ein Verzeichniss der alten biblischen Orte mit Nachweis ihrer Lage und der Stellen in der Bibel sowohl wie in neueren Werken, welche von ihnen handeln.

17. Ebenfalls nach den Englischen Aufnahmen und den Messungen von Dr. T. Tobler hat Van de Velde einen grossen Plan von Jerusalem konstruirt im Maassstab von 1:4843, den Dr. Tobler mit einem Mémoire in Englischer und Deutscher Sprache begleitete. Beide mit der Topographie Jerusalems innig vertraute Männer gingen miteinander das Terrain kritisch durch, prüften Gasse für Gasse, dehnten ihre Untersuchungen und Messungen auch auf die nächsten Umgebungen der Stadt aus und stellten so einen Plan her, der eine weit sicherere Garantie der Verlässlichkeit bietet als alle früheren und die wesentlichsten Berichtigungen zeigt. Da der Grundriss nicht eine Ablage von Hypothesen sein sollte, so wurde auf die Namen aus dem hohen Alterthume, weil doch kaum ein einziger unbestritten war, wie aus dem Mittelalter so gut als Verzicht geleistet; die Verfasser begnügten sich, von dem plastisch und sprachlich Vorhandenen ein ungetrübtes, möglichst wahres Bild zu geben, womit wohl der nüchterne Alterthumsforscher am meisten ausrichten kann. Dabei waren sie beflissen, auch das in neuester Zeit Gebaute oder Aufgefundene von grösserem Interesse einzutragen, so dass man z. B. den anglikanischen Begräbnissplatz auf Zion und das noch im Bau begriffene Österreichische Pilgerhaus auf dem Plan findet. Das Mémoire enthält eine ausführliche kritische Geschichte der Pläne von Jerusalem vom siebenten Jahrhundert bis auf die neueste Zeit. Ihm sind drei alte Pläne, der älteste von Arculf, ein zweiter aus dem 12. Jahrhundert und ein dritter von Marino Sanudo, in lithographischem Buntdruck, so wie ein Plan der Königsgräber in Holzschnitt beigegeben.

21. Die zweite Auflage von Dr. Berghaus' Generalkarte von VorderPetermann's Geogr. Mittheilungen. 1858, Heft XII.

Indien ist eine vollständige Umarbeitung nach den neuesten und zuverlässigsten Materialien von Herm. Berghaus jun. Da sie die Mitte hält zwischen dem grossen Indian Atlas, Walker's Karte und anderen vielblättrigen Kartenwerken über Indien einer Seits und den zahlreichen kleineren Karten anderer Seits, welche meist zu wenig Detail enthalten, um die Kriegsereignisse, die politischen Veränderungen, die Routen der Reisenden u. s. w. gehörig verfolgen zu können, und da auf ihr die verwickelten Gebietsverhältnisse mit Hülfe von Flächenkolorit höchst anschaulich und übersichtlich gemacht sind, so empfiehlt sie sich ganz vorzugsweise zum Handgebrauch. Die leeren Räume am Rande wurden benutzt, um eine Karte der Völker, Sprachen und Dialekte Indiens, ein Quellen-Verzeichniss, Notizen über die Aussprache der Namen, über die Höhenverhältnisse und Militär-Divisionen, so wie einige meteorologische und hydrometrische Angaben anzubringen. Auf dem Umschlag findet sich eine ausführliche Tabelle über Flächeninhalt und Bevölkerung des Indo-Britischen Reichs im Jahre 1857, eine chronologische Übersicht der Britischen Gebietserwerbungen in Indien und eine Liste der Städte daselbst von über 5000 Einwohnern mit Angabe der Bevölkerung.

22. Die unter a, b und e aufgeführten Seekarten sind neue berichtigte oder vervollständigte Ausgaben von früher, meist vor fünf oder sechs Jahren, erschienenen Blättern und beruhen ursprünglich zum grössten Theil auf Holländischen Aufnahmen.]

AFRIK A. Bücher.

1. Dr. Theodor Kotschy: Umrisse aus den Uferländern des Weissen Nil. Meist nach Herrn Hansal's Briefen mitgetheilt. (Aus den Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft, zweiter Jahrgang, erstes Heft, besonders abgedruckt. Mit Karte.)

2. Dr. Theod. Kotschy: Aedemone mirabilis. Ein neues Schwimmholz vom Weissen Nil, gesammelt durch Herrn Hansal. (Separatabdruck aus Nr. 4 der Österr. Botan. Monatsschrift".) Mit einer Lithographie. Wien, 1858.

Aufsätze.

3. Notes from the Mission to Central-Africa. (Proceedings of the R. G. S. of London, Vol. II, Nr. 1.)

4. Notes from the Journal of the East African Expedition under the command of Capt. Richard F. Burton. (Ebenda.)

5. Narrative of the Niger Expedition — Rev. S. Crowther's Journal. (Church Missionary Intelligencer, April.)

6. Dr. Cuny: Observations générales sur le Mémoire sur le Soudan de M. le Comte D'Escayrac de Lauture. (Nouvelles Annales des Voyages, März.)

7. Abbé Dinomé: Sur quelques renseignements relatifs au DhiolliBa et à Ségou, fournis par deux Africains à M. le Capitaine Vignon. (Ebenda.)

8. Dr. L. Burry: Mittheilungen aus Algerien. Aufbruch und Abreise nach den südlichen Gegenden der Provinz Constantine. Die Stadt Batna; die Strafkolonie Lambèse. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, Februar.)

Karten.

9. Der obere Nil (nach v. Kloeden's Karte) mit Hansal's Angaben entworfen und mit botanischen Namen versehen von Theodor Kotschy. Mst. 1:4.076.000. (Zu Nr. 1.)

10. Englische Admiralitätskarten:

a) Africa, North Coast. The Port of Alexandria, surv. under the direction of Commr. Mansell 1857. Mst. 1:18.200.

b) Mediterranean Sea, Egypt. Damiette to El Arish, surv. by Commr. Mansell 1856. Mst. 1:287.000.

c) Red Sea. Suez Bay, surv. by Commr. Mansell 1856-1857. Mst. 1:45.500.

d) Africa. Sheet II, from the River Gambia to Cape Lopez and Annobon including the Bight of Biafra. By De Mayne, Capts Owen, Vidal and Denham 1812, 1826 and 1839-46. Additions to 1857. Mst. 1:3.192.000.

e) West Coast of Africa. Sheet XVII. Jaboo to River Forcados, surv. by Capt. Denham 1846. Additions to 1857. Mst. 1:300.000. f) Africa, S. W. Coast. Table Bay from the surveys of Capt. Owen in 1825 and Capt. Sir E. Belcher in 1846. Publ. 19th Aug. 1857. Mst. 1:26.000.

g) Africa, South Coast. Cape Hangklip to Dyer Island, surv. by Lieuts Dayman and Simpson 1853. Mst. 1:72.780.

68

h) Africa, South Coast. Dyer Island to Struys Bay, surv. by Lieuts Dayman and Simpson 1853. Mst. 1:72.780.

i) Africa, S. E. Coast. Algoa Bay by Lieut. Joseph Dayman 1855. Mst. 1:73.000. (Karton: Bird Islands surv. by Master Skead 1856. Mst. 1:24.000.)

k) Africa, South Coast. Sheet V. Cape Recife to the River Keiskamma including Algoa Bay. Corrections to 1856. Mst. 1:325.000.

[1, 9. Der Missionär Hansal, dessen Briefe aus Chartum schon früher die ihnen gebührende Anerkennung gefunden haben, beschreibt in zwei neueren durch Th. Kotschy veröffentlichten Briefen seine Reise von Chartum nach Gondokoro und zurück, die er auf dem Missionsschiff,,Stella matutina" in Begleitung des Provikars Knoblecher in den Jahren 1857 und 1858 ausführte. Sie sind besonders in ethnographischer und botanischer Hinsicht von Werth, enthalten aber auch sonst viel Beachtenswerthes.

die Mittheilungen über die Stadt Batna und über die in der Nähe befindliche, in neuerer Zeitso oft genannte, Strafkolonie, Lambèse, welche diesen Blättern Interesse verleihen. Batna ist der Hauptort der dritten militärischen Subdivision der Provinz Constantine und des gleichnamigen Kreises und entwickelte sich aus einem 1844 hier begründeten militärischen Lager. Sie enthielt 1853 ausser einer Anzahl anderer Gebäude 179 Häuser mit 1798 Einwohnern, unter denen 1379 Europäer sich befanden; ihre Lage ist ungefähr 3000 Fuss über dem Meere mit einer Durchschnittstemperatur von 13°,6 R., während diese an der Küste 18-20° beträgt; es findet daher eine Abnahme von 1 auf je 792 Fuss Statt. Zehn Kilometer davon entfernt, in südöstlicher Richtung, liegt Lambèse, auf den Trümmern der alten Hauptstadt der Numidischen Könige Lambaesis. Es befindet sich dort ein von Ringmauern umgebenes Zellengefängniss für 400 Gefangene; innerhalb der Ringwaren die Wohnungen für die Beamten, das Militär und die Politischen Gefangenen erbaut. Zur Verwirklichung des ursprünglichen Plans der Regierung, eine Kolonie mit der Strafanstalt zu verbinden, wesshalb derselben ungefähr 1800 Hektaren Land zugemessen waren, war damals noch sehr wenig geschehen. Die Umgebung schildert Buvry als höchst anziehend, holzreich und fruchtbar, das Klima gesünder als das zu Batna. Der Verf. giebt eine eingehende Beschreibung der Überreste des alten Lambaesis, so wie mancher der dort gesammelten archäologischen Kunstschätze.

mauern Th. Kotschy fügt eine kurze Übersicht der bisherigen Forschungen am obern Nil bei und eine ausführliche Schilderung des Theiles des Weissen Nil, der zwischen Chartum und El Ais gelegen ist und den er selbst als Mitglied der Russegger'schen Expedition im Jahre 1837 befuhr. Seine Beschreibungen beziehen sich ebenfalls vorzugsweise auf die Vegetation und die Völkerstämme. Er unterscheidet fünf verschiedene Regionen längs des Weissen Nil: die Savannenregion zwischen 16 und 14° N. Br., die Waldregion, hauptsächlich mit Mimosa Nilotica, zwischen 14 und 12 N. Br., die Inselregion bis zur Mündung des Sobat (919 N. Br.), die Sumpfregion, von da bis 7° N. Br., und die Bergregion, die sich wahrscheinlich bis nach den Quellen des Flusses erstreckt. Auf der beigegebenen Karte hat er die Namen der charakteristischsten Pflanzen nach seinen eignen und andern Beobachtungen eingetragen; auch enthält dieselbe auf einem besonderen Karton eine speziellere Skizze der Umgegend von Gondokoro. ·

2. Eine Beschreibung des interessanten Ambatsch- oder AmbakBaumes, einer Leguminose, die sich durch ihr überaus schwammiges Holz auszeichnet und am Weissen Nil zwischen 9 und 5 N. Br. häufig vorkommt. Schon Werne hat über sie mehrfach Nachrichten gegeben, aber Martin Hansal hat die Pflanze zuerst nach Europa gebracht.

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5. Der ,,Church Missionary Intelligencer", welcher schon früher interessante Mittheilungen des Missionär S. Crowther über die NigerExpedition gebracht hatte, giebt einige Auszüge aus dem ausführlichen (86 Folioseiten geschrieben) Tagebuch, welches Crowther während der Reise bis Igbegbe geführt und nach England geschickt hat. In Onitscha, einer Stadt von 6500 Einwohnern, wurde die erste Missionsstation unter Aufsicht des Missionär J. C. Taylor gegründet.

6. Dr. Cuny, Oberarzt der Provinz Siut, macht eine Reihe von Zusätzen und Berichtigungen zu dem ,,Mémoire sur le Soudan" des Grafen Escayrac de Lauture. Sie beziehen sich auf die neueste Geschichte von Dar For und Wadai, die Sitten und Gebräuche jener Länder, die Karawanen-Strassen von dort nach Ägypten und einige andere unbedeutendere Gegenstände. Im Ganzen enthalten sie wenig Neues und einzelne Erzählungen, wie z. B. die von einem jährlich wiederkehrenden Feste in Dar For, bei welchem sogar von Mohammedanern Menschenfleisch gegessen werden soll, scheinen kaum glaubhaft. Dr. Cuny erhielt seine Nachrichten von den Karawanen aus Dar For, welche Siut passiren.

7. Abbé Dinomé weist darauf hin, dass der Berg Kongoloma, an dessen Fuss nach der Aussage des Sergeanten Dhiamadouba (s. Geogr. Mitth. 1858, Heft IV, S. 176) die Quelle des Niger sich befinden soll, identisch mit dem Loma des Major Laing sei, und lenkt die Aufmerksamkeit auf die merkwürdige Angabe, dass der Niger bei dem See Débo oder Dhiébou zu gewissen Zeiten rückläufig werden soll.

Wo

8. Dr. L. Buvry schildert in diesem Aufsatz seine nur zwei Tagemärsche betragende Reise vom Fusse des Djebel Nifensser nach Batna, er sich einer militärischen Expedition anschliessen wollte, welche in der Mitte des Oktbr. 1855 nach den Oasen des Ued Ssuf und des Ued Rir unternommen wurde. Neben der Beschreibung der beiden Salzsee'n, des Tinsilt und des östlich von diesem gelegenen grösseren Mezuri, des Pflanzen- und Thierlebens an ihren Ufern, sind es besonders

10. Die oben aufgeführten Englischen Karten von verschiedenen Theilen der Afrikanischen Küste sind zum grossen Theil die Ergebnisse ganz neuer Arbeiten und sehr wichtige Berichtigungen der älteren Karten. So beruhen die drei ersten auf den sorgfältigen Aufnahmen Mansell's in den Jahren 1856 und 1857 und haben besonders in Bezug auf den projektirten Sues-Kanal ein hohes Interesse. Sehr wichtig zur Notiznahme ist die von früheren Angaben sehr verschiedene Position von Sues (Telegraphen-Station) zu 29° 58′ 40" N. Br. und 32° 31′ 29" Östl. L. von Greenwich. Die vierte zeigt u. A. zum ersten Mal

die neuerdings von Denham vermessenen Buchten Denham Water und
Avon Waters in der Bai von Benin, wie sie hiernach auch auf der
Tafel 19 im vorigen Heft der,,Geographischen Mittheilungen". In
bedeutend grösserem Maassstabe und mit allen Details zeigt Nr. e)
den in der vorigen Karte eingeschlossenen Küstenstrich zwischen der
Jaboo- und Forcados-Mündung des Niger mit dem unteren Theil des
Benin-Flusses und dem Kanal zwischen diesem und dem Escardos. Die
sechste ist ebenfalls eine sehr schöne, grosse Karte der Tafelbai mit
dem Tafelberg und der Robben-Insel. Nicht minder werthvoll sind die
neuen Vermessungen Dayman's und Simpson's längs der Südküste zwi-
schen Kap Hangklip (Ostspitze der False Bay) und der Struys Bay
(nordöstlich vom Kap Lagullas), so wie Dayman's neue Aufnahme der
Algoa-Bai, durch welche auch die neue Ausgabe von Nr. k) berichtigt
wurde. Diese Berichtigungen und neuen Aufnahmen sind auf unserer
Karte von Süd-Afrika (Geogr. Mitth. 1858, Heft V, Tafel 7) benutzt
worden.]

AUSTRALIEN UND POLYNESIEN.
Bücher.

1. Dir. Karl E. Meinicke: Die Insel Pitcairn. Prenzlau, 1858.
Aufsätze.

2. Thomas Baines: Additional Notes on the North Australian Expedition under Mr. A. C. Gregory. (Proceedings of the R. G. 8. of London, Vol. II, Nr. 1.)

3. G. W. Goyder: Report on the Country between Mount Serle and Lake Torrens, South Australia. (Ebenda.)

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e) New Zealand, North Island. Rangaounou or Awanui River, surv. by Commr Drury 1852. Mst. 1:24.300. f) New Zealand, North Island

East Coast. Sheet III. Mayor Island to Poverty Bay, surv. by Commr Drury 1853. Mst. 1:292.000. g) New Zealand, North Island East Coast. Sheet IV. Poverty Bay to Castle Point and Continuation to Cape Palliser, surv. by Capt. Stokes and Commr Drury 1849-55. Mst. 1:292.000.

h) New Zealand, North Island. Sheet VI. Manukau Harbour to Cape Egmont, surv. by Commr Drury 1849-54. Mst. 1:292.000. Kartons: Waikato River, 1:36.500. Aotea Harbour, 1:36.500. New Plymouth or Taranaki Road, 1: 24.300. i) New Zealand, South Island. Paterson Inlet and Port William, surv. by Capt. Stokes 1849. Mst. 1:37.500. Kartons: Port William, 1:12.100. Glory Cove, 1:8.800.

[1. Herr Dir. Meinicke liefert in dieser Broschüre eine kritische Geschichte der Bewohner der Insel Pitcairn, die bekanntlich von neun meuterischen Seeleuten des Engl. Schiffes,,Bounty" und zwölf Tahitischen Frauen abstammte und sich bis 1856 so vermehrt hatte, dass eine Übersiedelung nach der Insel Norfolk nöthig wurde (s.,,Geogr. Mitth." 1856, S. 386).

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4. Auf den berichtigten Sektionen von Flinders' Karte von Australien sind u. A. die Messungen und Sondirungen des,,Torch" unter Lieut. Chimmo in der Bai von Carpentaria eingetragen, welcher bekanntlich 1856 nach dem Albert-Fluss ging, um dort die Expedition unter Gregory zu unterstützen. Das Blatt,,der Meerbusen St. Vincent und Spencer" ist eine ganz neue Bearbeitung der Aufnahmen von Flinders, Lipson, Stokes und anderer offizieller Nachrichten, die bis 1857 im Hydrographischen Amt zu London eingelaufen waren. - Die neuen Blätter der nunmehr vollendeten grossartigen Küstenaufnahme von Neu-Seeland unter Stokes und Drury umfassen einen grossen Theil der nördlichen Insel, nämlich die nordwestliche Halbinsel südlich bis 35° 40′ S. Br., die Westküste von dem Auckland gegenüber liegenden Port Manukau bis zum Kap Egmont und die Ostküste von der Mayor- oder TuhuaInsel in der Plenty-Bai bis Kap Palliser. Ausserdem enthalten sie Spezialkarten des Awanui-Flusses in der Rangaounou- oder Sandy-Bai der nordwestlichen Halbinsel und von Port William und Paterson Inlet an der Stewart-Insel.]

AMERIKA. Bücher.

1. L. A. A. de Verteuil: Trinidad, its geography, natural resources, administration, present condition and prospects. London, 1858.

Aufsätze.

2. Capt. John Palliser: Progress of the British North American Expedition. (Proceedings of the R. G. S. of London. Vol. II, No. 1.) 3. Review of the Operations and Results of the United States Coast Survey. (The American Journal of Science and Arts, Januar und März.)

4. A. D. Bache: On the Heights of the Tides of the Atlantic Coast of the U. S., from observations in the Coast Survey. Mit Karte. (Ebenda, Januar.)

5. A. D. Bache: On the Winds of the Western Coast of the U. S., from observations in connection with the U. S. Coast Survey. (Ebenda, Januar.)

6. Die Zustände Kaliforniens im Jahre 1857. Schluss. (Preuss. Handels-Archiv, Nr. 14.)

7, Dr. K. Neumann: Zur Geographie und Statistik des Staates Buenos Aires. I. Bevölkerungsstatistik. Mit Karte. (Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, Februar.)

8. Erdbeben und Vulkan-Ausbrüche in Salvador und Nicaragua. (Ebenda.)

9. Prof. Wolfers: Über die Länge von Callao. (Ebenda.) 10. F. A. de Varnhagen: Examen de quelques points de l'histoire géographique du Brésil. (Bulletin de la Soc. de Géogr., März, April.)

Karten.

11. A. D. Bache: Approximate Cotidal Lines, sailing lines and lines of equal height of tides of the Atlantic Coast of the U. S. Mst. 1:10.000.000. 1857. (Zu Nr. 4.)

12. H. Kiepert: Der Staat Buenos Ayres und der südliche Theil der Argentinischen Republik, nach den besten itinerarischen Hülfsmitteln entworfen. Mst. 1:4.000.000. (Zu Nr. 7.)

13. H. Kiepert: Carte de l'Isthme de Panama et de Darien et de la Province du Choco reduite d'après le dessin original de Mr. Augustin Codazzi, Colonel au Corps des Ingénieurs de la République de la Nouvelle Grenade. 2 Bl. Mst. 1: 800.000. Berlin, Dietrich Reimer, 1857.

14. H. Kiepert: A new Map of Central America, drawn with the help of all recent surveys and other itinerary materials hitherto published. Berlin, Dietrich Reimer, 1858. 4 Bl. Mst. 1:2.000.000.

15. H. Kiepert: A new Map of Tropical America North of the Equator comprising the West-Indies, Central America, Mexico, New Granada and Venezuela, composed with the help of all cartographic and literary materials hitherto published and dedicated by permission to His Excellency Baron Alexander von Humboldt. Berlin, Dietrich Reimer, 1858. 6 Bl. Mst. 1: 3.760.000.

16. Englische Admiralitätskarten:

a) North America, Nova Scotia, South East Coast. Pubnico to Yarmouth, surv. by Commr P. F. Shortland 1850-53. Mst. 1: 63.400. b) North America, Nova Scotia. Whitehaven surv. by Capt. H. W. Bayfield 1855. Mst. 1:18.200.

c) North America, New Brunswick. Quoddy Head to C. Lepreau, surv. by Capt. W. F. W. Owen 1848. Mst. 1:112.000.

d) South America, Brazil. Bahia de Todos os Santos, from the surveys of Captns Fitz Roy 1832, Sir E. Belcher 1836, Admi Baron Roussin 1819, and Capt. Barral 1831. Mst. 1: 36.000.

e) South America, East Coast. Eastern Entrance to Magellan Strait by Capt. Robert Fitz Roy 1834. Additions Novr 1st 1857. Mst. 1:597.000.

[1. Über die wenig genannte Insel Trinidad ist eine umfangreiche (über 500 Oktavseiten) und eingehende Monographie erschienen, die, wie es scheint, von einem Eingebornen, Herrn De Verteuil, verfasst ist. Wir finden in derselben die allgemeine und physische Geographie (zum Theil in kompilatorischer Weise), die Topographie, Bevölkerung, Administration u. s. w. in umständlicher Darstellung abgehandelt. Besondere Abschnitte sind in einem Appendix den Säugethieren, Vögeln, Reptilien, Fischen und der Botanik gewidmet, die nicht alle aus der Feder des Verfassers geflossen sind; so ist das Kapitel,,Vögel" von einem Herrn Antoine Leotand, die Botanik von Hermann Crüger, augenscheinlich einem auf der Insel lebenden Deutschen, bearbeitet. Das ganze Buch verdient wohl schon insofern einige Beachtung, als die Zeit nicht mehr fern sein dürfte, wo mit der Vermehrung und Erleichterung der Handelswege über die verschiedenen hierzu geeigneten Punkte des Central-Amerikanischen Isthmus der Handel Europa's nach dem Stillen Ocean in bei weitem grösserem Maasse, als es bereits jetzt schon geschieht, über West-Indien führen und dieses dann wieder zu erneuter Wichtigkeit sich erheben wird. Nicht ohne Interesse in dieser Hinsicht ist die Einleitung des vorliegenden Buchs, in welcher Herr De Verteuil sich über die Ursachen der Vernachlässigung des Englischen WestIndiens durch das Mutterland und die Ursachen seines Verfalls (Emancipation ohne die nöthigen vorbauenden legislativen Maassregeln und Emporblühen des Ost-Indischen Archipels auf Kosten des West-Indischen) verbreitet und eine sachkundige Schilderung der politischen, kommerziellen und socialen Zustände der West-Indischen Inseln giebt, der er Vorschläge zur Regeneration der letzteren hinzufügt.

2. Die ersten offiziellen Berichte Kapitän Palliser's an den KolonialMinister Labouchère über den Verlauf seiner Expedition zur Erforschung der südwestlichen Theile von Britisch Nord-Amerika. Die Expedition verliess Liverpool am 16. Mai 1857, reiste über New York (28. Mai), Elmira, Niagara, Detroit und Sault Ste Marie (6. Juni) nach Fort William am Oberen See (12. Juni), verfolgte den White Fish River eine Strecke aufwärts, einen Nebenfluss des Kaministoquoiah, dessen Existenz öfters geleugnet worden ist, ging von da zu den Kakebeka-Fällen (s.,,Geogr. Mitth." 1858, H. III, S. 117), erreichte

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