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Gar 11851.14

Educ 435.6

Harvard College Library

July 12, 1920

Minot Fund

Per varios casus, per tot discrimina rerum
Tendimus in Latium, sedes ubi fata quietas

Ostendunt.

Virg. Aeneis I, 204-206.

Vorwort.

Auf der Bibliothek der Universität Bonn
befindet sich eine Handschrift, welche außer meh-
reren anderen Werken des Johannes Buzbach
auch dessen Hodoporicon oder Wanderbüchlein
enthält. In dieser Schrift erzählt der Verfaffer
die merkwürdigen Schicksale seines Lebens bis
zu seinem im Jahre 1500 erfolgten Eintritt in
das Kloster Laach. Bei gelegentlicher Beschäftig-
ung mit dem anderweitigen Inhalte des Manu-
scriptes überzeugte ich mich bald, daß in dem
,,Wanderbüchlein“ ein Sittengemälde des fünf-
zehnten Jahrhunderts vorliegt, welches an frischer
Lebendigkeit und Wahrheit, sowie an naiver An-
muth der Darstellung von einem historischen Ro-
man nicht leicht erreicht werden kann. Ich ent-
schloß mich daher, dasselbe einem weiteren Leser-
kreise zugänglich zu machen, und so entstand die
vorliegende Uebersetzung. Ich habe dieselbe,,Chronica
eines fahrenden Schülers" genannt, weil dieser
Titel mir den Inhalt deutlicher und sprechender
zu bezeichnen schien. Da hierbei über manche in
dem Büchlein erwähnte Personen und Verhält-
nisse eine nähere Kenntniß nicht vorausgesetzt wer

den durfte, so habe ich theils nach Butzbach's anderweitigen Schriften, theils nach sonstigen Quellen die wünschenswerthen Aufschlüsse in den Noten beigefügt. Weil ferner das Leben des Verfassers auch über die hier geschilderte Zeit hinaus in mehrfacher Hinsicht Interesse erweckt, so habe ich das ganze in Bußbach's Handschriften zu Bonn vorhandene Material einer genauern Durchsicht unterzogen, um so auch über dessen fernere Schicksale Auskunft zu gewinnen und dem Leser als Beilage ein möglichst vollständiges Lebensbild des merkwürdigen Mannes zu bieten. Ueber den in der Chronica öfter genannten Stiefbruder Bußbach's, Philipp Drund, habe ich die mir zugänglichen Notizen in einer zweiten Beilage zusammengestellt; eine dritte Zugabe endlich gibt in der Erwiderung auf unsere Schrift ein Bild von dem geistigen Verkehr beider Brüder. Mit vorliegender Arbeit hoffe ich einen neuen Beitrag geliefert zu haben zur Kenntniß und richtigen Würdigung eines Abschnittes in unserer inneren Geschichte, welcher als Wendepunct zwischen der mittleren und der neueren Zeit ein doppeltes Interesse für sich in Anspruch nimmt, aber immer noch oft nach vorgefaßten Meinungen eine falsche Beurtheilung erfährt.

Nonnenwerth, den 7. Juli 1869.

Damian Johann Becker.

Inhalt.

Vorrede zu dem Wanderbüchlein des Bruders Johannes von Miltenberg in Laach, vom Orden des heiligen Vaters Benedictus, an seinen Bruder Philipp Drunck, Schüler zu Münster in Westfalen

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Erstes Buch.

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Erstes Kapitel. Wie Hänschen von der Muhme auf-
erzogen und im sechsten Jahre in die Schule gebracht
wurde
Zweites Kapitel. Wie Hänschen zuerst mit Breteln
und Backwerk, dann mit der Nuthe in die Schule ge-
bracht ward, und wie er später seine Pflegemutter durch
den Tod verlor

Drittes Kapitel. Wie es sich zutrug, daß Hänschen
einem fahrenden Schüler mit auf die Wanderschaft ge-
geben ward
Biertes Kapitel. Wie Hans von den Seinigen Ab-
schied nahm

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Fünftes Kapitel. Wie Hans gute Ermahnungen und weise Lehren von dem Vater mit auf die Reise bekam Sechstes Kapitel. Wie die Mutter mit Hans auf den Weg ging und in tiefstem Schmerz von ihm schied Siebentes Kapitel. Wie traurig es erst sein muß, von dem lieben Gott geschieden zu werden

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Achtes Kapitel. Wie der Schüler anfing, den Schafspelz abzuwerfen

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