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puero Jesu: "Sier ging nun der arme Tropf ganz vers Lassen herum." S. 182: Auf diesen Kasten stellte der gute Franz ein schönes Jesukindlein, von Holz geschnißt, er nannte es seinen Bürgen u. s. r." S. 185: „Auch hatte Bruder Franz ein Täflein, worauf der Teufel gemalt war. Wenn er nun ausging, etwas Wichtiges zu verrichten, so hing er dies Täflein unter das Marienbild, sprechend: Heilige Mutter Gottes, halte nur diesen Grindigen ges fangen - so nannte er den Teufel damit er mich nicht hindere in dem, was ich vorhabe. Mißlang ihm nun etwas, so war der Grindige Schuld daran, der dann geprügelt und mit Füßen getreten wurde, u. f. w." Solche Ausdrücke und Handlungsweisen sind dem volksthümlichen Leser auffallend und schleichen sich gerne mit ins Volksleben ein, auch sind sie leicht dem Mißverstand ausgeseßt. Freilich ist es eine schwere Aufgabe, für Gläubige aller Stände die rechte Sprache und zugleich den dem Gegenstande angemessenen Ton zu treffen; indeß auf jeden Fall verdient die Ernsthaftigkeit den Vorzug vor dem Lächerlichen und Gemeinen, zus mal in religiösen Dingen. Uebrigens beurkundet das Schrifts chen warme, christliche Liebe, und das Wehen des katholis schen Geistes, und es könnte nach einer sorgfältigen Umars beitung zur Lecture wohl empfohlen werden, besonders möch ten die Erzählung für den Volksunterricht eingerichtet, nicht ohne Segen gebraucht werden können.

Md.

Weihnachtsgeschenk für katholische Kinder. Von Joseph Wildt, Vikarius zu Borghorst. Münster, Druck und Verlag von Friedrich Regensberg, 1837.

Sehr ansprechend ist in diesem Weihnachtsgeschenk die Geschichte Jesu, von seiner Geburt bis zur Rückkehr aus Aegypten erzäht, und mit Erklärungen, Ermahnungen, Nuhanwendungen und Gebeten begleitet, welche ganz geeig net sind, das Tröstliche und Erfreuliche, welches in dieser

Erzählung vorkommt, dem Kinde anschaulich zu machen, die Barmherzigkeit Gottes und die unendliche Liebe seines eingebornen Sohnes dem jugendlichen Gemüthe tief einzus prägen, und den Keim von vielem Guten in demselben niederzulegen. Könnten die Kinder noch überall mit dem Lesen folcher Erzählungen das andächtige Hinschauen auf die Krips penbilder verbinden, gewiß ihre Weihnachtsfreuden würden weit größer, edler und dem Guten förderlicher seyn, als sie es an den meisten Orten sind, wo die Kinder durch all ihre schönen und oft theuern Spielwerke kaum an die Hauptsache an Jesus erinnert werden.

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Lehrbüchlein der Vollkommenheit, oder Vorschriften und Unterweisungen für die Lehrerinnen der weiblichen Jugend in den geistlichen Lehr- und Erziehungs-Instituten. Landshut, 1837. Druck und Verlag der Jos. Thomann'schen Buch-, Kunstund Musikalien - Handlung (Joh. Nep, Attenkofer). S. 69, in 12.

Obgleich dieses Schriftchen zunächst die Lehrerinnen in geistlichen Genossenschaften unterrichtet, wie sie mit Liebe aus reinem Herzen zur größern Ehre Gottes ihrem wichtigen Berufe entsprechen, und die Kleinen dem Erlöser zuführen können; so ist es doch allen Lehrern zu empfehlen, weil alle daraus lernen können, wie sie die Religion zuerst in sich lebendig machen müssen, ehe sie ihre Schüler durch den gesammten Schulunterricht zu einem Leben in Gott anzuleis ten im Stande sind. Denn so lange nicht die Lehrer selbst Muster in allem Guten sind, wird das leibliche und geistige Wohl der Schüler noch vielfach gefährdet seyn.

Der Monat Mariä. Wien, 1837. Verlag der MechitaristenCongregations Buchhandlung. S. X. 330, in 12.

Es ist ein recht lobenswerthes und, wie zu hoffen steht, auch segenreiches Unternehmen, die Andacht, welche zu Nom den Monat Mai hindurch zu Ehren der allerseligsten Junge.

frau Maria, mit so vieler gesegneten Theilnahme gehalten wird, und von dort aus sich schon in verschiedene Länder verbreitet hat, auch in Deutschland in Aufnahme zu bringen. Dieses ist der Zweck des obengenannten Buches, wels ches großentheils aus dem französischen Mois de Marie ents nommen ist. Auf jeden Tag des Monats ist eine Betrach tung, ein Gebet und ein Beispiel besonderer Verehrung Mariä, nebst dem Meßgebete, einigen andern Gebeten und der lauretanischen Litanei in dem Büchlein enthalten. In der Vorerinnerung ist der Zweck und die Andacht einfach und gemüthlich auseinandergeseßt. Referent glaubt dieses Büchlein mit Recht allen Verehrern der allerseligsten Jungs frau Maria, und welcher wahre Christ wird dieses nicht seyn, empfehlen zu können. Besteht irgendwo schon diese Andacht in einer Kirche, oder will man sie einführen, so wird dieses Büchlein sehr gute Dienste thun. Besonders aber ist es geeignet im häuslichen Kreise die Verehrung der aller seligsten Jungfrau Maria in rechter Weise zu erwecken und zu unterhalten. Wird die Mutter Gottes würdig verehrt, so wird auch das wahre christliche Leben in Gesinnung und That kräftig und herrlich sich bewähren.

1. Biblische Geschichte des alten und neuen Testamentes im Auszuge für katholische Elementarschulen, nach seinem größern Werke bearbeitet von Joseph Kabath, Direktor u. s. w. 6. Aufl. Breslau, Leukart, 1837. EL 8.

II. Religionslehre für die Unterklasse katholischer Elementarschulen, in geschichtlicher Behandlung, als Vorbereitungsbuch für jeden der gebräuchlichen Katechismen, wie auch als Lesebuch, ver faßt von L. Barthel, Kreis-Schuleninspektor und Pfarrer. Leukart, 1837. II. 8.

Der Auszug No. 1 ist nach den frühern Auflagen, da bei dieser keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen sind, bekannt, und bedarf um so weniger einer neuen Empfehlung von unserer Seite, als er sich bereits ein Jahrs

zehend hindurch der sorgfältigen Beachtung katholischer Geistlichen und Schulfreunde zu erfreuen hat.

Na 2 schließt sich als Versuch eines neuen Katechismus für die untere Klasse der Elementarschulen den katechetischen Arbeiten des hochseligen Fürstbischofs Augustin Gruber an, mit Zugrundlegung des Hirscher'schen Prinzips vom Reiche Gottes, welches überall mehr oder weniger durchschimmert. Wir dürfen den Verfasser, in Beziehung auf seine Methode, wohl in die Reihe derer seßen, die unter dem Namen der Systematiker in dem religiösen Volksunterrichte bekannt sind, d. h., derer, welche das Ganze der christ-katholischen Heilswissenschaft auf ein Prinzip zurückführen wollen. Daß diese Unterrichtsmethode für die sittliche Bildung des Volks ersprießlicher sey, als die ältere, von Canisius und Felbiger befolgte, wird zwar vielfach in neuerer Zeit behauptet, mit besonderm Nachdruck von Professor von Hirscher, Sengler u. A.; allein die Zeit wird hierin sicherlich das Wahre lehren, und so lange, bis die Erfahrung entschieden hat, wird hierüber mit Sicherheit nicht zu urtheilen seyn, obgleich die von Hirscher empfohlene Methode Bedeutendes für sich zu haben scheint. Nach dieser Lehrweise behandelt denn auch unser Verfasser die Lehren, welche gewöhnlich in der antern Elementarklasse vorgenommen werden; die Popularität des Vortrags sollte jedoch mehr berücksichtigt seyn, was der Hr. Verfasser bei nochmaliger Durchsicht doch nur nicht überse, hen möge. Da der Katechismus zugleich als Lesebuch dienen soll, so kann es nicht auffallen, daß keine Fragen in demselben vorkommen, was wohl hin und wieder nicht so ganz recht scheinen wird: aber auch als Lesebuch für Kinder ist er nicht recht geeignet, wegen der so häufig vorkommenden Anrede an die Kinder, die aus dem Munde des Lehrers nicht unpassend, wohl aber in dem Buche nicht an der rechten Stelle steht. Uebrigens theilt der Verfasser diesen Fehler mit Schmid, in deffen biblischer Geschichte das

unaufhörlich vorkommende „Liebe Kinder" zuleßt - widerlich wird. Wir möchten unsern Katechismus also eher ein Handbuch für angehende Lehrer nennen, wozu er unstreitig am meisten geeignet ist.

Vollständiges Gebetbuch für katholische Christen. Größtentheils aus den Schriften des gottseligen Abtes Ludovikus Blosius, übersezt und zusammengestellt von Magnus Jocham, Pfarrer in Frankenhofen, der Augsburger Diöcese. Mit Genehmigung des bischöfl. Ordinariats Augsburg. Sulzbach in der J. E. v. Seidel'schen Buchhdlg. 1837. S.VIII. 376. gr. 12.

Der Name des ehrwürdigen Blosius, aus dessen Schrifs ten die hier mitgetheilten Gebete entnommen sind, bürgt schon für deren gediegenen Inbalt. Dazu kommt noch, daß, wo zur Vervollständigung des Gebetbuches das Geeignete in den Schriften des ehrwürdigen Blosius sich nicht vorfand, dieses bei den ihm verwandten Geistesmännern Suso und Merlohorst entlehnt wurde. Es kann daher nur die Frage auf geworfen werden, ob das aus den Schriften solcher ausgezeichneten Geistesmänner Entnommene gut überseßt und zu einem erwünschten Gebetbuche recht geordnet sey. Beide Bedenken findet Referent mit lobenswerthem Fleiße und echt katholis scher Einsicht gehoben. Der christliche Beter findet für die Andacht zu Hause und in der Kirche, während der Woche wie an den Sonn- und Festtagen, beim Empfang der Sa, kramente der Buße und des Altars, namentlich über das Leiden und Sterben Jesu Christi und zur Erweckung eines wahrhaft bußfertigen Sinnes die inhaltreichsten und rührends sten Gebete und Betrachtungen. Es ist kein leerer Wort fram, unter welchem einige Körner von ernsten und tiefen Wahrheiten und Gefühlen gesucht werden müssen, sondern es ist der Nachhall jener unaussprechlichen Seufzer, mit welchen jene vom Geiste Gottes beseelten Männer gebetet haben, und die auch in jedem christlichen Beter stets vernehmbar und kräftig sich bewähren sollen.

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