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1. Belehrende und interessante Auffäße. Außer den Fortsetzungen über die Behandlungsart des Rechnens - und den Taubstummen Unterricht geben die Aufsäße: „Ueber das Verhältniß der Verstandes- und Gemüthsbildung," und „Grammatistik, oder Anleitung zur leichtern Erlernung der todten Sprachen an den bayerischen Studienanstalten," dem Lehrer beherzigenswerthe Winke zur leichtern und zweckmäßis gern Erfüllung seines wichtigen Berufes. Obgleich beide Aufsäße zunächst in höhern Bildungsanstalten ihre Anwendung finden, so wird doch der geübtere Schulmann die in denselben ausgesprochenen Grundsäße auch in die Sprache der Volkss schule zu überseßen und seinen Verhältnissen zu appliciren vermögen. Für die weniger gewandten Lehrer und Leser dieser Zeitschrift, welche keine todte Sprache erlernten, und nicht eine solche zu lehren haben, ist freilich der leßte Aufsaß nicht am geeigneten Orte. Was über die Fremdwörter und Sprüchwörter gesagt ist, muß ganz zweckmäßig ges nannt werden; und da nach der neuern und neuesten Schuleinrichtung auch manche Zweige der Deconomie und Industs rie in den Bereich des Schulunterrichtes gezogen werden, so wird es den Lesern nicht auffallend seyn, auch einen Aufsatz über die Bereitung des Zuckers aus Runkelrüben, zu finden.

2. Rezensirende Bücher-Anzeigen. Sie sind zur allseitigen Beurtheilung der angezeigten Bücher vollständig und in einem guten Geiste gehalten.

3. Verschiedenes. Diese Rubrike enthält unter anderm Wissenswerthen, als Anfang eines Berichtes über das Institut der englischen Fräuleins, eine schöne Biographie der frommen Stifterin dieser Anstalt. Der beigefügte literarische Anzeiger macht die Leser auf die wichtigsten Erscheinungen im Gebiete der Pädagogik aufmerksam.

1. Die Herberge der Armen, und das Rosengärtlein. Zwei kleine Schriften des gottseligen Thomas von Kempis. Aus dem Lateinischen frei übersezt. Mit Approbation des hochw. erzbischöfl. Generalvikariats in Cöln. Aachen, 1836. Druck und Verlag von J. Hensen u. Comp.

2. Monatliche Vorbereitung zu einem glückseligen Tode. Ein Gebet- und Erbauungsbüchlein für heilsbegierige Seelen. Von Friedrich Dobler, Beneficiat. Mit Approbation des bischöfl. Ordinariats Regensburg. Landshut, 1837. Druck und Ver lag der Jos. Thomann'schen Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung (Joh. Nep. Attenkofer).

3. Kampf und Mittel zum Siege auf dem Wege des Heils. Eine zeitgemäße Kanzelrede, gepredigt von Georg Angermaier, ehemaligem Cooperator, jezt Beneficiat in Hankofen bei Strau bing. Landshut, 1837. Druck und Verlag der Jos. Thomann'schen Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung (Joh. Nep. Attenkofer).

Die drei angeführten Schriften verdienen Jedem, welcher die Wege des Heils immer besser kennen zu lernen wünscht, empfohlen zu werden.

1. Die Herberge der Armen nebst dem Rosengärtlein, wird denen, welche ein Leben in Gott führen und von dem Treiben der Welt getrennt, gerne fromme Betrachtungen anstellen, zu vieler Erbauung dienen, und sie auf die manchfachen Hindernisse des Heils, so wie auf die zweckmäßigsten Mittel, dieselben zu überwinden, aufmerksam machen.

2. Friedrich Dobler's Schriftchen lehrt in mehrern Bes trachtungen über das Leiden Christi, die große Kunst, gut zu sterben. Der Gegenstand ist an sich schon mehr als jeder andere geeignet, von den Eitelkeiten der Welt das Gemüth zu entfernen, und auf das Höhere, auf die Ewigkeit den Blick des Christen zu wenden. Kaum wird Jemand solche Betrachtungen ohne fromme Empfindungen und gute Vorsäße aus den Händen legen. Die beigefügte Gewissenderforschung und die Form, cine Generalbeicht abzulegen, ist ganz praktisch.

3. Diese Predigt wurde in dem Franziskaner - Kloster

Loretto in Landshut gehalten. Sie kann auf fromme Chris ften guten Eindruck machen, auch viele Lauen von Neuem anspornen; aber bei den sogenannten Gebildeten, denen es gewiß auch in Landshut an Kampflust und Mittel zum Siege auf dem Wege des Heils am meisten fehlt, wird die wohlges meinte Absicht des Redners, wegen der nicht ganz zusagenden Darstellungsweise, wenig Eingang finden.

Anleitung zum Gebete im Geifte und nach dem Beispiele Jesu Christi. Herausgegeben von J. Stephan Brämig, Pfarrer zu Bondenbach, im Fürstenthum Birkenfeld. Ehingen a. d. D., 1836. Druck und Verlag der Th. Fegerschen Buchhandlung. In Commission bei Herbig in Leipzig, und Doll in Wien. S. 125.

Dieses schäßbare Werkchen enthält sieben Abhandlungen über das Gebet: 1. Begriff des Gebetes. II. Nußen des Gebetes. III. Eigenschaften des Gebetes. IV. Eintheilung des Gebetes. V. Wie ist das Bittgebet mit Gottes Allwissenheit und ewiger unabänderlicher Ordnung Gesetzein der Weltregierung zu verknigen? VI. Hindernisse und Beförderungsmittel des Gebetes. VII. Das private und öffentliche Gebet (Ort und Zeit desselben).

All' diese Abhandlungen sind fleißig und genau ausgearbeitet; eben so ist auch die Darstellung schön und angenehm zum Lesen. Der Verfasser hat sonach die Anforderungen, die man für ein solches Werk stellt, auf's Beßte bes friediget. In der Darstellung redet er hie und da eine Pers son Theophilus an, dem er den Unterricht ertheilt. Vielleicht wäre das Ganze noch gefälliger geworden, wenn er die eigentlich dialogische Form eingehalten hätte, welche Form als die zweckmäßigste für den Unterricht sich bis zur Stunde bewährt hat. Da werden die Begriffe durch gegenseitiges Besprechen aufgehellt, die Konsequenz festgehalten, die irrigen Ansichten berichtigt, die Zweifel und Einwendungen gelöst, die Aufmerksamkeit aufs Höchste gesteigert, und

Aberhaupt die geistigen Fähigkeiten in die regeste Thätigkeit gesezt und entwickelt. Da dieses Werkchen für alle Confess sionen nüßlich seyn könnte, weil es von einem, allen Confessionen gemeinsamen Gegenstand handelt, so möchten wir es doch ganz besonders Solchen empfehlen, welche mit einer gewissen Selbstgefälligkeit von sich rühmen „sie beten Gott im Geiste und in der Wahrheit an," auf daß sie von dem Herrn Verfasser doch auch belehrt würden, was das heiße: Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten.

Kurze Erbauungsreden für studirende Jünglinge. Gehalten in der Studienkirche zu Dillingen von Laurentius Stempfle, Brofessor der Theologie daselbst. Mit Genehmigung des bischöflichen Ordinariats Augsburg. Augsburg, 1837. Verlag der Karl Kollmann'schen Buchhandlung. Wien, bei G. Gerold. Luzern, bei Gebrüder Räber. S. 162 in 8.

Der von der Würde seines Berufes durchdrungene Vers fasser ist der ganz richtigen Meinung, daß der Kälte und Gleichgültigkeit gegen das positive Christenthum, welche als eine Frucht der Verbildung und der Selbstvergötterung, an welcher viele krank darniederliegen, so wie als eine Folge des Aberglaubens und der verkehrten Sitten, welche bei nicht wenigen Eingang gefunden haben, angesehen werden muß, und nach und nach in offene Feindseligkeit gegen das Christenthum ausartet, am wirksamsten dadurch entgegen gearbeitet werden könne, daß Geist und Herz der Jugend, besonders der studirenden Jugend mit den Segnungen des Evangeliums bereichert werden; weil gerade diesen die meis sten verlockenden Abwege von den Vorschriften des Evangeliums nahe liegen und Alles, was ihren Geist beschäftigt, mehr den Unglauben als frommen Glauben zu fördern geeignet ist. Um vor dem berührten Grundverderben unserer Zeit recht Viele zu schüßen und zu bewahren, und in den studirenden Jünglingen wahre Frömmigkeit und treuen Eis fer für Wissenschaft und Tugend zu erwecken und zu bes

leben, übergibt er derselben sechzehn in der Studienkirche zu Dillingen gehaltenen Reden, welche dem beabsichtigten Zwecke vollkommen entsprochen. Sie ertheilen über die Göttlichkeit der Person Jesu, über die Aufgabe seines Le bens, über die Segnungen seines Todes, über die Unwan delbarkeit seines Evangeliums, über den Beruf des Chris sten und insbesondere über die Pflichten der studirenden Jugend einen Unterricht, welche dem Geiste unserer heil. Kirche und den Bedürfnissen der besonderen Leser und Zu hörer ganz angemessen ist, und für jeden, welcher für das Wahre, und Gute sich noch nicht ganz abgestumpft hat, nicht ohne reichliche Früchte bleiben kann. Es ist in denselben klar uud kräftig ausgesprochen, was zu wissen Noth thut, und mit Wärme und Begeisterung ans Herz gelegt, was Religion und Tugend zu begründen, und dem ganzen Leben des studirenden Jünglings Werth und Bedeutung zu geben im Stande ist.

Ausgewählte Legenden und fromme Sagen für Söhne und Töchter zur Erweckung und Befestigung eines gottesfürchtigen Sinnes und Wandels. Gesammelt von J. Rauchenbichler, Pfarrer. Mit einem Titelkupfer. Regensburg, 1837. Verlag von G. Joseph Manz. S. 296 in fl. 8.

Bist du mit Lesen beschäftigt, sagt der heil. Ephräm, so hasche nicht bloß nach dem Schwulstigen und nach hochtrabender Rede, damit nicht der Teufel der Eitelkeit dein Herz treffe, sondern ernte daraus Heilmittel für die Seele, wie die weise Biene aus den Blumen den Honig sammelt!" Heilmittel für die Seele zu suchen, sollte die erste und wich tigste Absicht des Lesens seyn. Wo wären diese aber reich licher zu finden, als in dem Leben der Heiligen Gottes und in den salbungsvollen Schriften der großen Geistesmänner unserer heil. Kirche. Deßwegen kann eine Sammlung von Erzählungen und Legenden, welche wie gegenwärtige den Inbegriff der praktischen Lehren des Christenthums und ge

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